Brüssel und London: Congratulations and Demonstrations

Brüssel und London:

Congratulations and Demonstrations


Congratulations and Demonstrations

von Gerrit Liskow

Zu den Highlights der an Albernheiten keineswegs armen Polit-Posse namens EU gehört es, wenn das selbsternannte Parlament dieser nur notdürftig und fadenscheinig legitimierten Non-Government-Organisation die alljährlichen Jubelparolen aus dem Munde Jean-Claude „für mich einen Doppelten“ Junckers vernimmt; es heißt in Gerüchten, dass der Mössjöh aus Luxembourg sogar annähernd nüchtern ist, wenn er einmal im Jahr für einen halben Tag für „seine“ EU hart arbeiten geht.

Nun ist es so, dass die peinlicherweise analog zum US-amerikanischen Original als „State of the Union“-Ansprache bezeichnete Juncker-Farce das hohle Pathos altbackener euro-kommunistischer Jubelmeldungen aus dem ZK der SED - „Traktorenproduktion über Plan!“ – mit dem Akklamationscharakter einer Großen Prunksitzung irgendeines linksrheinischen Karnevalsclubs – „Tätäää, tatäää, tätääääää" – gewöhnlich sehr erfolgreich zur Deckung zu bringen versteht.

So auch in diesem Jahr. All das wäre nicht weiter der Rede wert, wenn die Selbstblamage bei gleichzeitiger Selbstgratulation nicht komplett unter dem Radar einer Öffentlichkeit stattfände, die wahr und wahrhaftig das Kotzen bekäme, wenn sie wüsste, dass der ganze Schmonzes von ihrem Hart-und-Sauerverdienten bezahlt wird.

Mössjöh Junckers Rhetorik, und vermutlich auch er selbst, basiert übrigens auf nichts anderem als der seinen Zwecken dienlichen strategischen Verwechselung der Welt, wie sie ist, mit einer Welt, sie sie seiner privaten Meinung nach sein sollte. Es ist von daher völlig unvermeidlich, dass man den Eindruck gewinnt, man hätte es mit einem klinisch Verrückten zu tun, wenn man ihm lange genug zuhört.

Dieser Wahnsinn hat selbstverständlich Methode, denn er ist genau das, was ein „Europa“ braucht, dessen Probleme sich nur durch „Mehreuropa“ lösen lassen. Und so schrie "Jean-Claude" denn auch heute so laut nach „Mehreuropa“, als hätte Umberto Eco nie eine „Anleitung zum Unglücklichsein“ verfasst. Arsch auf Eimer nennt man das.

Das Bild des Tages ist sicherlich dieses: Der EU-Präsident presst Martin „Schickelschulz“ Schulz (SPD) seine faltigen spitzen Lippen auf die Stirn und macht dabei ein Gesicht, als würde er gerade ein Ei ausblasen. Oder versucht Juncker, einen Hohlraum mit „geistigen“ Atem zu füllen? Hicks!

Dem deutschen Sozialdemokraten geht sicherlich etliches im Kopf herum, während er vom Ancien Regime mental belüftet wird: Dass man die Bourgeoisie in Anlehnung an ein Wort Lenins (diesem anderen Exportschlager des Exportweltmeisters) zwischen den Mühlsteinen von Inflation und Steuer zerreiben muss; oder waren es nicht viel eher die Mühlsteine von nationalem und internationalem Sozialismus, die diesen Job übernehmen?

Ich muss das bei Gelegenheit mal Frau Nahles fragen. Die macht bestimmt nicht umsonst immer ein Gesicht, als hätte sie ein natürliches Anrecht auf das Geld anderer Leute.

Anderen Orts wurde HM The Queen heute zum am längsten funktionierenden Staatsoberhaupt der britischen Geschichte, in Las Vegas evakuierte British Airways eine auf der Rollbahn in Flammen aufgegangene Boeing 777 so perfekt, dass sich nicht mal jemand einen Fingernagel abbrach (ich wüsste ein paar Billigflieger, mit denen ich das nicht ausprobieren möchte).

Und der Premierminister Benjamin Netanyahu traf zu Gesprächen mit HM Government in London ein, die vom üblichen linken Rent-a-Mob zum Anlass einer Kundgebung für den internationalen Terrorismus vor dem Amtssitz Mr Camerons gemacht wurden.

Neu und bemerkenswert an der Rot-Grünen-Koalition aus Socialist Wankers, sorry: Socialist Workers Party, Gewerkschaften, Stop the War Coalition, Labour MPs sowie Hamas und Hisbollah ist nicht etwa, dass sie den Abendnachrichten der BBC oder der Printausgabe des Guardian keine Rede wert war.

Sondern redselig ist allein das Faktum, dass Jeremy Corbyn, diese Kreuzung aus einem Betriebsrat und einem IKEA-Regal und von daher der naheliegende Favorit für den Vorsitz der britischen Sozialdemokratie, Ehrenvorsitzender eben jener Palestine Solidarity Campaign ist, die zum heutigen großen „Kill all ZIONIST Jews“-Spektakel vor Number 10 Downing Street aufgerufen hat.

Selbstverständlich hat Mr Corbyn sich seinen anti-antisemitischen Persil-Schein bereits mehrfach selbst ausgestellt: nicht nur sauber, sondern rein... (Oder war das der Werbespruch von Ariel?)

Und ebenso selbstverständlich ist, dass der unaufhaltsame Aufstieg des Jeremy C durchaus damit enden könnte, dass „Jez“ der nächste Premierminister des Vereinigten Königreiches wird. Immerhin repräsentiert er nicht nur in puncto „Israel-Kritik“ den Prototypen jener internationalen Sozialdemokratie, die bei Hamas und Hizbollah ebenso wohl gelitten ist, wie bei Gerry Adams IRA.

Aus Raqqah erreichte uns trotz mehrfacher Anfragen in der Sache Corbyn keine Stellungnahme vom Islamischen Staat. Und das, wo doch „Jez“ bereits gestern klar gestellt hat, dass er es für einen tragischen Irrtum hält, Terroristen zu neutralisieren. Honi soit qui mal y pense!

 

Foto: Jean-Claude Juncker (Foto: von European People's Party (Jean-Claude Juncker) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons)

 

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Autor: joerg
Bild Quelle:


Donnerstag, 10 September 2015

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