UNESCO nutzt moralischen Relativismus durch Förderung antiisraelischer Einseitigkeit

UNESCO nutzt moralischen Relativismus durch Förderung antiisraelischer Einseitigkeit


UNESCO nutzt moralischen Relativismus durch Förderung antiisraelischer Einseitigkeit

von Dr. Manfred Gerstenfeld und Jamie Berk

Argumentationen, die „moralischen Relativismus“ oder die unmoralische Behauptung verwenden, „die Wahrheit oder Rechtfertigung moralischer Wertungen ist nicht absolut, sondern relativ zu den moralischen Standards einer Person oder Gruppe“[1], werden oft auf schädigende Weise gegen Israel eingesetzt. Die Vereinten Nationen sind dabei ein bedeutender Schuldiger und dieses Mittel wird regelmäßig unter ihrer Schirmherrschaft eingesetzt.

In einem früheren Artikel haben wir die regelmäßige Verwendung von moralischem Relativismus durch den UNO-Menschenrechtsrat (UNHRC) gezeigt.[2] Dieses auf „unterschiedlichen Wertkriterien für unterschiedliche Völker“ gegründete Missbrauchsinstrument wird auch von einer anderen UNO-Organisation regelmäßig gegen Israel eingesetzt: der United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization (UNESCO).

Die UNESCO wurde 1945 mit dem Ziel gegründet, „auf den festen, von zwei Weltkriegen innerhalb von weniger als einer Generation geformten Glauben der Nationen zu antworten, dass politische und wirtschaftliche Abkommen nicht ausreichen, um einen dauerhaften Frieden aufzubauen. Frieden muss auf der Grundlage der moralischen und intellektuellen Solidarität der Menschheit aufgebaut werden.“[3]

Israel ist seit 1999 ein aktives und gefügiges Mitglied der UNESCO gewesen. Es hat jetzt neun Welterbe-Stätten und achtzehn vorläufige Orte, die auf die Anerkennung warten.[4] Trotzdem hat die UNESCO Israel ständig attackiert. Der Beschuldigungen der Organisation betreffen nicht nur das, was sie fälschlich als israelische Bedrohungen kultureller Wahrzeichen bezeichnet, sondern auch, dass sie jüdische Ansprüche auf Erbe in Israel in Frage stellt.

2012 weihte die UNESCO einen von ihr gestifteten Lehrstuhl für Astronomie, Astrophysik und Weltraumwissenschaften an der Islamischen Universität von Gaza ein. Die Institution beschäftigt zahlreiche Hamas-Ingenieure, die dafür bekannt sind Sprengstoff und Bomben für den Einsatz gegen israelische Zivilisten zu bauen. Nach Angaben eines ranghohen Vertreters des israelischen Außenministeriums wurde diese Stiftung akademischer Aktivitäten innerhalb eines terroristischen Umfelds ohne jegliche vorherige Untersuchung des Tuns der Universität verkündet. Bei der Eröffnung von der UNESCO gestifteter ähnlicher Lehrstühle am Technion und dem Interdisciplinary Center Herzliyah (IDC) wurden jedoch „mit einer Lupe geprüft“.[5]

Eine übliche Verwendung von moralischem Relativismus durch die UNESCO ist ihr harsches Urteil darüber, wie Israel heilige Stätten verwaltet. Die Organisation hat zudem die Legitimität jüdischer Ansprüche auf diese Stätten bestritten. An die arabische Welt sind von der UNESCO keine dem nahe kommenden Maßstäbe angelegt worden.

2014 waren die UNESCO und das Simon Wiesenthal Center Partner bei der Präsentation einer Ausstellung im Hauptsitz der UNESCO in Paris; sie trug den Titel „Volk, Buch, Land – die 3.500 Jahre Beziehung des jüdischen Volks zum Heiligen Land“. Ihr Text wurde vom kürzlich verstorbenen Robert Wistrich verfasst, einem führenden Antisemitismus-Wissenschaftler.

Die auf Januar 2014 festgesetzte Eröffnung der Ausstellung wurde von der UNESCO aufgrund von Druck der 22 UNO-Mitgliedsstaaten, die den arabischen Block bilden, verschoben. Sie erfanden eine absurde und lachhafte Argumentation – sie erklärten „besorgt zu sein, dass die geplante Ausstellung sich negativ auf den Friedensprozess und die aktuell laufenden Verhandlungen im Nahen Osten auswirken könnten“.[6] Vielleicht um eine direkte Konfrontation mit ihrem Antiisraelismus zu vermeiden diskutierte die die Verschiebung der Ausstellung ankündigende offizielle Erklärung der UNESCO ihre verschiedene Aktivitäten zur Holocaust-Bildung und zum Erhalt des Jiddischen ihrer Geldgeber. Sie erwähnte keinerlei Aktivitäten der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft mit israelischer Beteiligung.[7] Die Ausstellung wurde schließlich im Juni 2014 eröffnet, zum Teil wegen der Proteste der Regierungen der USA, Israels, Frankreichs und Kanadas.[8] Im Mai 2015 blieben die Aussichten auf Frieden anscheinend unversehrt, als der palästinensische Zweig der UNESCO Gastgeber eines Workshops zum Entwurf des „palästinensischen Gesetzes zur Sicherung des immateriellen kulturellen Erbes“ war.[9]

Die UNESCO wandte außerdem bei ihrer im Juli 2015 veröffentlichten Verurteilung Israels scharfe Maßstäbe an. Sie behauptete, Israel schädige den Tempelberg durch „illegale Ausgrabungen“. Sie nannte den Platz vor der Westmauer zudem den „Buraq-Platz“.[10] Die Wahrheit ist, dass die für die Verwaltung des Tempelbergs zuständige muslimische Behörde Waqf die Stätte seit Jahrzehnten schädigt, mit schlecht geplanten archäologischen Untersuchungen und Versuchen jegliche Beweise jüdischen Erbes vom Ort zu entfernen. Es hat seitens der UNESCO keine Verurteilung dieser fortgesetzten Zerstörung von Altertümern gegeben.[11]

Dieselbe Äußerung der UNESCO behauptete, der Bau der Jerusalemer Straßenbahn zerstöre die „visuelle Integrität der Altstadt“.[12] Das war Unsinn, da die Straßenbahn nicht in der Altstadt fährt.

Die Zerstörung der antiken Stadt Nimrod im März 2015 durch die Bewegung Islamischer Staat war eine der auffälligsten Taten der letzten Jahre gegen ein Weltkulturerbe. Die UNESCO verurteilte den Vorfall in einer von ihrer Generaldirektorin Irina Bokova veröffentlichten Äußerung; sie erklärte: „Ich appelliere auch an alle kulturellen Institutionen, Museen, Journalisten, Professoren und Wissenschaftler die Bedeutung dieses Erbes und der mesopotamischen Zivilisation zu erklären… Auf dem Spiel steht das Überleben der irakischen Kultur und Gesellschaft.“[13]

Der Fall Nimrod scheint darauf hinzuweisen, dass nach Angaben der UNESCO Artefakte und Archäologie nicht islamischer antiker Völker und Religionen von großer Wichtigkeit sind und geschützt werden müssen. In ihrer Erklärung zu den heiligen Stätten in Jerusalem jedoch verweist die UNESCO nicht auf die Bedeutung der Altstadt für das Judentum und die Christenheit.[14] Sie behauptet, dass die angeblich stattfindenden Aktivitäten eine Bedrohung des Islam sind.

Die UNESCO unterscheidet sich von der UNO-Vollversammlung oder dem UNHRC darin, dass sie als unabhängige Organisation agiert. Damit kann ihr Handeln nicht von der dominanten arabischen Stimme diktiert werden. Die UNESCO ist aber beständig den Behauptungen der arabischen Welt gefolgt. Sie operiert in Widerspruch zu ihren Gründungsprinzipien zu moralischer und intellektueller Solidarität und der Zusammenarbeit unter den Nationen. Sie unterstützt den Schutz nichtmuslimischen Kulturerbes innerhalb Israels nicht, obwohl das Land die einzige Demokratie des Nahen Ostens und ein bereitwilliger Partner der UNESCO ist. Stattdessen nutzt die Organisation Israel als Bauernopfer zur Beschwichtigung der arabischen Welt.

Die UNESCO wendet gegenüber Israel nicht nur zweierlei Maß an, sie trifft die bewusste Entscheidung den Terroristen Vorrang einzuräumen und verweigert dem jüdischen Volk sein unveräußerliches Recht an seiner Heimat.

 

[1] Moral Relativism. Stanford Encyclopedia of Philosophy, Stanford University 2015.

[2] Manfred Gerstenfeld/Jamie Berk: The UN Human Rights Councils and Moral Relativism. Israel National News, 31. Juli 2015.

[3] UNESCO: Introducing UNESCO.

[4] UNESCO: Israel

[5] Barak Ravid: Israel furious at UNESCO decision to back science chair at Islamic University of Gaza. Ha’aretz12 July 2012.

[6] Information regarding the planned exhibition. People, Book, Land – The 3,500 Year Relationship of the Jewish People to the Holy Land, UNESCO, 17. Januar 2014.

[7] ebenda.

[8] UNESCO to SWC: “Exhibition will Open June 11, 2014” – Major Victory over Arab Group at UNESCO. Simon Wiesenthal Center.

[9] Workshop on the final revision of the draft “Palestinian Law on the Safeguarding of Intangible Cultural Heritage”. 18. Mai 2015.

[10] Convention Concerning the Protection of the World Cultural and Natural Heritage. UNESCO, 28. Juni-8. Juli 2015.

[11] Mark Ami-El: The Destruction of the Temple Mount Antiquities. The Jerusalem Center for Public Affairs, 1. August 2002.

[12] Convention Concerning the Protection of the World Cultural and Natural Heritage. UNESCO, 28. Juni-8 Juli 2015.

[13] UNESCO Director General condemns destruction of Nimrud in Iraq. UNESCO, 6. März 2015.

[14] Herb Keinon: Israel slams UNESCO for ignoring Jewish, and Christian, connection to Jerusalem. The Jerusalem Post7. Juli 2015.

 

Erstveröffentlicht bei Heplev  - Foto: Eines der weltweit zahllosen UNESCI-Gebäuden (Foto: von Steven Lek (Eigenes Werk) [Public domain], via Wikimedia Commons)

 

Lesen Sie hierzu auch:

 

Dr. Manfred Gerstenfeld bei haOlam.de (Auswahl):


Autor: joerg
Bild Quelle:


Dienstag, 18 August 2015

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