Regierungsamtlicher Antisemitismus in der Türkei: Vizeregierungschef erklärt Juden zu Verantwortlichen für die Demonstrationen

Regierungsamtlicher Antisemitismus in der Türkei:

Vizeregierungschef erklärt Juden zu Verantwortlichen für die Demonstrationen


Vizeregierungschef erklärt Juden zu Verantwortlichen für die Demonstrationen

Der stellvertretender türkischer Regierungschef Besir AtalayDer , der ebenfalls der islamistischen Erdogan-Partei AKP angehört, hat den Juden im Land die Schuld für die wochenlangen massiven Proteste in Istanbul und anderen Städten in der Türkei gegeben: Die Proteste, die Ende Mai mit Demonstrationen gegen Bauarbeiten im Istanbuler Gezi-Park begonnen hatten, wurden, so Atalay in der türkischen Tageszeitung Hürriyet, “von der jüdischen Diaspora organisiert, die bei dem Ereignis aktiv war”. Auch die internationale Presse und andere ausländische Kräfte sollen an dieser “Destabilisierung” der Türkei beteiligt gewesen sein.

Bereits vorher hatte der türkische Despot Erdogan "ausländische Kreise" im allgemeinen und den Staat Israel im besonderen verdächtigt, die türkische Demokratiebewegung, die er "Chaoten" nennt, zu steuern und angestoßen zu haben.

Offenbar versucht das AKP-Regime mit diesen und ähnlichen Verschwörungstheorien eine teils latente, teils offene antisemitische Stimmung anzufachen und für sich zu instrumentalisieren - ohne zu merken, das sie damit eigentlich ein Eigentor schießen. Es ist durchaus die Regel, und schon auffallend, das diktatorische Regime hinter Bewegungen für Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Emanzipation immer "die Juden" vermuten.

Unterdessen gehen die Proteste gegen das AKP-Regime weiter - so wurde die diesjährige CSD-Parade in Istanbul zu einer erneuten Massendemonstration gegen Homophobie und gegen Erdogan. Am Sonntag haben mindestens 20.000 Menschen beim CSD in Istanbul teilgenommen – und damit weit mehr als in den vergangenen Jahren. Die LGBT-Pride-Parade ist die größte Demonstration, seitdem die Polizei die Proteste am Gezi-Park gegen die autoritäre Erdogan-Regime mit Gewalt beendet hat. An der Demo nahmen neben LGBT-Aktivisten auch viele Heterosexuelle teil, die sich zuvor an den Gezi-Protesten beteiligt hatten. Wie Teilnehmer berichten, wurden sowohl von hetero-, als auch homosexuellen Teilnehmern an der Parade erstmals seit langer Zeit auch wieder Israel- und USA-Fahnen in der türkischen Öffentlichkeit gezeigt.

 

haOlam.de Turkiey / jfa

 

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Autor: fischerde
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Mittwoch, 03 Juli 2013

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