Ein antisemitischer Mordanschlag in Brüssels jüdischem Museum ist für die Tagesschau eine “Schiesserei"

Ein antisemitischer Mordanschlag in Brüssels jüdischem Museum ist für die Tagesschau eine “Schiesserei"


Ein antisemitischer Mordanschlag in Brüssels jüdischem Museum ist für die Tagesschau eine “Schiesserei"

von Ulrich J. Becker, Jerusalem

ch wollte abwarten, bis es naehere Details über den oder die Taeter gibt, aber die Tagesschau war sofort wieder mit einer irreführenden überschrift parat.

Nach allem was man bis jetzt allgemein erfahren kann, ging ein Mann ins jüdische Museum, erschoss drei Menschen (offenbar wahllos) und verwundete weitere und flüchtete. Wie lautet die übschrift der Tagesschau?

“Festnahme nach Schiesserei in Brüssel”

Was genau ist eine “Schiesserei”?

Nach Duden.de sind dies hier Synonyme für “Schiesserei”:

 

 

Sprich, alle Synonyme und auch Schiesserei selbst, zeichnen das Bild von einem Schusswechel, von zwei Parteien, die sich beschiessen. Sprich, die Tagesschau hat es mal wieder in einer überschrift geschafft, einen offenbar antisemitischen Moranschlag in einen ominösen, nicht weiter geklaerten, Schusswechsel zu verwandeln.

War die jüdische Mafia in einem Nachfolgezwist, den sie offen austrug? Hatten sich Museumsbesucher gegenseitig aufgeregt, bis sie zu den Waffen gegriffen haben?

Selbst im Text der Meldung braucht man, bis man versteht, dass dies nicht der Fall war…

Und mal wieder Gratulation der genaün, wahrhaftigen und professionellen Arbeit der Tagesschau…

 

Erstveröffentlicht bei unserem Partnerblog Aro1.com - Foto oben: Screenshot aus der Tagesschau-Website

 

Stellungnahme der Association of European Jewish Museums…

Ein mörderischer Angriff hat am Samstag im Jüdischen Museum Belgien in Brüssel vier Menschen das Leben geraubt.

Wir sind zutiefst schockiert über diesen bestialischen Akt, der sich gegen eine Institution gerichtet hat, die sich seit Jahren für gegenseitiges Verständnis, Toleranz und interkulturellen Austausch engagiert, für die einzige mögliche Zukunft, die Europa besitzt.

Uns fehlen die Worte, um unser Erschrecken zu beschreiben und wir sprechen demütig unsere Solidarität mit unseren Freunden aus.

Wir hoffen, dass die Täter bald gefasst werden und dieses Verbrechen aufgeklärt werden kann.

Wir trauern mit unseren Kollegen in Brüssel und den Familien der Opfer dieser Tat.

Für die Association of European Jewish Museums
Hanno Loewy (Hohenems), Lucja Koch (Warschau), Erika Perahia-Zemour
(Thessaloniki), Bernhard Purin (München), Joanne Rosenthal (London)

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Dienstag, 27 Mai 2014

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