Das Schweigen wirklich brechen 4: Matan Katzman

Das Schweigen wirklich brechen 4: Matan Katzman


Das Schweigen wirklich brechen 4: Matan Katzman

von Elder of Ziyon, 14. Mai 2015

Aus Facebook:

Ich breche das Schweigen. Hier ist mein Bericht, er setzt eine wichtige Initiative unter dem Hashtag #האמת_שלי (Hebräisch für #My_Truth / #meine_Wahrheit) fort.

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Beit Hanun, Gazastreifen, 2006. Operation „Herbstwolken“. Wir gehen in ein Haus. Am Eingang treffen wir einen Mann und seine Ehefrau. Wir bringen sie in einen Nebenraum und bieten ihnen etwas zu trinken an. Wir fragen den Mann, ob er irgendetwas mit der Hamas zu tun hat. „Nein, natürlich nicht, wir haben keine Verbindung zu denen.“ Dann fragen wir, ob sie irgendwelche Waffen in ihrem Haus haben. „Nein, natürlich nicht“, antwortet er. Das Team bleibt ein paar Stunden im Haus. Bevor sie es verlassen entscheiden sich Soldaten in einem der Räume ein Sofa zu verschieben; sie legen einen Sprengsatz frei, der gepanzerte Fahrzeuge sprengen soll. Der Mann ist heil und unversehrt.

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Beit Hanun, Gazastreifen, 2006. Operation „Herbstwolken“. Wir suchen im Zentrum der Stadt (Kasbah) nach Waffen und gehen von einem Haus zum anderen vor. In einem davon fühlt sich ein Zivilist mittleren Alters nicht wohl. Unser Sanitäter, Roi, diagnostizierte mögliche Herzprobleme. Wir stoppen die Suche nach Waffen und gehen nicht zu anderen Häusern weiter, damit Roi ihn behandeln kann. Mit Hilfe der Tochter des Mannes, die fließend Englisch spricht, rufen wir den Roten Halbmond und dehnen unseren Aufenthalt in seinem Haus aus, womit wir uns exponieren und uns noch weiter gefährden.

Kurz danach hören wir einen mächtigen Knall und Splitter fliegen überall herum. Ein IDF-Team der benachbarten Einheit, die in der Nähe vorging und nicht erfahren hatte, dass wir dem Mann immer noch notfallmedizinische Behandlung im vorherigen Haus leisten, löste versehentlich eine Einbruchs-Sprengsicherung an der Tür des Hauses nur ein paar Meter von uns aus. Es ist ein Wunder, dass niemand verletzt wird.

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Das Viertel Zeithoun, Gazastreifen, 2009. Operation „Gegossenes Blei“. Mein Team hat den Befehl die Kontrolle über ein Wohnhaus zu übernehmen, in dem ein prominenter Hamas-Funktionärs, der dort mit seiner Familie lebte. Die IDF hätte es leicht aus der Luft bombardieren können, aber wir gefährden uns selbst und durchsuchen das Gebäude zu Fuß. Im zweiten Stock, in dem das Elternschlafzimmer ist, gibt es einen großen Kleiderschrank mit einem Spiegel darüber. In einem Fach des Schranks finden wir Granatwerfer, Mörsergranaten, Handfeuerwaffen, Gewehre, Handgranaten, Armeewesten, Funkgeräte, Handys und Tausende Kugeln.

Im Hof finden wir zwei Raketenwerfer zwischen den Olivenbäumen versteckt, wo wahrscheinlich die Söhne des Hamas-Funktionärs spielen. In einer Ecke des Hofs befindet sich eine verdächtige Bude, die wir bei der Durchsuchung als Werkstatt zum Zusammenbau von Raketen identifizieren. Die Bude ist voller Raketen, Sprengkörper, Dünger zur Herstellung von Sprengstoff und arabische Handbücher für den Zusammenbau und den Abschuss von Raketen – alles in einem Wohnhaus, in dem der Funktionär mit Frau und Kindern lebt. Obwohl die IDF einen starken Verdacht hatte, was wir in dem Haus finden würden, was sich alles – und darüber hinaus – letztlich als wahr erweist, wird es nicht aus der Luft bombardiert. IDF-Soldaten – ich und mein Team – werden abkommandiert das Haus zu durchsuchen um damit den Schaden für den Grundbesitz und die Hamas zu minimieren.

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Ich schreibe das, nachdem ich hier sitze und Dutzende Seiten anonymer Aussagen von „Breaking the Silence“ lese, die wie viele andere Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen sind, zu denen es keine Belege gibt, die die Komplexität des Krieges nicht erklären und die Realität der zynischen Benutzung von Zivilisten durch die Hamas ignoriert. Sie sind schlicht ignorant und eine weitere Gelegenheit auf israelische Soldaten einzuprügeln.

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Es gibt Geschichten, die tausendmal heldenhafter sind als meine. Ich suche nicht und brauche keine Aufmerksamkeit. Ich mache das, weil ich stolz auf die IDF bin, ich habe volles Vertrauen in die Soldaten, die an meiner Seite kämpften und ich glaube an ihren hohen moralischen Standard. Ich lehne es ab einer winzigen, anonymen Minderheit die IDF zu verleumden. Ich bin mir Fehlern bewusst, die Soldaten auf dem Schlachtfeld machen. Diese Fälle sind ein winziger Bruchteil der israelischen Soldaten. Sie sind eine Ausnahmen und stehen in keiner Weise für die Soldaten und Offiziere der IDF – einschließlich meiner selbst.

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Es wird höchste Zeit, dass wir Israelis unseren Zynismus abkratzen und anfangen unsere persönlichen Geschichten zu erzählen. Ich hatte neulich die Chance meine Geschichte in den USA bei einer Soldaten-Tour von StandWithUs zu erzählen. Israelische Soldaten: Teilt eure Geschichte mit und fügt den Hashtag #האמת_שלי #My_Truth hinzu.

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Im Bild: Zugang zu dem Haus des Hamas-Terroristen, das nicht aus der Luft bombardiert wurde; Zeithoun, Gazastreifen.

 

Übersetzt von Heplev - Foto: Hamas-Terrortunnel (Foto: von Israel Defense Forces from Israel (Hamas Operated Tunnel Network) [CC BY-SA 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons)

 


Autor: joerg
Bild Quelle:


Dienstag, 19 Mai 2015

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