Jakob Augstein bekommt einen Preis: Über `Linke´ und Hydrokultur

Jakob Augstein bekommt einen Preis:

Über `Linke´ und Hydrokultur


Über `Linke´ und Hydrokultur

Bei den diesjährigen Antisemitismus-Awards, die wie jedes Jahr vom Simon-Wiesenthal-Center verliehen wurden, hat es mal wieder ein Deutscher unter die ersten Zehn geschafft. Und diesmal ist es ein echtes Musterexemplar: jung, schneidig, “links” und fast noch etwas bekannter als Hermann Dierkes, Duisburgs berühmtester Lokalpolitiker von der ganzen Welt, Vorjahrspreisträger von der “Links”-Partei. Begrüßen Sie ihn jetzt bitte mit einem ganz besonderen Applaus, meine Damen und Herren. Vorhang auf: Hier ist Jakob Augstein.

Für alle Kollegen, die sich fragen “warum hat ausgerechnet der das geschafft, wo ich doch fast genau den selben Blödsinn wie der Augstein schreibe”, sei hinzugefügt: Eben! Eben gerade weil Augstein so prototypisch für eine bestimmte Art von deutscher Journaille ist, hat er diese Auszeichnung verdient. Sie krönt sein bisheriges Lebenswerk und er wird ihr in seinem Büro bestimmt ein repräsentatives Plätzchen finden. So repräsentativ, wie Augsteins “Meinung” für die Hälfte der deutschen Bevölkerung nun mal ist.

Es schadet nichts, wenn Sie Jakob Augstein nicht kennen. Das ist keine Bildungslücke und vielleicht auch kein persönlicher Verlust. Außer sich von Rudolf “Einsatzgruppe” Augstein, Gönner einer SS- bzw. NSDAP-Seilschaft in seiner Spiegel-Redaktion adoptieren zu lassen, hat Martin Walsers Junior nicht viel Bemerkenswertes hingekriegt. Außer vielleicht ein Wochenblatt herauszugeben, das kaum jemand liest und das seine Auflage mithilfe von Freianweisungen an diverese Büchsterstuben auf ein betriebswirtschaftlich halbwegs erträgliches Niveau pimpen muss (und das ist auch schon das einzige Niveau, das der “Freitag” noch hat).

Ja richtig, wussten Sie es noch nicht? Augstein/Walser jr. wurde von Mutter Natur nicht nur mit einem, sondern gleich auch noch mit einem zweiten prominenten Anti-Antisemiten als Vater beschenkt. Und selbst, wenn man nicht an den Erbschaden glaubt, muss man neidlos anerkennen: Der Apfel fiel nicht weit vom Stamm – oder von beiden Stämmen? Biologie oder Sozialisation, Natur oder Kultur, freier Wille oder Determination? Man kann es in der Regel nicht mit Gewissheit sagen, aber im Fall von Augstein/Walser jr. haben beide Seiten recht.

Ich weiß auch nicht, warum mir in diesem Zusammenhang immer diese alberne Stelle aus Star Wars einfällt, wo Darth Vader hinter seiner Maske schicksalsschwanger röchelt: “Luke, ich bin dein Vater!!!” Ich denke, wäre das nicht Darth Vader, sondern der alte Augstein oder der junge Walser gewesen, hätte der kleine Jakob nicht das Weite gesucht und die Star Wars-Serie wäre an dieser Stelle vorzeitig zuende gewesen, mangels Held – was wäre das für ein Verlust gewesen!

Wenn Sie, verehrte Leserinnen und Leser, Herrn Augstein nicht kennen, nicht kennen möchten oder sich womöglich sogar wünschen, ihn niemals kennen gelernt zu haben, so seien Sie an dieser Stelle darüber informiert, um was es sich bei ihm handelt: Seine “politischen” Ideen sind wie Hydrokultur – der “saubere” Dreck.

Hydrokultur, Sie erinnern sich, sind diese trostlosen Pflanzen, die in dieses tönerne Krümelzeug gesteckt werden, mit dem die Frau vom Hausmeister immer die Blumentöpfe vorm Lehrerzimmer aufzufüllen hatte, weil die Schulkinder sich in der Pause mit den Tonkügelchen beworfen haben. Was übrigens völlig unbedenklich war, denn Hydrokultur ist in etwa so keimfrei, wie ein katholisches Mädchenpensionat.

Hydrokultur war aber nicht nur bei Hausmeistern und ihren Gattinnen, sondern auch bei Hausfrauen (und manchen Hausmännern) sehr beliebt, erlaubte dieses innovative Produkt aus der Landwirtschaft doch die schmutzfreie Aufzucht von Gewächsen aller Art - ohne Krümel, ohne Schmierkram, vor allem aber ohne Krabbelkäfer: Natur ohne alles, was sie so anstrengend macht.

Optimal war Hydrokultur auch für Großraumbüros und die Schalterhallen bei der Bundespost oder bei der Sparkasse, aber ich schweife schon wieder vom Thema ab. Ich weiß auch gar nicht, ob sie beim Spiegel besonders viel oder wenig Hydrokultur hatten. Im Haus an der Brandstwiete hatte Rudolf Augstein bestimmt irgendwo eine Begonie in braunen Krümelkram gesteckt; er tat ja auch sonst praktisch alles dafür um auf der Höhe der Zeit zu bleiben, und das nicht nur von 1939 bis 1945.

Das also ist das Wesen der Hydrokultur: Sie verkörpert den sauberen Dreck. Und dafür hat der Spiegel so lange Bedarf, wie er jede Wochen die “Meinungen” des restlos uffjeklärten Deutschtums “linker” Provenienz auf den “politischen” Punkt bringen willen.

Spiegel und Hydrokultur, ein Match made in Heaven! “Politik” ohne alles, was sie so anstrengend macht: ohne Moral. Man ist jenseits von gut und böse – “Politik” außerhalb der engen Grenzen der Gewissensprüfung, sakrosankt und sauber, weil “politisch”, und “Im Zweifel links”.

“Links”, das hat die Beschneidungsdebatte im letzten Jahr eindeutig bewiesen, ist in Deutschland jener “politische” Ort, an dem die Juden den einen zu säkular und den anderen gleichzeitig zu religiös sind. Beide sind “Linke”, wohlgemerkt, und selbstverständlich hat keine von beiden Fraktionen mit Juden irgendein Problem. Nein, nein, das wäre ja auch blöd – aber für die einen haben sie zuviel Einfluss im Nahen Osten und für die anderen schnippeln sie sich zu viel an ihren Vorhäuten rum.

Beides ist handelsübliche “linke”, sehr subtile “Politik”, fast so subtil wie der Unterschied zwischen djungle Welt und junge World – äh, na Sie wissen schon, wen ich meine. Wenn das das Beste sein soll, das deutsche “Israelsolidarität von links” hervorgebracht haben will, dann kann man sich in etwa denken, was das Schlechteste sein muss: voilà, Jakob “Ben Walser” Augstein.

Der meint es mit den Juden selbstverständlich auch nur gut, und deshalb münden seine journalistischen Ratschläge auch immer wieder in den selben Refrain: Es wäre doch besser, wenn die Juden sich bitte selbst abschaffen würden, vor allem in ihrer Funktion als Israel, das Augstein als aufrechter “Links”-Mensch “politisch” instinktsicher als “Hinderniss auf dem Weg zum Frieden” und “Bedrohung für die gesamte Region” identifiziert – also für die Region zwischen Mars und Venus zumindest.

Beigesprungen wird ihm interessanter Weise von der FAZ. Das Leitmedium der Leitkultur nimmt gerne all jene in Schutz, die ihm im Geiste ebenbürtig sind, schon aus Gründen der “Meinungsfreiheit”: Wo kommen wir denn da auch hin, wenn wir uns jetzt schon von den Juden, pardon: den Israeliten, den Mund verbieten lassen, nicht wahr, liebe Nonnenmacher-Redaktion?

Man würde dennoch erwarten, dass auch ein Herr Augstein, jr., schon allein von Berufs wegen über ein weitgefächertes Repertoire an Finsterlingen verfügen muss. Immerhin gibt es doch genug Schurken auf der ganzen Welt, die selbst in Germany ein paar Schlagzeilen wert sein könnten. Aber kaum etwas ist hierzulande emotional derartig lukrativ, wie ein jüdischer Staat, der diszipliniert und gemaßregelt werden muss – ist ja nur zu seinem eigenen Besten, ach so.

Das pflegt man hierzulande sozial akzeptabel zu finden und betont bei jeder sich bietenden Gelegenheit das Recht der Hamas auf legitimen Widerstand. Man knüpft damit freiwillig-unfreiwillig an jene Art von Zivilisationskritik an, die bereits Hermann der Cherusker im Jahre 9 d.Z. gegenüber den Armeen des Varus vertrat: Hautse auffe Schnauze!

Ein Ressentiment, das jene gentrifizierungskritische Propaganda in Hamburg auf den Punkt bringt, die im sozialrevolutionären Vollrausch deklamiert: “Unser Viertel bleibt dreckig!” So fühlt sich das wohl an, wenn man auch als nominell erwachsener Mensch noch immer nicht verstehen möchte, dass man sich keine Leberwurst mehr in die Haare schmieren kann, zumindest nicht an jedem Tag.

Dafür, für das unausgelebte Bedürfnis nach Schmutz, das dem deutschen Wesen so innewohnt wie die Sehnsucht nach dem Ursprung, dem guten Gewissen und dem Wald, gibt es nicht nur Hydrokultur und “Linke”, sondern vor allem die Schnittmenge davon: das “politische” Idearium des Jakob Augstein, des idealtypischen Repräsentanten der wiedergutgewordenen deutschen Ieologie.

Warum der Urschlamm in Deutschland solche Angst bereitet, ist mir trotz langjähriger Recherchen noch immer rätselhaft. Aber ohne sie wäre der deutsche Schmutzwunsch längst nicht so dominant.

 

Gerrit LLiskow

 

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Autor: liskowde
Bild Quelle:


Donnerstag, 03 Januar 2013

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