Antijudaismus - Antisemitismus - Antizionismus: Wie entscheidet sich Deutschland diesmal?

Antijudaismus - Antisemitismus - Antizionismus:

Wie entscheidet sich Deutschland diesmal?


Wie entscheidet sich Deutschland diesmal?

Antijudaismus ist der Hass auf das Judentum als Religion. Antisemitismus ist der Hass auf das Judentum als vermeintliche Rasse. Antizionismus ist der Hass auf das Judentum als Nation. Ob nun aber Antijudaismus, Antisemitismus oder Antizionismus, in allen drei Fällen ist die Definition von Judenhass gleich. Henryk M. Broder hat es auf die einfache Formel gebracht:

“Ein Judenhasser ist, wer an Juden kritisiert, was er an anderen Menschen nicht kritisiert.”

Der Judenhass ist erstaunlich wandelbar. Es ist die schreckliche Stärke des Judenhasses, sich stets den neuen Gegebenheiten anpassen zu können. Der christliche Judenhass nannte sich Antijudaismus. Antijudaisten nannten Juden Kindermörder, verfolgten sie und griffen ihre Synagogen an. Antijudaismus ist der Hass auf das Judentum als Religion. Einer der bekanntestes Einpeitscher des Antijudaismus war Martin Luther. In seiner Abhandlung “Über die Jüden und ihre Lügen” erklärte er:

„Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen.“

In seinem „Handbuch über die Judenfrage“ fordert er:

„Ich will meinen treuen Rat geben. Erstlich, dass man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich …“

Mit der Aufklärung nahm der christliche Antijudaismus ab. An seiner Stelle jedoch nahm der Antisemitismus den Platz des Judenhasses ein. Antisemiten erklärten Juden zu einer minderwertigen Rasse nannten Juden Kindermörder, verfolgten und ermordeten sie und griffen ihre Synagogen an. Antisemitismus ist der Hass auf das Judentum als vermeintliche Rasse.

Als der Antisemitismus aufkam, kannten viele Menschen nur den klassischen Antijudaismus, den sie nicht mehr als so große Gefahr ansahen. In Deutschland wurden Juden sogar Ende des 19. Jahrhunderts vollwertige Bürger des Deutschen Kaiserreichs. Als der Antisemitismus aufkam, wurde fahrlässig unterschätzt. Deshalb konnte er wüten.

Mit dem Ende des Nationalsozialismus nahm auch der Antisemitismus langsam ab. An seine Stelle trat jedoch der Antizionismus. Antizionisten erklärten Juden zu einem Volk, dass nichts aus dem Holocaust gelernt haben soll. Sie nennen Juden Kindermörder, verfolgten und ermordeten sie und greifen ihre Synagogen an. Antizionismus ist der Hass auf das Judentum als Nation.

Wie einst der Antisemitismus unterschätzt wurde, wird jetzt der Antizionismus unterschätzt. Viele Menschen in der Bundesrepublik Deutschland, in der Juden so gleichberechtigt sind, wie sie es einst im Deutschen Kaiserreich waren, für das einige Juden sogar in der Armee gekämpft hatten, haben immer noch den Antisemitismus als Form des Judenhasses im Kopf. Antisemitismus aber ist gestern, so wie Antijudaismus von vorgestern ist.

Heute wütet der Antizionismus! So wie der Antijudaismus einst von Christen ausging, ist der Antizionismus heute ein Phänomen, das stark in der muslimischen Gemeinschaft zu finden ist. Die hysterische Kritik gegen Israel ist purer Antizionismus, weil sie an Israel kritisiert, was sie allen anderen Ländern der Welt durchgehen lässt. Zudem ist die Kritik sinnlos! Die Hamas hasst Israel nämlich nicht aufgrund eines bestimmten Handels, sie hasst Israel, weil Israel überhaupt handeln kann, egal wie. Es ist die pure Existenz Israels, die nicht erwünscht ist. Die Hamas einen brutalen auf Vernichtung der Juden ausgerichtete Hass auf Israel.

Die Hamas fordert die Ermordung aller Juden, bewaffnet sich aus genau diesem Grund, peitscht ihre ein und schießt seit Jahren immer wieder und oft täglich tausende Raketen in Richtung Israel ab, um so viele Kinder, Frauen, Zivilisten, Schulen, Hospitäler, Atomkraftwerke und Heime wie möglich zu treffen, aber statt Israels Recht auf Selbstverteidigung nicht in Frage zu stellen, wird von vielen Leuten erwartet, Israel solle mit den Judenhassern verhandeln. Wie aber verhandelt man mit einer Terrororganisation, die alle Juden vernichten will? Soll Israel dieser Organisation etwa auf halbem Weg entgegenkommen?

Es gibt keine Möglichkeit über die Vernichtung von Juden zu verhandeln. Außerdem muss Israel den Krieg gewinnen. Israel muss jeden Krieg gewinnen! Israel kann bei zehn Kriegen nur 10: 0 gewinnen, niemals 9: 1. Ein verlorener Krieg würde nämlich bedeuten, dass Israel nicht mehr existiert. Israel lebt seit seiner Gründung in einer permanenten Sudden Death Situation. Der Gegner kann ruhig einen Krieg nach dem anderen verlieren, aber Israel muss jeden Krieg gewinnen. Nur ein verlorener Krieg und Israel existiert nicht mehr.

Israel hat kein Interesse an einen Krieg. Israel ist eine marktwirtschaftliche Demokratie und wäre lieber von Geschäftspartner umgeben als von Feinden.

Der Antizionismus blendet das alles aus. Der Antizionismus wird in Deutschland so fahrlässig unterschätzt wie einst der Antisemitismus. Aber so wie Juden den Antijudaismus und den Antisemitismus überlebt haben, so werden sie auch den Antizionismus überleben. Der Antijudaismus hatte einst mit Luther einen bedeutenden deutschsprachigen Unterstützer. Der Antisemitismus hatte in Hitler seinen besten Verbündeten. Heute schauen wir mit Unverständnis auf diese Zeiten zurück und fragen uns, wie eine solche einseitige Hetze sich gesellschaftlich Bahn brechen konnte. In ferner Zukunft wartet auch auf den Antizionismus dieses Unverständnis. Die Frage ist nur, wie entscheidet sich Deutschland diesmal!

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Dieser Artikel ist die Kurzform des Artikels “Antisemitismus war gestern”.

 

Tapfer im Nirgendwo

 

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Autor: fischerde
Bild Quelle:


Montag, 04 August 2014

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