Hamas Hauptquartier in der Türkei

von Shlomo Cesana., Israel haYom

Israel hat an die NATO appelliert mit der Bitte, im Fall der Türkei Maßnahmen zu ergreifen, weil die Türkei der Hamas gestattet hat, in Istanbul für die Hamas ein Hauptquartier einzurichten.

Hochrangige politische Quellen in Jerusalem informierten darüber, dass die Hamas ihr diplomatisches und militärisches Hauptquartier in Damaskus wegen des Bürgerkriegs in Syrien nach Istanbul verlegt hat.

Offizielle Kommuniqués, die Jerusalem über mehrere Kanäle an das NATO-Büro in Brüssel gesandt hat, stellen fest, dass es undenkbar sei, dass ein Mitglied der zwischenstaatlichen Militärallianz NATO Verbindungen mit einer Terrororganisation pflegt.

Berichten zufolge soll Saleh al-Arouri den Hamas Führungsstab in Istanbul leiten; er ist ein berüchtigter Terrorist, verantwortlich für Dutzende von Angriffen gegen Juden.

Den Quellen in Jerusalem zufolge soll Arouri beim Versuch der Hamas beteiligt gewesen sein, die Regierung des Präsidenten der PA, Mahmoud Abbas, im Sommer zu stürzen. Der Plan, an dem ein Netzwerk von 96 Terroristen beteiligt war, wurde durch den israelischen Geheimdienst verhindert.

Eine hochrangige Quelle sagte am Dienstag, dass wenig Zweifel bestehe, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, ein vehementer Unterstützer der muslimischen Bruderschaft, über die Operationen der Hamas in Istanbul Bescheid weiß, und dass er diesen Schritt höchstwahrscheinlich selbst autorisiert hat.

Verteidigungsminister Moshe Ya’alon warnte bei seinem letzten Besuch in den Vereinigten Staaten, bei einem Treffen mit dem damaligen US-Verteidigungsminister Chuck Hagel, vor den engen Verbindungen der Türkei mit der Hamas.

“Die Türkei spielt ein zynisches Spiel. Hamas wird von der Türkei und von Katar gesponsert, und die Türkei selbst ist ein NATO Mitglied. Es ist undenkbar, dass diese Terrorgruppe die Erlaubnis hat, zwei Hauptquartiere zu unterhalten — eines im Gazastreifen und das andere in Istanbul,” sagte Ya’alon.

Die einst engen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei haben einen vernichtenden Schlag erlitten, als 2010 von der Türkei unterstützte Schiffe die Gaza-Seeblockade brechen wollten.

Daraufhin wurden die diplomatischen Verbindungen zwischen Jerusalem und Ankara drastisch verringert. Die Türkei verfügte die Ausweisung des israelischen Botschafters und rief ihren Gesandten in Israel zurück. Die zwei Länder unterhalten gegenwärtig nurmehr diplomatische Verbindungen auf unterster Stufe.

Im Jahr 2013 vermittelte der US-Präsident Barack Obama bei seinem Israelbesuch eine Versöhnung zwischen Premierminister Benjamin Netanyahu und Erdogan, indem er einen Telefonanruf arrangierte, bei dem Netanyahu Israels offizielle Entschuldigung an die Türkei wegen des Flotilla Ereignisses vermittelte.

Obwohl Erdogan die Entschuldigung offiziell akzeptierte, schwanden die Hoffnungen auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und der Türkei bald wieder, da sich unmissverständlich zeigte, dass der türkische Präsident einer der heftigsten und aggressivsten Kritiker Israels geworden ist.

Übersetzt von Renate für unseren Partnerblog Aro1.com

Autor: joerg
Bild Quelle:

Montag, 01 Dezember 2014