Studientag Israel im Bayerischen Landtag: `Servus, Israel! Shalom Bayern!´

Studientag Israel im Bayerischen Landtag:

`Servus, Israel! Shalom Bayern!´


`Servus, Israel! Shalom Bayern!´

Drei bayerische Schulen unterzeichnen Partnerschaftsverträge mit israelischer Gedenkstätte Yad Vashem.

Premiere im Bayerischen Landtag: Drei bayerische Gymnasien haben am Dienstag, 19. März 2013, als erste Schulen in Deutschland Partnerschaftsverträge mit der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem unterzeichnet. Das Anne-Frank-Gymnasium Erding, das Katharinengymnasium Ingolstadt und das Melanchthon-Gymnasium Nürnberg sind die Brückenbauer zur Internationalen Schule für Holocauststudien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem. Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Israels Generalkonsul Tibor Shalev Schlosser waren die Paten bei der Vertragsunterzeichnung im Lesesaal des Maximilianeums. Der feierliche Augenblick fand im Rahmen des 1. Israeltages statt – Ergebnis einer Reise, die der Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags mit Martin Güll an der Spitze im Mai vergangenen Jahres unternommen hatte. „Wir können heute die Früchte dessen ernten, was in der bayerisch-israelischen Bildungsarbeit zustande gekommen ist“, freute sich Werner Karg von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit. Dr. Noa Mkayton, Leiterin der Abteilung für die deutschsprachigen Länder in Yad Vashem, sprach von einem wichtigen und erfreulichen Termin, der auch bei den Medien in Israel auf großes Interesse gestoßen sei. Noa Mkayton unterschrieb gemeinsam mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm, Oberstudiendirektorin Helma Wenzl vom Anne-Frank-Gymnasium Erding, Oberstudiendirektor Dr. Reinhard Kammermeyer vom Katharinengymnasium Ingolstadt und Oberstudiendirektor Otto Beyerlein vom Melanchthon-Gymnasium Nürnberg die Partnerschaftsverträge, die zunächst auf zwei Jahre befristet sind. /hw

 

Von Zoran Gojic

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel sind immer besondere gewesen. Nach dem ersten Studientag Israel am 19. März 2013 im Bayerischen Landtag stand fest: sie sind auch besonders gut. Landtagspräsidentin Barbara Stamm begrüßte im Senatssaal des Maximilianeums Lehrerinnen und Lehrer mit ihren Schülerinnen und Schülern, die sich beim Studientag über Israel und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit informieren wollten. Auch eine Schulklasse aus Israel war anwesend. Schüleraustausch, pädagogische Kooperationen der Lehrkräfte, gemeinsame Gedenkarbeit und Zukunftskonzepte – darum sollte es gehen. Im Vordergrund stand die menschliche Annäherung über mögliche Vorbehalte und Klischees hinweg. Der Bayerische Landtag mit Präsidentin Barbara Stamm an der Spitze und der Bildungsausschuss hatten in Zusammenarbeit mit dem Generalkonsulat des Staates Israel dazu eingeladen.

Informationen über Israel aus erster Hand

Israels Generalkonsul Tibor Shalev-Schlosser betonte in seiner Begrüßung, es gehöre zu den guten Beziehungen, nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch über die Zukunft zu sprechen. „Wir müssen in die Zukunft sehen und die Zukunft sind sie: die jungen Menschen aus Deutschland und Israel. Denn die Basis für eine gute Beziehung sind immer die Menschen“, erklärte Shalev Schlosser.
Martin Wagner, langjähriger Nahost-Korrespondent des Bayerischen Rundfunks gab zu Beginn ebenso unterhaltsam wie aufschlussreich Einblicke in den israelischen Alltag abseits der Schlagzeilen und warb für einen Besuch in Israel. „Ich kann es jedem empfehlen“, betonte Wagner und erzählte, dass er seine eigene Tochter für ein Austauschprogramm angemeldet habe. „Schließlich ist Israel ihr Geburtsland, ich dachte, sie sollte es kennenlernen“, erklärte Wagner.

Neue Formen der Gedenkarbeit

Dr. Noa Mkayton, Leiterin der Abteilung für die deutschsprachigen Länder in der Internationalen Schule für Holocauststudien (ISHS) der Gedenkstätte Yad Vashem, erläuterte die Gedenkstättenpädagogik in Yad Vashem. Dabei gehe es nicht um schreckliche Fotos von Gräueltaten und Statistiken von Getöteten, sondern darum, die Biographien der Opfer des Holocaust zu bewahren, den Opfern des nationalsozialistischen Terrors ihr Gesicht, ihre Würde wiederzugeben und so einen anderen Blick auf die Geschichte zu gewinnen. Enia Zeevi Kupfer von Beit Hatfutsot, dem Museum Of The Jewish People in Tel Aviv, illustrierte im Anschluss, wie die pädagogische Arbeit für die Gegenwart aussieht – in einem Land, das seit Jahrzehnten von Integration geprägt ist und immer wieder aufs Neue um seine Identität ringen muss. Im Mittelpunkt standen die Schülerinnen und Schüler sowie deren Lehrerinnen und Lehrer, denen der Studientag Israel die Gelegenheit bot, ein Land und dessen Kultur zu entdecken. Martin Güll, Vorsitzender des Bildungsausschusses, ist es wichtig, dass das bayerische Parlament den Austausch mit Israel vorantreibt und Initiativen von Schulen fördert. „Nach der Informationsreise des Bildungsausschusses im Mai 2012 nach Israel, die uns über alle Fraktionen hinweg sehr beeindruckt hat, ist der Wunsch nach einer eigenen Rolle des Parlaments in den bayerisch-israelischen Bildungsbeziehungen entstanden. Wir wollen mit diesem Studientag Israel erstmals im Landtag einen Raum bieten, der Schulen aus Bayern ermöglicht, Lernfelder in Israel für sich zu entdecken. Das sind sicher zum einen die gemeinsame, immer wieder unfassbare Geschichte der Shoah. Aber auch der moderne Staat Israel mit seinen Herausforderungen in den Fragen der Integration bietet jede Menge Bildungs-Stoff für bayerische Schulen. Ich freue mich auf diesen Austausch und auf unsere Gäste aus Israel und Bayern." In den verschiedenen Informationsforen gaben die Referenten und Experten der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und des Bayerischen Jugendrings praktische Hinweise für mögliche Projekte über und mit Israel. Dabei ging es vom einfachen Schüleraustausch bis hin zum Themenschwerpunkt Israel in der schulischen Bildung.

"Unsere Freundschaft ist ein Wunder"

Anstoß für einen Israel-Tag im Landtag waren zum einen die Vereinbarung zwischen Landtagspräsidentin Barbara Stamm und dem israelischen Generalkonsul Tibor Shalev-Schlosser, die Beziehungen zwischen Bayern und Israel mit konkreten Projekten zu vertiefen und die Informationsfahrt des Bildungsausschusses im Mai 2012 nach Israel, die die Abgeordneten dazu motivierte, die vielen neu geknüpften Kontakte zu nutzen, um die Zusammenarbeit im Bildungssektor gezielt zu intensivieren.
Für Landtagspräsidentin Barbara Stamm ist der Israel-Tag eine schlüssige Folge der immer enger werdenden Beziehungen zwischen Israel und Bayern und ein Zeichen für die Erfolge stetiger Anstrengung beider Seiten um ein gutes Verhältnis. „Man kann sagen, die Freundschaft zwischen Deutschland und Israel ist ein Wunder“, betonte die Landtagspräsidentin. Generalkonsul Tibor Shalev-Schlosser griff diesen Begriff auf und münzte ihn auf den Israel-Tag: „Wir sind hier, um dieses Wunder fortzusetzen.“

 

Bayerischer Landtag / Foto: Freunde halten zusammen (Foto: Bayerischer Landtag)

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Freitag, 29 März 2013

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