Karnevals-Zeit ist „Israeli Apartheid-Week“-Zeit: Mit dem Kopf gegen die (Apartheid-) Mauer rennen

Karnevals-Zeit ist „Israeli Apartheid-Week“-Zeit:

Mit dem Kopf gegen die (Apartheid-) Mauer rennen


Mit dem Kopf gegen die (Apartheid-) Mauer rennen

von Eylon Aslan-Levy, Times of Israel blogs, 20. Februar 2014

Die Apartheidmauer ist heute ein regelmäßiges Inventarstück in Städten des Westens. Propalästinensische Aktivisten haben es auf sich genommen, über Schnellstraßen und auf Universitäts-Campussen Repliken der Westbank-Barrieren aufzubauen, komplett mit Wachtürmen und allem, was da zu gehört. Die St. James’s Church in London zog letzten Winter besondere Aufmerksamkeit auf sich, weil dort eine acht Meter hohe Betonmauer um ihr Gebäude in Picadilly gezogen wurde, was £30.000 (ca. €36.500) kostete. Heute werden diese Mauern zur Israeli Apartheid Week in Großbritannien überall im Land ausgerollt.

Der Anblick einer solchen Installation macht wütend. Die Nummer appelliert an die Emotionen der Menschen, nicht an die Vernunft: Die Mauer wird als Bankert Ostdeutschlands und Südafrikas dargestellt und diese mentale Assoziation macht die Sache gegen die Mauer selbstverständlich. In der Denkweise des Israelgegners baute Israel eine teure Beleidigung für das Auge aus Beton, einfach nur für einen „Landraub“ von weniger als einem Zehntel der Westbank. Es ist so, als hätte die zweite Intifada nie stattgefunden oder die brutale Ermordung von mehr als eintausend Israelis ein unwichtiges Detail, das bei den Gründen für den Bau der Mauer schlicht nicht von Bedeutung gewesen sein konnte.

Die Aktivisten bauen eine Strohpuppe auf: Sie stellen die Gründe Israels falsch dar, dann geben sie vor sie einreißen, während sie in Wirklichkeit nur Argumente widerlegen, die sie selbst erfunden haben. Strohmauern sollten einfach genauso leicht einzureißen sein wie Strohpuppen. Während also die Apartheidmauer in London rausrollt, habe ich überlegt: Was kann man tun, um die Bedeutung der Westbank-Sperre für den Schutz israelischer Zivilisten vor Terrorismus zu demonstrieren und damit die Absurdität der ganzen Apartheidmauer-Kampagne zu unterstreichen?

Hier ein paar Ideen.

1. Verkleiden Sie sich als Selbstmordbomber: Legen Sie sich einen Sprengstoffgürtel um, wickeln Sie Ihr Gesicht in eine Keffiyeh und greifen Sie sich eine AK-47. Laufen Sie mit Höchstgeschwindigkeit auf die Mauer zu und brüllen dabei „Allahu Akbar!“ Wenn Sie gegen die Wand knallen, fallen Sie hin und reiben Sie sich den Kopf, murmeln Sie dazu „D’oh!“, wie es Homer Simpson macht. Protestieren Sie laut, dass das rassistische zionistische Regime Ihre Bewegungsfreiheit einschränkt. Verteilen Sie Visitenkarten mit einem Link zu Ihrem Selbstmord-Video auf YouTube. Klagen Sie, dass Sie die gute alte Zeit vermissen, in denen Israel blutige bewaffnete Einfälle in die Westbank durchführen musste, um diese Art von Selbstmordanschlag zu verhindern und wie unfair es ist, dass Israel seine zivilen Opfer durch nicht gewalttätige Mittel reduziert. Um Eindruck zu machen, lassen Sie einen Freund einen mit Sprengstoff beladenen Krankenwagen vorfahren; brüllen Sie, dass es unfair ist das Fahrzeug zur Durchsuchung anzuhalten. Setzen Sie sich nieder und bestehen Sie darauf sich nicht vom Fleck zu rühre, bis die Mauer eingerissen ist, damit Sie sich endlich in die Luft jagen und zurück in die Schule gehen können.

2. Schaffen Sie die Szene eines Bombenanschlags in einem nachgebauten Café: Stellen Sie Tische, Stühle und eine Bar mit einer Espresso-Maschine auf, werfen Sie dann alles um, bestreuen Sie alles mit Granatsplittern, verspritzen Sie falsches Blut auf dem Boden, verstreuen Sie etwas zerstoßenes Glas und legen Sie als Zugabe noch ein paar Gummi-Gliedmaßen – auch von Kindern – dazu. Lassen Sie ein paar Freunde sich in das Bild legen und tot spielen. Wenn verdutzte Passanden fragen, war sie tun können, um zu helfen, sagen Sie, dass es zu spät ist, doch was beim nächsten Mal helfen könnte wäre, dass sie die Selbstmordbomber physisch abhalten könnten, indem sie – was war das noch, was man da nutzen kann?

3. Verteilen Sie auf der Straße Süßigkeiten: Wenn skeptische Mitglieder der Öffentlichkeit fragen, was gefeiert wird, sagten Sie ihnen, dass Sie einen Selbstmord-Bombenanschlag in einem Club in Tel Aviv feiern. Sagen Sie, dass sie nur die Freude mit der Welt teilen wollen, aber während Sie ihre Aufmerksamkeit haben: „Wären Sie interessiert daran Ihre Häuser als Raketensilos zur Verfügung zu stellen?“ Das würde es total einfach machen international Mitgefühl zu gewinnen, wenn man menschliche Schutzschilde nutzen könnte, um Kritik an Ihren Menschenrechtsmissbräuchen abzulenken.

Das wäre allerdings alles recht geschmacklos. Fakt ist: Eine „Palästinener-Terrorismus-Woche“ wäre grotesk, widerwärtig und ziemlich empörend. In der Tat wäre jede Darstellung der Gräueltaten, die diese hässliche Wand notwendig machte, geschmacklos sein: Man könnte die Botschaft nicht visuell vermitteln, ohne auch plastisch zu sein – oder plastisch, ohne grob zu sein.

Und darin liegt das Problem, dem man nicht entkommen kann. Israel hat zu viel Selbstachtung, um von seinen Aktivisten zu erwarten, dass sie im Gerichtshof der öffentlichen Meinung rührselige Geschichten durchziehen. Stattdessen verlassen sich pro-israelische Aktivisten auf Hasbara, was wörtlich „Erklärung“ bedeutet. Israel kontert das Image der kalten, harten Mauer mit kalten, harten Fakten, denn die Wirklichkeit wäre noch hässlicher. Vielleicht verliert Israel den Kampf um die Herzen und Seelen, weil an die Herzen zu appellieren zu schmerzhaft und herabsetzend wäre.

Das ist ein kleiner Preis, den man für ein bisschen Würde bezahlt.

 

Übersetzung unseres Partnerblogs Heplev - Foto: Die Jecken sind los, es ist wieder "Israeli Apartheid Week" (Foto: von scanned by NobbiP (scanned by NobbiP) [Public domain], via Wikimedia Commons)

 

Lesen Sie hierzu auch:

 

„Israeli Apartheid?“-Woche bei haOlam.de:

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Samstag, 01 März 2014

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