Der ZDF-Beitrag zum Grand Prix der Israel- und Herzl-Denunziation

Der ZDF-Beitrag zum Grand Prix der Israel- und Herzl-Denunziation


Armer Herzl. 150. Jubilaeum und in Deutschland geht man emsig daran ihm zum Geburtstag vermurkste Filme zu machen und ihm dabei seinen ‘missratenen’ Judenstaat vorzuhalten. Richard C. Schneider hatte gerade erst fuer das erste deutsche Fernsehen seinen israelkritischen Herzlfilm “Israel zwischen Vision und Wirklichkeit” auf die deutschen Zuschauer losgelassen, jetzt legt das zweite deutsche Fernsehen mit seinem israelkritischen Herzlfilm “Der Traum vom gelobten Land” nach, und zwar mit den gleichen Verleumdungen, Falschinformationen, Maschen und Anspielungen. Und Avraham Israelis-sind-Nazis Burg darf in beiden natuerlich auch nicht fehlen. Und wir lernen auch etwas Neues: Die “Geburtsstaette” des Islams lag in Israel… Herzlich Glueckwunsch.

von Ulrich J. Becker, Kiryat Ono

Es scheint also in letzter Zeit eine Art Sportart zu sein, sich mit Herzl filmisch am heutigen Israel abzureagieren. Herzl steht dabei wahlweise fuer die Wurzel des ‘zionistischen Uebels’ oder aber fuer das geplante ‘bessere Israel’, wobei das existierende natuerlich eine ‘unversoenliche, kriegstreibende Missgeburt’ ist. Eigentlich traurig genug, dass man so tut, Herzl zu ehren, um ihn eiskalt dazu zu benutzten, sowohl seinen Traum, als auch das, was daraus wurde, ordentlich runterzumachen.

Nun, abgesehen von virtuellen Gefuehlen Herzls, um die es hier eigentlich nicht geht, darf man aber den neuen ZDF Film “Der Traum vom gelobten Land” von Monika Czernin und Melissa Mueller auf keinen Fall so stehen lassen, denn er versucht nicht nur Israel als rassistischen, friedensfeindlichen Staat zu zeichnen, nein, er benutzt dazu auch noch Luegen, Manipulationen und unterschwellige Anspielungen, die dem Deutschen Zuschauer – oft sehr perfide und anscheinend unauffaellig – ein sehr verzerrtes, einseitiges und tendenzioeses Bild auf Israel bieten. Okay, nach der grossen Anklage, zu den Details…

Natuerlich ist es schon an sich problematisch, dass hier mal wieder Avraham Burg mit seinen gehaessigen und verdrehten Thesen zu Wort kommen laesst. Was zieht deutsche Filmemacher in letzter Zeit so an diesem linksradikalen Israeli an? In Israel hat man ihn schon lange vergessen hat und die meisten wissen heute gar nicht, wer er ist. Was genau macht ihn also zu so einem praedestinierten Interviewpartner fuer deutsche Filme ueber Israel? Er kann kein Deutsch. Er erfuellt keine wichtige Position. Er vertritt keine groessere Stroemung oder ist keinster Weise repraesentativ fuer Israelis. Im Gegenteil. Ja, selbst seine wirklichkeitsfremden antiisraelischen Thesen kann man auch noch von anderen Durchgeknallten bekommen. Warum also Burg? Sicher hat es auch was mit seinem tollen Juden-passt-auf-ihr werdet-wie-die-Nazis-Buch zu tun, dass auf deutsch rauskam. Aber wenn man mich fragt, ist es vor allem sein kleines Stueckchen gehaekelter Stoff auf dem Kopf, was ihm so wertvoll als anti-israelischen und anti-juedischen Kronzeugen macht. Ich hab keine Ahnung warum er die Kippa noch traegt, da er immer wieder die Halacha aufs Groebste verletzt, gegen Juden, Judentum und Israel hetzt, aber zumindest kann man sich damit in der anti-israelischen Ecke eine Wichtigkeit erheimsen. Anyway, soviel zu Burg. Jetzt zum Film:

Gehen wir den Film am besten recht chronologisch durch und Verweise dabei auch auf allgemeine Probleme.

Man muss dazu sagen, dass viele israelkitischen Elemente in dem Film suggestiv und unterschwellig sind, kleine Anspielungen, kleine schlechte Assoziationen etc., und ich kann nicht jeden Kram erwaehnen, aber ab und zu wird es doch ein bisschen deutlicher.

Gleich zu Anfang, ja noch im Vorspann, haben wir schon so eine kleine Suggestivstelle, die ich hier als Beispiel nehme. Da sagt naemlich die arabische Kronzeugin, Frau Al-Chaldi, ernst und glaubhaft:

“Das ist auch mein Land und ich bin nicht bereit es zu verlassen.”

Walla, und wer genau bezweifelt das? Zu wem sagt sie das? Dieser Satz, der uns hier ganz prominent als Einfuehrung praesentiert wird, hat doch den Untertext, dass es da Leute gibt, die Frau Al-Chaldi zum Verlassen bewegen wollen (Vertreibung?). Erst darauf sagt man, dass man nicht bereit sei zu gehen und nicht einfach so eines schoenen Tages, gegen den Wind. Unser Kopf wird also schon darauf getrimmt, dass hier etwas nicht okay ist und zwar nicht von arabischer Seite.

Und nur ein wenig spaeter bekommen wir gleich eine groessere Manipulation reingeschoben, mit einer frechen Luege, die sich als normativer, narrativer Satz versteckt:

“Begonnen hat dieser Konflikt mit Theodor Herzl, dem Gruendungsvater Israels.”

Der Konflikt(!) also hat bereits mit Herzl begonnen. Das ist uebrigens eine Message die uns mehrmals versucht wird einzublaeuen. Herzl legte den Grund des ‘Uebels’ etc.. Herzl aber hat weder einen Konflikt begonnen, weder einen gewuenscht. Herzl hat mit dem Konflikt nix zu tun und selbst eine Masseneinwanderung von Juden in das damalige Palaestina und sogar eine juedische Staatsgruendung dort, muss nicht automatisch Ausloeser eines Konflikts sein. Nach Herzls Plaenen haetten die recht spaerlich verstreuten Araber vor Ort auch als gleichberechtigte Buerger sich in einen Staat Israel einfuegen koennen und das ist keine sarkastisches Konstrukt von mir, so eine politische Richtung gab es unter den Arabern Palaestinas wirklich, bis sie von den Judenhassern bis heute erfolgreich ueberboten wurde. Der juedisch-arabische Konflikt in seiner bewaffneten Form im Mandatsgebiet Palaestina begann in den zwanziger Jahren mit arabischen Massakern an damals noch recht blauaeugigen und unbewaffneten – und zu grossen Teilen nicht mal europaeischen – Juden, sondern alteingessene wie in Hebron. Damit begann der bewaffnete Konflikt und nicht mit Herzls Wunsch einer Heimstaette fuer das juedische Volk. Und ob Herzl wirklich als “Gruendungsvater” bezeichnet werden kann, ist fraglich. In Israel nennt man ihn den “Visionaer des Staates” (Chase HaMedina), aber richtig gegruendet etc.? Da wuerde als “Gruendungsvater” eher schon Ben Gurion in Frage kommen.

Mehrmals wird uns Herzl auch als “Fachmann fuer sensationstraechtige Inszenierungen” vorgestellt und alles was er macht als grosse Show, theatralisch, kuenstlich und unecht vorgestellt. Natuerlich hatte er wirklich sein Fabel fuer grosse Auffuehrungen etc., aber manchmal kommt es doch etwas sehr stigmatisch herueber und verbindet sich zu der antiisraelischen Idee des ‘kuenstlichen Staates’, im Gegensatz natuerlich zu so ‘gewachsenen’ und uralten Staaten wie Jordanien, Syrien oder auch Deutschland. Aber egal, diesen Vorwurf kann man mir auch sicherlich als reine Gefuehlssache und nicht faktisch nachzuweisen vorwerfen. Genauso kommt mir Herzls Aussprache im Film auch etwas auffaellig jiddelnt vor, aber wer weiss, vielleicht hat man ja ein eingehende Herzl-Aussprache-Studie vor dem Dreh gemacht und Herzl sprach so wirklich so komisch. Vielleicht nur pro-israelische Hysterie meinerseits. Okay. Aber es gibt leider noch viel, viel mehr…

Nehmen wir nochmal kleinkariert so eine unterschwellige Botschaft:

“Eines Landes, das sich ruehmt, die einzige westlich orientierte Demokratie im Nahen Osten zu sein.“

Der Film kann also Israel die Lorbeeren nicht koennen wirklich(!) die einzige Demokratie im Nahen Osten zu sein, sondern erklaerte dies als subjektive Bezeichnung Israels. Es “ruehmt” sich halt so. Was es ‘in Wirklichkeit’ ist, wird uns spaeter noch eindringlicher verklickert.

Es gibt durch den ganzen Film zwei Vorgehensweisen Israel anzugreifen: Einmal Herzl als Staatserdenker Dreck anhaengen und ihm vorzuwerfen, die Wurzel des ganzen Konflikts geplanzt zu haben, wie wir schon gesehen hatten. Die zweite Variante, und die wird vor allem zu Ende des Films dominanter, ist jene, die bei Herzl stellen sucht, die angeblich liberaler und besser sind, als sein ‘missratener’ Staat, der gegen seinen Traum verstoesst und zum ‘Alptraum’ wurde, etc.. Auf diese Schiene schoss sich auch Richard C. Schneider in seinem Film ein. Dort ging es sogar noch haerter als hier vor: Demnach ist Israel heute – im Gegensatz zu Herzls Plan – ein militaristischer, gegen Araber diskriminierender und religioes verbraemter Staat.

Der ZDF Film laesst die religioese Schiene eher raus und konzentriert sich darauf Israel als gewalttaetig und diskriminierend – im Gegensatz natuerlich zum Herzlstaat – darzustellen.

Und Burg kriegt den ersten Schuss in diese Richtung:

“Das heutige Israel ist nicht, was er sich ertraeumt hat.” [Und Zack, Schnitt zu schiessenden Juden im Unabhaengigkeitskrieg.]

Ehrlich gesagt, Herr Burg und liebes ZDF, wuerde ich wagen zu behaupten, dass Herzl seinen Traum heute wirklich nicht wiedererkennen wuerde, denn er ist soviel groesser, besser und heilbrigender geworden, als Herzl jemals hoffen konnte, aber egal. Das ZDF weiter:

“Seit der Staatsgruendung Israels, gehoeren Krieg und Terror zum Alltag der Juden und Palaestinenser.“

Und wieder so eine dreiste Luege. Aha, Israels Geburt brachte den Krieg und den Terror auf die Welt. Hat man wohl die jahrelangen arabischen Terroangriffe und Massaker seit den zwanziger Jahren bis zur Staatsgruendung vergessen? Nein, liebes ZDF, der Terror und kriegerische Auseinandersetzungen gab es leider schon lange vor Israels Staatsgruendung und diese ist NICHT der Grund dafuer.

Und dann fragt der Film, warum es keinen Frieden gibt, und:

“Hat vielleicht schon Theodor Herzl entscheidene Fehler begangen?“

Und hier waeren wir wieder zurueck in der ersten Schiene: Herzls Zionismus als Grund fuer alles Uebel im Nahen Osten. Bezeichnend, dass die ZDF Leute zwar oft Suggestivfragen wie “Warum kommt die Region nicht zur Ruhe?” stellen, aber NIEMALS nur im Entferntesten daran denken, oder nachpruefen, oder andenken, dass es sich um irgendein auch noch so kleines Problemchen auf der arabischen Seite handeln koennte. Das ist ausgeschlossen. Dafuer graebt man in jeudische Richtung tiefer und tiefer, staendig auf der Suche nach der juedischen Wurzl des Boesen im Nahostkonflikt. Immer frei nach dem Motto: ‘Wenn zwei sich bekriegen, ist der Jude(nstaat) Schuld.’

Aber das ZDF hat noch eine ganz eigene Vorstellung in Fragen Religionskonflikt (genau lesen ;) ):

“Die drei monotheistischen Weltreligionen beanspruchen es als ihre Geburtsstaette. Alle drei haben hier ihre grossen Heiligtuemer. Die Christen die Grabeskirche. Die Muslime den Tempelberg. Die Juden die Klagemauer.“

Ob das Christentum monotheistisch ist, will ich hier mal nicht gegen das ZDF aufmachen, aber ich fand es doch hoechstinteressant, dass die Geburtsstaette des Islams im deutschen oeffentlichen Fernsehen NICHT in Mekka und Medina lag, sondern in Israel und Jerusalem. Vielleichte sollte das ZDF Personenschutz bestellen, dass nicht ein paar Islamisten ueber soviel Blasphemie austicken. Oder sie verstehen die gutgemeinte und manipulative Geste des ZDF, ihnen doch gleich einen Geburtsstaettenanspruch auf die israelische Hauptstadt zu geben, da muss man nicht die ganze Geschichte mit dem Nachritt und dem Traum Mohammeds rauskramen. Aber damit nicht genug zum Theme ‘grundlegende religonstechnische Falschbehauptungen’. Denn, aufgepasst, das Heiligtum der Muslime in Jerusalem ist “der Tempelberg“. Ich dachte immer es waeren die Al-Aksa Moschee und – etwas weniger wichtig – der Felsendom. Auch hier wieder aufpassen vor Anschlaegen, denn die gaengige ‘palaestinensische’ und islamistische Version lautet, dass es dort nie einen Tempel gegeben hat. Aber jetzt auch noch ein bisschen juedische Empoerung – und nein, keine Angst, wir Juden schneiden wirklich sehr selten Judentumkritischen Leuten die Koepfe ab -, die Klagemauer ist NICHT das juedische Heiligtum in Jerusalem, sondern der TEMPELBERG. Nurmal zum Mitschreiben, damit man sich im naechsten antiisraelischen Film wenigstens nicht so gruendlich blamieren muss.

Zum netten Abt Benedikt Lindemann mit seiner saeuselnden christlichen Stimme und dem Geschwafel von Frieden, dass keine Verbindung zur Realitaet hat, und dem tollen Kommentar “Das Heilige Land gehoert Gott.” ist eigentlich nur ein Grisen zuzufuegen (er meint natuerlich ‘Gott, und nicht den Juden’, aber Juden koennten das anders verstehen. ;)

Und weiter in der Unkenntnis oder bewusster Falschdarstellung von Religionsfragen:

“Unweit von Jericho befindet sich der Ueberlieferung nach das Grab Moses.“

Ach ja? Nach welcher Ueberlieferung? Das ZDF vergisst hier beizufuegen, dass dies eine von vielen verdrehten islamischen Ueberlieferung ist. Liebes ZDF, schlagen Sie doch mal eine Torah (fuenf Buecher Moses) auf, und lesen Sie unter Devarim (Deuteronomium) Kapitel 34, Satz 6:

“וַיִּקְבֹּר אֹתוֹ בַגַּיְ בְּאֶרֶץ מוֹאָב מוּל בֵּית פְּעוֹר וְלֹא יָדַע אִישׁ אֶת קְבֻרָתוֹ עַד הַיּוֹם הַזֶּה“

“Und er wurde begraben in einem Tal im Lande Moaw [heutiges Jordanien] vor Beit Peor und bis zum heutigen Tage kennt niemand seine Grabstaette.“

Dann kommt ein nettes Zitat aus einem Interview, das in aehnlicher Form oefter auftaucht. Das Motto ueberall: Alles war Friede, Freude, Eierkuchen, bis die Zionisten auftauchten:

“Es gab keinen Unterschied zwischen den Religionen.”

Na klar, ein Jude war also kein Dhimmi und Drittklassiger Buerger, der keinen Grundbesitz haben durfte, der sich nicht auf Pferd setzen durfte und sich in vielen Weisen vor den Moslems erniedrigen musste und deren gutem Willen ausgeliefert war? Nein? So ein Glueck, dann gab es auch die vielen islamischen Progrome nicht. Na dann gab es wirklich keinen Unterschied. Wirklich dreist wie unkommentiert und selbstverstaendliche diese Luegen dort verbreitet werden. Haette das ZDF mal eine historische Studie von der Zeit der Roemer bis heute, haette es feststellen muessen, dass es KEINE Zeit gab, wo alle Religionen so frei in Jerusalem und Israel ausgebuebt werden konnten, wie im juedischen Staat. Aber das waere vielleicht zu unpassend fuer einen antiisraelischen Film gewesen.

Dann nochmal das Zeichnen Herzls als Kolonialist (ein beliebtes Schimpfwort von Israelfeinden)

“Es ist die Zeit des Kolonialismus und Kolonialismus und Herzl ist ein Kind dieser Zeit.“

Burg macht eine Anspielung, dass die Juden irgendwie selbst Schuld am Holocaust sind, denn sie hoerten nicht auf Warnungen. Wenn dich einer umbringt, weil du Jude bist, bist du halt selbst Schuld, denn du haettest ja auch vorher schon weglaufen koennen. Aha. Auf jeden Fall fordert er dann von den Israels nicht so hysterisch zu sein und Angst vor Judenhassern zu haben, sondern den ‘palaestinensischen’ Terroristen a la Hamas einfach zu “vertrauen“. Super Idee! Und dann spielt Burg natuerlich nochmal darauf an, dass Juden an den Arabern soetwas wie einen Holocaust begehen. Wieviel ist so eine Kippa eigentlich wert?

“Fuer viele Juden heisst nie wieder Holocaust, nie wieder fuer uns Juden.“

Dann ist da natuerlich noch die deutschsprachige Andrea Livnat, die uns erklaert:

“Er hat keinen Staat gewollt, der irgendwelchen juedischen Eigenschaften haette.“

Aha. Koennte vielleicht ein Versprecher sein? Was ist mit den ganzen Juden im Staat? Was ist mit dem Tempel? Aber spaeter mehr dazu.

Aber jetzt kommt nochmal ein lustiger Twist: Herzl hat naemlich das “palaestinensiche Nationabewusstsein” gegruendet. Das hat dann aber gedauert, da sich Araber erst seit den sechizger Jahren als ‘Palaestinenser’ bezeichnen, um so noch einen Staat per Selbstbestimmungsrecht einzufordern, aber egal. Man will uns halt Herzls Projekt nicht nur als Nationalismus der Juden, sondern auch der Araber verkaufen, wobei er nun aber wirklich tief in der Patsche sitzt.

Er selbst hatte eine “imperialistische Blindheit“. (Wir schreiben mit: Nationalist, Kolonialist, Imperialist)

Und jetzt wird auch noch zum Missversteher der arabischen Kultur, die er einfach in seiner Frechheit ignoriert. Sprich, wenn man einen juedischen Staat in Palaestina gruenden will, verzeiht es das ZDF nicht, wenn man nicht arabische Doerfer besucht und mit der arabischen Oberschicht essen geht. Er war halt “blind” fuer die Araber.

Also noch Nationalist, Kolonialist, Imperialist und Iszenator und Manipulator kommt jetzt auch noch Blindheit fuer die Araber dazu.

Aber jetzt kommt die grosse Laeuterung. Ein netter Araber schreibt Herzl, dass das Land sehr wohl den Juden gehoert, aber es heute von Arabern besetzt ist und Herzl doch keine Kanonen hat, es einzunehmen. Und dann eine etwas schmutzige Masche des Films. Herzl antwortet korrekt auf den Brief des Arabers und schreibt:

“… noch sind sie selbst [die Juden] von kriegerischem Geist, sie sind vielmehr ein durchaus friedfertiges Element, demnach gibt es nichts zu befuerchten bei einer Einwanderung.”

Aber der Film, der schon eine Weile ueber die kaempferischen Zionisten berichtet hatte, will eine offenbare Luege entlarven. Ha! Hat Herzl die Araber doch richtig betrogen und belogen, was? Ihn was von friedlichen Juden zu erzaehlen und danach die ’brutalen Zionisten’ auf sie loszulassen, was? Natuerlich hat Herzl niemanden betrogen oder gelogen. Das Judentum hat natuerlich eine sehr friedwertige Auswirkung auf die die es praktizieren und Juden sind prozentual friedfertiger als Christen oder Moslems, aber sich wehrlos abschlachten lassen sie sich nunmal nicht so gerne und haben die Frechheit sich zu wehren, wenn sie koennen.

Der Film macht hier den Bruch und erzaehlt uns von einem Herzl, der vom Araberignorierer zum Araberversteher wird, nur dass die bloeden Israelis dass nicht kapiert haben und Herzl ’spaete Einsicht’ mit Fuessen treten.

Und ja, immer wieder will man uns ueberzeugen, dass die Zionisten der Grund aller Gewalt und Probleme seien. Die arabische Kronzeuging sagt:

“Zur Zeit meines Grossvaters und meiner Mutter, lebten Juden und Araber friedlichen zusammen, meine Tante hatte sogar eine juedische Amme. Es gab keinen Unterschied zwischen den Religionen.“

Na klar! Alles war super. Juden ware Dhimmi Untermenschen, mit ein paar Schutzrechten, die sie mehr Schlecht als Recht am Leben hielten, und wir sollten jetzt alle laut Danke sagen, dass ihre Tante sogar eine juedische Amme hatte, was natuerliche ein Paradebeispiel von Ehre und hoher Stellung von Juden unter dem Islam ist. Danke, nein danke, Juden wollen nicht wieder unter dem islamischen Joch leben und zu so dankbaren Positionen wie Ammen von islamischen Familien aufsteigen.

Und nochmal, fuer alle, die es immernoch nicht verstanden haben:

“Die Auseinandersetzungen zwischen beiden Voelkern nahmen zu, bis es schliesslich nach Staatsgruendung und Unabhaengigkeitskrieg zur sogenannten Nakba kam.“

Auseinandersetzungen nahmen zu, aber erst die Staatsgruendung und israelischer Unabhaengigkeitskrieg fuehrten zur Katastrophe, davor gab es halt nur gegenseitige ‘Auseinandersetzungen’. Ohne Staatsgruendung waere die Welt immernoch schoen…

Und nochwas fuer die Rubrik faktische Fehlinformationen:

“Waehrend Israels rechte regierung am Siedlungsbau in Ostjerusalem und in den besetzten Gebieten festhaelt,…“

Wohnungsbau in Ostjerusalem geht vielleicht wirklich weiter, was von ZDF sicherlich auch zu den besetzten Gebieten zaehlt, aber in der sogenannten ‘Westbank’ gibt es wirklich einen Baustopp, warum also Zuschauer taeuschen?

Und dann gibt es nochmal eine politische Stellungsbeziehung des ZDF, denn sie wissen genau, wie ein Frieden zwischen Israel und den Arabern auszusehen hat:

“Obwohl alle den Weg zum Frieden kennen.“

Aha. Sorry, ich kenne ihn nicht. Vielleicht will die ZDF den Zauberweg veroeffentlichen und uns allen in den himmlischen Frieden entlassen. Ich habe so ein dumpfes Gefuehl, dass das ZDF vor allem kosten- und sinnlose Landabgaben Israels im Sinn hat und nicht, dass die arabischen Staaten das Existenzrecht eines juedischen Staates akzeptieren sollten, wozu bis heute nichtmal Aegypten bereit ist, aber egal. Wir wissen ja alle, wie der Weg auszusehen hat, nicht?

Burg bedauert am Ende auch, dass die Juden sich 1948 nicht liebend um diejenigen gekuemmert haben (“Haben wir uns nicht um euch gekuemmert.“), die sie ermorden wollten. Wirklich verwerflich. Anstatt ein Land aufzubauen, haette Israel sich lieber um seine potentiellen Vernichter kuemmern sollen…

Und jetzt die Lehre fuer uns alle: Der zionistische Traum wurde zum “Apltraum“. Denn, so lehrt uns frau Livnat, Araber seien “definitiv” nicht gleichberechtigt in Israel.

Danke, liebes ZDF. Ein Apltraum ist eher Ihre einseitige und hetzerische Berichterstattung und Missbrauch von Herzls Traum und Erbe.

Und kopfschuettelnd kann der deutsche Zuschauer den Film beenden, denn dieser “Alptraum” und ‘mutierte Bastardstaat’ hat nichtmal Herzl Wunsch nach einer Bestattung in Haifa erfuellt, sondern ihn in seiner Frechheit einfach in Jerusalem bestattet. Armer Herzl, arme Palaestinenser, arme Welt, dass sie diese Zionisten ertragen muessen.

Liebes ZDF, schonmal was von ‘Volksverhetzung’ gehoert?

Zum Ende hier noch ein paar Auszuege aus dem so ‘unjuedischen’ Altneuland, die sich vor allem mit dem dritten Tempel befassen, den die frechen Zionisten auch noch nicht umgesetzt haben. Komisch, darueber verliert das ZDF kein Wort und regt sich nicht darueber auf. Ach, ja, haette fast vergessen, dass der Tempelberg ja bei ZDF ein muslmisches Heiligtum ist…

Altneuland Volltext in Deutsch

““Und Friedrich vernahm es mit einer eigentümlich tiefen Bewegung, als David sprach:

“Das ist der Tempel!”

Es war ein Freitagabend, an dem Friedrich Löwenberg zum ersten Male den Tempel von Jerusalem betrat. David hatte für die ganze Gesellschaft Wohnung in einem der elegantesten Gasthöfe vor dem Jaffatore genommen. Als es Abend wurde, rief David seinen Freund zum Tempelgange. Friedrich Löwenberg schritt mit Mirjam voraus, David und Sarah folgten. Sie gingen durch die prachtvollen Straßen der Neustadt, die mittags noch das rauschendste Leben gezeigt hatten. Jetzt, plötzlich, sonderbar, begann dieser große Verkehr zu erlahmen, zu stocken. Die Zahl der fahrenden Wagen verminderte sich auffallend, und überall wurden die Laden geschlossen. Der Sabbath senkte sich langsam und feierlich auf die vorhin laute Stadt. Und in Scharen strömten die Andächtigen den Synagogen zu. Denn außer dem großen Tempel gab es in der alten wie in der neuen Stadt noch viele Häuser des unsichtbaren Gottes, dessen Geist von Israel Jahrtausende lang durch die Welt war getragen worden.

“Plötzlich, in diesen Betrachtungen, die von den hebräischen Melodien durchrauscht waren, ersah und verstand Friedrich die Bedeutung des Tempels. Einst, in der Zeit, da Salomo, der König, regierte, war der Tempel ein mit Gold und Edelgestein geschmücktes Wahrzeichen für den Stolz und die Macht Israels. Mit kostbaren Erzen, mit Oliven-, Zedern- und Zypressenholz war der Tempel im Geschmack der Zeit geziert, daß er eine Lust der Augen sei. Aber wie herrlich für die Begriffe jener Tage dies alles auch gewesen, um den sichtbaren und greifbaren Bau konnten die Juden doch nicht achtzehn Jahrhunderte hindurch gejammert haben. An den Trümmern konnten sie nicht um das zerstörte Mauerwerk geklagt haben — für eine Dauer von achtzehn Jahrhunderten wäre ein solcher Jammer zu läppisch gewesen. Nein, sie ächzten um etwas Unsichtbares, für das der Tempel nur ein steinerner Ausdruck gewesen. Und dieses Unsichtbare fühlte Friedrich im neuerstandenen Tempel zu Jerusalem. Es wurde ihm weit und frei zumute. Da standen die heimgekehrten Söhne von Gottes altem Volk und erhoben ihre Seelen zum Unsichtbaren. Sie standen wie einst ihre Väter auf dem Berge Moria.

Salomos Worte waren wieder lebendig: “Gott hat verheißen, in einer Wolke zu weilen, gebaut hab’ ich einen festen Wohnsitz Dir, o Gott! Eine Stätte für dein Bleiben für immer.”

Gebetet hatten sie mit mehr oder weniger Andacht in vielen Tempeln auf dem Erdenrunde, in prächtigen und armen, in allen Sprachen der Zerstreuung. Ihr unsichtbarer Gott, der Allgegenwärtige, mußte ihnen doch überall gleich nah oder fern sein. Dennoch war nur hier allein der Tempel. Warum?“

29.05.2010


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Samstag, 29 Mai 2010

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