Streit in der DIG: Kritik an Israelbashing wird administrativ kritisiert

Streit in der DIG:

Kritik an Israelbashing wird administrativ kritisiert


Kritik an Israelbashing wird administrativ kritisiert

Manchmal wird etwas was gar nicht existent ist, in eine Sache hineininterpretiert, um Personen und die von ihnen geäußerte Kritik zu diskreditieren und zu verunglimpfen. Das ist ein guter Trick, um sich nicht mit der Kritik auseinandersetzen zu müssen. Das renomierte Simon-Wiesenthal-Center (SWC) erlebte das, als es kürzlich die Liste der 10 schlimmsten antiisraelischen, bzw. antisemitischsten Aussagen des Jahres 2012 veröffentlichte. Einige Schlaumeier, die offenkundig des lesens nicht mächtig sind, machten daraus flugs eine "Liste von Personen, dem das SWC unterstelle Antisemiten" zu sein. Keine Frage: Das lesen und verstehen selbst kurzer Textzeilen ist nicht jedermann Sache. Manche sind auch schon intellektuell überfordert, eine Überschrift richtig zu lesen.

Ähnlich wie dem SWC erging es jetzt auch den Studierenden der Hochschulgruppe Rostock der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG). Sie hatten, in Anlehnung an die SWC-Liste, eine Liste der fünf schlimmsten antiisraelischen, bzw. antisemitischen Entgleisungen in Mecklenburg-Vorpommern im Jahre 2012 veröffentlicht. Es gab die zu erwartenden Reaktionen der üblichen Verdächtigen – rote und braune Antisemiten, notorische „Isralkritiker“, und Terroristenversteher fanden die Veröffentlichung irgendwie doof. Allerdings gab es auch eine Kritik, die nicht nur von überraschender Seite kam, sondern die auch als abstrus empfunden wurde. Der Präsident der der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), die zweifelsfrei über eine Reihe regionaler Arbeitsgemeinschaften verfügt, die beharrlich und idealistisch für die deutsch-israelische Freundschaft und gegen die zumeist offen antisemitisch jmotivirte Dämonisierung Israels arbeiten, schrieb dem Sprecher der DIG Hochschulgruppe Rostock eine emoörte eMail. Der bekannte Journalist und Erfolgsautor („Hurra, wir kapitulieren“, „Kritik der reinen Toleranz“, „Der ewige Antisemit“ u.a.) Henryk M. Broder antwortete in einem Offenen Brief an DIG-Präsident Robbe und veröffentlichte diesen auf der Achse des Guten (AchGut):

Sehr geehrter Herr Robbe,
ich habe soeben erfahren, dass Sie in Ihrer Eigenschaft als Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) die Rostocker DIG-Hochschulgruppe schriftlich abgemahnt haben, weil diese, ohne von Ihnen dazu autorisiert zu sein, eine Stellungnahme zu antisemitischen und antiisraelischen Entgleisungen in Mecklenburg-Vorpommern abgegeben hat.
In Ihrem Schreiben an den Sprecher der Rostocker DIG-Hochschulgruppe heisst es:

Sehr geehrter Herr Schikora,
wie ich soeben erfahren muß, haben Sie im Namen der Rostocker DIG-Hochschulgruppe und ohne eine vorherige inhaltliche Abstimmung mit dem Vorstand der DIG-Arbeitsgemeinschaft Rostock eine Erklärung veröffentlicht, aus der unter anderem hervorgeht, daß Sie einer Reihe von hochangesehenen und vollkommen untadeligen Politikern Antisemitisms unterstellen und darüber hinaus auf eine Ebene mit dem NPD-Funktionär Uwe Pastörs stellen.
Damit haben Sie den Namen der DIG mißbraucht und dem Ansehen der DIG schweren Schaden zugefügt.
Deshalb fordere ich Sie hiermit auf, die von Ihnen herausgegebene Stellungnahme in gleicher Art und Weise wie Ihre Veröffentlichung unverzüglich und unmißverständlich zu widerrufen.
Darüber behält sich das Präsidium der DIG alle rechtlichen Möglichkeiten gegen Sie vor und wird sich auf seiner nächsten Sitzung mit diesem Vorgang befassen und über notwendige Konsequenzen entscheiden.
Mit freundlichen Grüßen
Reinhold Robbe
Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

Erlauben Sie mir bitte, Ihnen für diese mutige Zurechtweisung meinen Dank auszusprechen. Der Antisemitismus ist eine viel zu ernste Sache, als dass wir sie den Antisemiten überlassen könnten. Und wo kämen wir denn hin, wenn jeder Studi nach eigenem Gutdünken darüber befinden dürfte, wer ein Antisemit ist und wer nicht und wenn er dabei sich mit einem so verdientenGroßschwätzer und Zitatenfälscher wie Mathias Brodkorb anlegen würde.
Da muss man den Anfängen wehren und besonnen handeln, wie Sie es im Falle von Jakob Augstein getan haben. Ihre Zurückhaltung in dieser Causa war vorbildlich! Wir dürfen uns nicht verzetteln und unser Pulver verschießen, damit wir für den wirklichen Ernstfall gewappnet und bewaffnet sind, nämlich den einer Machtübernahme durch die NPD. Ich hab keinen Zweifel, dass Sie dann unverzüglich eine Protestresolution verfassen würden.
Darf ich Sie in diesem Zusammenhang um einen Gefallen bitten? Sollte ich mich wieder mit Antisemiten und Antisemitismus beschäftigen, würde ich Ihnen gerne meine Texte vor der Veröffentlichung zur Genehmigung vorlegen. Es tut mir leid, dass ich es bis jetzt nicht getan habe. Ich habe einfach weit und breit keine Autorität gesehen, der ich vertrauen könnte. Ich hoffe, sie empfinden dieses Ansinnen nicht als Zumutung.
Und was die Rostocker DIG-Hochschulgruppe angeht: Sagen sie mir bitte bei Gelegenheit bescheid, welche Strafe Sie sich für diese Rotzlöffel ausgedacht haben. Sollte diese öffentlich vollzogen werden, wäre ich gerne dabei.

Henryk M. Broder
Präsident der deutschen Sektion der Trojanischen Internationale

haOlam.de wird sich bemühen, bei einem öffentlichen Vollzug der Bestrafung der DIG-Studis mittels eines Livestreams alle unsere Leserinnen und Leser die Möglichkeit zu geben, dem Schauspiel zuzusehen. Auch über den weiteren Verlauf einer eventuellen, für ultralinke Kreise nicht ungewöhnlichen Säuberungswelle werden wir unsere Leser auf dem Laufenden halten – evtl. mit einem „BlitzBlank-Säuberungs-Newsticker“. Das dies unumgänglich sein wird, die Säuberungswelle, wird dadurch deutlich, daß der Sprecher der besagten renitenten Hochschulgruppe, Daniel L. Schikora, gegenüber haOlam.de betonte, man werde sich weder entschuldigen, noch etwas zurück ziehen. Noch nicht einmal ein Meeting zur Kritik-Selbstkritik-Eigengeißelung will man in Rostock abhalten ….

 

The Loving Coyote - Foto: By Christof Bobzin (Eigenleistungen) [GFDL, CC-BY-SA-3.0 or CC-BY-SA-2.5-2,0-1,0], via Wikimedia Commons

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Montag, 25 Februar 2013

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