Von der Lust am Judenmord: Stilleben in Stein

Von der Lust am Judenmord:

Stilleben in Stein


Stilleben in Stein

von Emily Amrousi. Israel haYom

“Bringen Sie ihre Tochter mit, so dass ich die Schuhe anpassen kann, bevor ich mit irgendwelchen Abänderungen anfange“, teilte mir der Schuster in Modiin Illit mit.

“Das kann ich nicht“, sagte ich ihm. “Nein, ich lebe nicht weit weg, es sind nur 15 Minuten Autofahrt, aber ich kann sie nicht mitbringen.“

“Fünfzehn Minuten Wegstrecke und das Kind kann nicht dabei sein? Warum die Tränen, ist dem Kind etwas geschehen?“ Er schaute mich mit einem aufrichtigen und gut gemeinten Blick an, und ich brach auf einem Stuhl zusammen.

Nur 15 Minuten, aber das ist die Entfernung, die man mit einem Kind nicht reist, wenn man nicht unbedingt muss. Man bringt das Leben eines Kindes nicht wegen eines Paar Schuhe in Gefahr.

Immer, wenn meine Kinder bei unseren Schabbat Wanderungen etwas weiter weggehen, dann rufe ich ihnen zu, dass sie wieder zurückkehren sollen. “Warum Mama?“ fragen sie, und ich erfinde etwas, wie, dass sich in der Gegend “wilde Schweine“ herumtreiben. Nicht einmal mit Worten möchte ich, dass sie mit Terroristen konfrontiert werden.

Es gibt riesige Rudel wilder Schweine hier; man muss vorsichtig sein. Was soll ich ihnen wegen der Steinewerfer sagen? Ihr müsst die Fenster geschlossen halten, weil der Wind so kalt ist?

Wenn die Bewohner des südlichen Israel ausrufen, dass der Staat sie im Stich gelassen hat und dass sie nichts anderes als ihre bloßen Hände haben, um die Köpfe ihrer Kinder vor den Kassam Raketen zu beschützen, dann verstehe ich sie. Ich komme mir selbst vor, als sitze ich inmitten einer Glaskugel und rufe um Hilfe.

Wir merken dies Tag für Tag. Da ist ein starker Anstieg in der Zahl der Angriffe der Steinewerfer, es ist eine dramatische Eskalation. Dieser Nachbar dort wurde von einem Felsen getroffen, der andere Nachbar da drüben war Opfer eines Anschlags. Am Donnerstag wurden Felsbrocken nahe einer Kreuzung bei unserem Haus geworfen. Vor einer Woche gab es eine terroristische Straßenblockade aus Felstrümmern. Man reagiert bereits aufmerksam, wenn man nur irgendwelche Schatten sieht, fährt sehr vorsichtig, wenn man um Kurven fährt, fährt überhaupt so wenig wie möglich. Kleider und Schuhe für die Kinder für die Passah Ferien? Man kauft diese ohne die Kinder, und nun muss ich die Kleidung zurückbringen und in die richtigen Größen umtauschen.

In den vergangenen Monaten haben so viele über “den Preis, den die Siedlungen kosten“ geredet. Preis? Kann man den Preis bezahlen für die hunderttausende Israelis, die in Angst leben? Oder für die Familie, deren Leben am Donnerstag zerstört wurde [siehe Foto oben]? Die Kosten der Siedlungen, Yair, sind ein Preis, den wir selber seit Jahrzehnten mit unserem Blut, Leib und seelischen Wohlergehen bezahlen. Dies ebenso wie den Preis für das beschämende Schweigen der Medien.

Die schmale Straße zu unserem Haus ist zu einem Hochseil über einem Abgrund geworden. Ein Stein nach dem anderen wird mit einer Stärke geschleudert, die nur der Hass verleihen kann. Geschleudert gegen Frauen, Kinder, gegen Ärzte, die von ihrem Dienst im Krankenhaus zurückkehren.

Alle diese Mordversuche werden nicht berichtet. Nicht der Felsen, der Danas Kopf um ein paar Zentimeter verfehlt hat, noch jeder, der Avner beinahe getroffen hat, nicht der Stein, den ein Engel einige Sekunden bevor er Naama getroffen hätte, abgefangen hat. Alle diese Angriffe werden nicht in den Medien berichtet, weil es “keine Todesfälle“ waren. Am Donnerstag hat ein Stein, der von einem Mann in der Absicht zu morden, geworfen wurde, jemanden getroffen. Kann es sein, dass der Schutzengel einen Moment lang die Augen geschlossen hielt?

 

Übersetztung: Renate für unseren Partnerblog Aro1.com

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Mittwoch, 20 März 2013

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