Gehirnwäsche in Berlin

Gehirnwäsche in Berlin


Gehirnwäsche in Berlin

von Dr. Moshe Dann, Karmel-Chronik

Auf einer Buchmesse in Jerusalem, auf der er sein kürzlich übersetztes Buch Catch the Jew (Fangt den Juden) vorstellte, sprach Tuvia Tenenbom auch darüber, wie es dazu kam, dass er es schrieb, und über seine Erfahrungen als “Toby, der Deutsche” (als erfolgreicher deutscher Journalist).

Da er nicht verriet, dass er Jude war, war es ihm möglich, verschiedene pro-palästinensische Verfechter zu treffen, wie Gideon Levy von der israelischen (linksgerichteten) Haaretz-Tageszeitung und Arik Asherman, Vorsitzender der Rabbis für Menschenrechte, als auch NG0s wie B’Tselem und Peace Now (Frieden jetzt), wo er die wirkliche Geschichte aufdeckte: eine riesige, vom Ausland finanzierte Propaganda-Maschine, um Israel zu dämonisieren.

Als “Toby” schloss er auch Bekanntschaft mit Jabril Rajoub, dem höchsten palästinensischen Leiter im Hebron-Gebiet. Wäre Arafat noch am Leben, hätte er ohne Zweifel auch diesen Erzterroristen getroffen.

Tenenbom sprach von einem üppig wuchernden Antisemitismus in der deutschen Gesellschaft, von Herausgebern, die sich weigerten, das zu veröffentlichen, was er in Schulbüchern und in den Straßen entdeckt hatte und was nach seiner Meinung ein Versuch war, Antisemitismus dadurch zu verdecken, dass man stattdessen “anti-israelisch” sagte. Das erklärt, sagte er, warum europäische Regierungen, Kirchen und Institutionen so großzügig anti-israelische NG0s unterstützten.

Indem sie sich auf die arabischen “Palästinenser” als Opfer der Juden konzentrierten, waren die Europäer, besonders die Deutschen, in der Lage, nicht nur ihre Schuldgefühle zu beruhigen, sondern sogar Israel – und die Juden – ungestraft zu verurteilen.

Nach Tenenboms Vortrag in Jerusalem gingen mehrere deutsche Studenten, junge Damen, kaum 20 Jahre alt, zu ihm hin, um ihm ihre “Kränkung” auszudrücken. Das war nicht das Deutschland, das sie kannten, er hätte ihr Land verleumdet.

Anschließend fragte ich sie, was sie nach Israel gebracht hätte.

„Um als Volontäre für die Palästinenser zu arbeiten.“ Sie lehnten aber die „Okkupation“, die „Demütigungen der Araber an den Kontrollposten“ und Israels Verweigerung eines „unabhängigen palästinensischen Staates“ ab.

„Welche Okkupation?” fragte ich. “Diejenige von 1967 oder die von 1948?” Sie schienen ganz sprachlos zu werden.

„Was meinen Sie?” “Nun, für die Araber war die ,ursprüngliche Sünde’ die Errichtung des Staates Israel.” „Oh,” versicherten sie, „wir unterstützen Israel – abgesehen von der Okkupation. Deshalb gibt es so viel Hass. Es sind die Siedlungen.”

„Aber die Raserei gegen Israel begann nicht erst in 1967,” sagte ich, „wann begann sie also?”

“Die Okkupation,” wiederholten sie nur, „beendet die Okkupation und es wird Frieden geben.”

„Frieden? Ein Ende des Konflikts? Anerkennung von Israels Recht zu existieren?” “Gut, natürlich ist da noch das Recht auf Rückkehr’. Die Palästinenser haben dieses Recht, genau wie die Juden.” “Und was würde geschehen, wenn Israel zustimmte? Vielleicht würde es keinen jüdischen Staat mehr geben „Es würde Frieden geben.” „Ihr hofft es. Aber schaut nur. was in jedem Land der Region passiert: Chaos, Krieg, Islamischer Staat (IS) und lran/Hizbullah. Und was geschah, als Israel sich aus dem Südlibanon und Gaza zurückzog? Es kamen Hizbullah und Hamas.”

“Oh“, lächelten sie wissend. „aber Israel schuf Hamas.” „Wie wollt ihr das wissen?“ „Jedermann weiß es! Und die Kontrollposten – sie demütigen…”.

..Und es sie nicht gäbe? Würdet ihr ein Flugzeug besteigen, in dem Passagiere wären. die nicht kontrolliert wurden?“

„Wenn die Palästinenser einen Staat hätten, gäbe es keine Gewalt mehr. Es ist Israels Schuld.”

„Und wenn dieser Staat von Hamas regiert würde, oder dem Islamischen Dschihad. oder IS? Und wenn Hizbullah nukleare Sprengköpfe auf einige der 100.000 Raketen montieren könnte, die sie in Richtung Israel aufgestellt haben“?

Stille hallte im Gang wider, und sie schienen unruhig zu werden. „Ihr möchtet also die Palästinenser loswerden, die hier leben?” fragten sie. „Es ist ihre Heimat genauso wie eure.

„Ich möchte niemanden loswerden. Leute. die in Frieden leben wollen, sind willkommen, Leute, die Terror und rieg führen sind es nicht.” „Aber sie wollen ihren eigenen Staat.”

“Gut, doch manchmal kann man nicht alles haben. was man sich wünscht. Relativ haben sie ein sehr gutes Leben hier. Und wenn das Leben in einem palästinensischen Staat so wichtig für sie ist, können sie nach Jordanien ziehen. Oder unter der Herrschaft der PA leben, was die meisten schon tun.”

„Aber sie haben nicht ihren eigenen Staat.” „Sie haben alles. was einen Staat ausmacht – Institutionen, eine Fahne….“

„Aber sie sind nicht unabhängig.”

„Sie haben keine eigene Armee und sind nicht in der Lage, Unruhestifter einzuladen, die ihnen helfen oder gefährliche Waffen in ihr Gebet schmuggeln könnten. Das ist nicht ideal, aber es ist wohl das beste, was wir zur Zeit tun können.

Und wenn sie unabhängig wären, was würden dann geschehen? Wenn ein palästinensischer Staat die Zerstörung Israels bedeuten würde oder die Ermordung zehntausender von Juden – wäre es das wert?“

Meine Fragen bereiteten ihnen offensichtlich Unbehagen, und so entfernten sie sich – deutsch sprechend – Richtung Ausgang. Ich sah ihnen nach, wie sie in der Ferne verschwanden, und fragte mich, ob ich das Richtige oder genug gesagt hatte.

Dass sich der Judenhass in Europa wie Krebs ausbreitet. ist vielleicht unvermeidlich, besonders in einer Generation, die nicht den Holocaust erlebt hat. Unentschuldbar sind aber, die den Antisemitismus fördern, indem sie Israel, d.h. die Juden, wegen der “Okkupation” anklagen und damit fordern, dass Israel nationalen Selbstmord begeht. Und das geschieht nicht nur in Berlin, sondern in der ganzen Weit. <>

 

Dr. Moshe Dann ist Schriftsteller und Journalist mit einem Doktortitel in Geschichte, der in Jerusalem lebt - Übersetzung: Uta Hentsch/Ahuvaisrael / Foto: Brandenburger Tor in Berlin (Foto: © DrKssn / Wikimedia Commons / , via Wikimedia Commons)

 

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Autor: joerg
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Mittwoch, 13 Mai 2015

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