Woche der Brüderlichkeit auch in Köln: Nostra aetate antisemitica

Woche der Brüderlichkeit auch in Köln:

Nostra aetate antisemitica


Nostra aetate antisemitica

von Dr. Nathan Warszawski

Die Kölsche Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit lädt anlässlich der Woche der Bürderlichkeit zum 50. Jahrestag der Vatikanischen Erklärung „Nostra Aetate“ zu einem Vortrag ein, den der neue Kölner Kardinal Woelki halten wird. Der Freudsche Fehler – es sollte nicht Bürde, sondern Brüderlichkeit heißen – gibt Anlass, uns mit der Vatikanischen Erklärung „Nostra Aetate“ auseinanderzusetzen und nicht den zahlreichen Lobeshymnen im Internet blind zu vertrauen.

Zur Einleitung folgt der Link zum erheiternden und lesenswerten Briefwechsel zwischen dem jüdischen Journalisten Henryk M. Broder aus Berlin und dem Ausrichter der Nostra-Aetate-Festivität, der Kölschen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kardinal_woelki_auf_dem_weg_juedisch_christlicher_begegnung

Broder beschreibt das jämmerliche christliche Ebenbildes Gottes, welches vor dem Kölner Dom mittels „Klagemauer“ aus dreckiger Pappe seit Jahren gegen Juden und Israel hetzt. Die Domplatte ist der am meisten besuchte Platz Deutschlands. Niemand kennt die Zahl der Juden weltweit und insbesondere in Israel, die wegen der Hassmauerparolen sterben mussten. Der Hetzer von Köln beschmutzt beinahe täglich den Domvorplatz. In seiner Hassarbeit wird er von antisemitischen Organisationen in Köln und Umgebung, die bis nach Aachen reichen, unterstützt. Die Behörden in der Stadt Köln dulden den Hetzer von Köln wohlwollend. Die Katholische Kirche, die den Dom ihr Eigen nennt, hat noch nie ein öffentliches Wort gegen die Judenhetze vor ihrem Portal geäußert.

Es folgt ein Auszug aus „Nostra Aetate“:

http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decl_19651028_nostra-aetate_ge.html

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ERKLÄRUNG
 NOSTRA AETATE
 ÜBER DAS VERHÄLTNIS DER KIRCHE
 ZU DEN NICHTCHRISTLICHEN RELIGIONEN

Die muslimische Religion

Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslim, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat … Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen …

Da es jedoch im Lauf der Jahrhunderte zu manchen Zwistigkeiten und Feindschaften zwischen Christen und Muslim kam, ermahnt die Heilige Synode alle, das Vergangene beiseite zu lassen, sich aufrichtig um gegenseitiges Verstehen zu bemühen und gemeinsam einzutreten für Schutz und Förderung der sozialen Gerechtigkeit, der sittlichen Güter und nicht zuletzt des Friedens und der Freiheit für alle Menschen.

Die jüdische Religion

Bei ihrer Besinnung auf das Geheimnis der Kirche gedenkt die Heilige Synode des Bandes, wodurch das Volk des Neuen Bundes mit dem Stamme Abrahams geistlich verbunden ist.

So anerkennt die Kirche Christi, dass nach dem Heilsgeheimnis Gottes die Anfänge ihres Glaubens und ihrer Erwählung sich schon bei den Patriarchen, bei Moses und den Propheten finden.

Sie bekennt, dass alle Christgläubigen als Söhne Abrahams dem Glauben nach in der Berufung dieses Patriarchen eingeschlossen sind und dass in dem Auszug des erwählten Volkes aus dem Lande der Knechtschaft das Heil der Kirche geheimnisvoll vorgebildet ist. Deshalb kann die Kirche auch nicht vergessen, dass sie durch jenes Volk, mit dem Gott aus unsagbarem Erbarmen den Alten Bund geschlossen hat, die Offenbarung des Alten Testamentes empfing …

Auch hält sie sich gegenwärtig, dass aus dem jüdischen Volk die Apostel stammen, die Grundfesten und Säulen der Kirche, sowie die meisten jener ersten Jünger, die das Evangelium Christi der Welt verkündet haben.

Wie die Schrift bezeugt, hat Jerusalem die Zeit seiner Heimsuchung nicht erkannt, und ein großer Teil der Juden hat das Evangelium nicht angenommen, ja nicht wenige haben sich seiner Ausbreitung widersetzt. Nichtsdestoweniger sind die Juden nach dem Zeugnis der Apostel immer noch von Gott geliebt um der Väter willen; sind doch seine Gnadengaben und seine Berufung unwiderruflich …

Obgleich die jüdischen Obrigkeiten mit ihren Anhängern auf den Tod Christi gedrungen haben, kann man dennoch die Ereignisse seines Leidens weder allendamals lebenden Juden ohne Unterschied noch den heutigen Juden zur Last legen.

Gewiss ist die Kirche das neue Volk Gottes, trotzdem darf man die Juden nicht als von Gott verworfen oder verflucht darstellen …

Im Bewusstsein des Erbes, das sie mit den Juden gemeinsam hat, beklagt die Kirche, die alle Verfolgungen gegen irgendwelche Menschen verwirft, nicht aus politischen Gründen, sondern auf Antrieb der religiösen Liebe des Evangeliums alle Hassausbrüche, Verfolgungen und Manifestationen des Antisemitismus, die sich zu irgendeiner Zeit undvon irgend jemandem gegen die Juden gerichtet haben.

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Orthodoxe Juden beschäftigen sich nicht mit Schriften anderer Religionen, selbst wenn diese das Judentum betreffen. Die Beschäftigung mit „Nostra Aetate“ ist „muktzeh“ (Berührungsverbot). Die Beschäftigung mit dem Islam ist zulässig, da das Judentum den Islam als echte monotheistische Religion ansieht. Das nicht-orthodoxe „liberale“ Judentum beschäftigt sich zwar gerne mit Schriften der Katholischen Kirche, da sie leichter als jüdische Texte zu verstehen sind, doch ist der religiöse und philosophische Wert solcher Papiere zweifelhaft – nicht nur bei orthodoxen Juden. Aus diesem Grund bevölkern nur nicht-orthodoxe Rabbiner die Flure der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Ein richtiger Rabbiner würde seine Abneigung kaum überwinden können.

Somit fällt mir die unrühmliche Aufgabe zu, die Katholische Erklärung aufzudröseln.

Die Muslime werden in Nostra Aetate vor den Juden erwähnt. Nicht weil sie mächtiger oder wichtiger sind, sondern weil der Umgang mit ihnen problemlos ist. Die Muslime glauben an etwas, was einem Christenmenschen nicht ficht und unwürdig ist (s. Rede des lebenden Expapstes). Die Hochachtung, die die Katholiken den Muslimen vorgeben, rührt aus den historischen Ängsten, die bis zum heutigen Tag anhalten. Das Seelenheil der Muslime sollte Katholiken nicht tangieren.

Erst dann kommen die Juden dran, obwohl sie im Alphabet vor den Muslimen stehen. Die übrigen Religionen der Welt und deren menschlichen Anhänger, die die Hälfte der Weltbevölkerung ausmachen, werden in „Nostra Aetate“ namentlich übergangen. Nicht-monotheistische Religionen zählt die Katholische Kirche nicht als Glaube, sondern als irrelevanten Aberglaube. Im Gegensatz zu Muslimen, die Abraham für einen Muslim halten, glauben Christen, dass Abraham ein Christ gewesen ist.

Nicht die Juden, sondern die katholischen Christen sind das auserwählte Volk. Bis zum Tode Jesus sind die Juden das auserwählte Volk gewesen, nur um die Auserwähltheit später den Katholiken zu übertragen (Transformationsriemen). Auf Grund der Verwandtschaft der Juden mit dem christlichen Gott und dessen Aposteln, sollen Juden – wenn auch nicht alle – von der gerechten Strafe, die die Christen im Auftrag Gottes erfüllen, verschont bleiben, obgleich die Juden auf den Tod Christi gedrungen haben. Die Katholische Kirche bereut nicht die 2.000 Jahre alte und zukünftige Judenverfolgung, sondern beklagt lediglich die Judenverfolgungen, die irgendwann von irgendjemandem, nur nicht von der unschuldigen Katholischen Kirche, dem wahren Volk Gottes, veranlasst worden sind.

Nun werden die Antworten des Vorsitzenden der Kölschen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in den Briefen an Henryk M. Broder verständlich. Es ist keineswegs die Aufgabe der Katholischen Kirche, den Antisemitismus zu bekämpfen, der Aufforderung, Juden zu schlachten, entgegenzutreten. Weder in Palästina des Terroristenengels Abbas, noch in Köln des Israel hassenden Friedenspreisengels. Das dürfen die feigen Juden Kölns selber tun, so sie sich trauen, Henryk M. Broders Ratschlägen aus dem fernen Berlin zu folgen. Würde irgendjemand wagen, auf der Domplatte zu Köln gegen Muslime öffentlich zu hetzen, so würde der Islamhasser Dank der zugefügten Schläge niemals mehr während seines Lebens die Domplatte betreten. Auch würde im Inneren des Domes einiges Heiliges in Unordnung geraten. In dieser Hinsicht bewundere ich unsere Mitbürger aus dem türkischen Kulturkreis. Muslime halten nicht nach Holocaust-Art die linke Wange hin, wenn man ihnen auf die rechte Wange schlägt, sondern handeln stolz, angemessen, präventiv und erfolgreich!

Die heutigen Juden sollen den Christen dankbar sein, dass sie in Köln straflos leben dürfen, obwohl sie mit der Auserwähltheit auch ihre Existenzberechtigung, nämlich den Siegeszug des Christentums, längst verloren haben.

Es gibt nur ein auserwähltes Volk und das ist die Katholische Kirche! Die Juden haben mit der Auserwähltheit Gottes auch das ihnen von Gott versprochene Heilige Land verloren. Es gehört nun den Katholiken! Der Staat Israel ist ohne den Willen Gottes entstanden! Kardinal Woelki, der seine Abneigung zum gottverlassenen Judenstaat genauso wenig verschweigt wie sein Papst, dem er bald nachfolgen wird, wird seinen Vortrag mit Bravour meistern. Er wird die auserwählten christlichen Wahrheiten den christlich-jüdisch zusammenarbeitenden Zuhörern seines Vortrages eintrichtern, ohne dass ein Einziger merkt, dass er indoktriniert wird. Der Applaus der anwesenden Juden ist Woelki gewiss.

 

Numeri 24 : 9 - Foto: Kölner Dom bei Nacht (Foto: von Thomas Wolf, www.foto-tw.de (Eigenes Werk) [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons)

 

Dr. Nathan Warszawski bei haOlam.de (Auswahl):


Autor: joerg
Bild Quelle:


Mittwoch, 20 Mai 2015

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