Der Terrorist mordete nicht alleine: \"Orlando - Zu viele Menschen bleiben immer noch stumm!\"

Der Terrorist mordete nicht alleine:

\"Orlando - Zu viele Menschen bleiben immer noch stumm!\"


Von allen Ansprachen führender Politiker zu dem Anschlag in Orlando hat mich die Rede des Ministerpräsidenten von Israel, Benjamin Netanjahu, am meisten berührt. Er findet, meiner Meinung nach, die exakt richtigen Worte, vermutlich, weil er der Regierungschef des Landes ist, das auf der ganzen Welt am meisten vom Terror heimgesucht wird.

\"Orlando - Zu viele Menschen bleiben immer noch stumm!\"

„In Orlando ging ein Terrorist in einen Nachtclub und ermordete fast fünfzig Menschen, Söhne und Töchter, Brüder und Schwestern. Sie wurden kaltblütig niedergestreckt. Sie taten nichts falsches. Sie tanzten mit ihren Freunden und sie genossen Musik mit Menschen, die sie liebten.

 

Warum ermordete der Terrorist sie? Weil er von einem fanatischen Hass getrieben war! Er zielte auf die LGBT-Gemeinschaft, weil er glaubte, sie seien böse.

 

Der Mörder war nicht allein. Regime und terroristische Organisationen auf der ganzen Welt verfolgen rücksichtslos Menschen der LGBT-Gemeinschaft. In Syrien wirft ISISHomosexuell von Dächern. Im Iran hängt das Regime Homosexuelle an Kränen auf. Zu viele Menschen bleiben immer noch stumm angesichts dieser schrecklichen Verfolgung.

 

Der Anschlag in dieser Woche war nicht nur ein Angriff auf die LGBT-Gemeinschaft. Es war ein Angriff auf uns alle, auf unsere gemeinsamen Werte von Freiheit und Vielfalt und Wahlfreiheit. Radikaler islamischer Terror macht keinen Unterschied zwischen den Hautfarben der Ungläubigen. Diese Woche waren es Schwule in Orlando, ein paar Tage davor, waren es Juden in Tel Aviv. Davor waren es Musikliebhaber in Paris, Reisende in Brüssel, Yeziden im Irak, Gemeindearbeiter in San Bernardino, Christen und Journalisten in Syrien. Wir alle sind das Ziel.

 

Wir glauben, dass alle Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen sind. ISIS dagegen glaubt, dass alle Menschen, die nicht so sind wie sind, nur verdienen zu sterben. Wir werden uns aber nicht im Schrecken unterwerfen. Wir werden kämpfen. Und wir werden siegen!

 

Heute bitte ich Sie, sich tröstend an Menschen der LGBT-Gemeinschaft zu wenden. Sagen Sie ihnen, dass Sie zu ihnen stehen. Wir stehen zusammen. Gemeinsam! Wir werden die Opfer nie vergessen. Sagen Sie ihnen, dass sie nie allein sein werden, dass wir alle eine Familie sind und wir alle eine Würde und ein Recht auf Leben besitzen.

 

Ich habe keinen Zweifel, dass diejenigen, die versuchen, Hass und Angst zu verbreiten, besiegt werden. Gemeinsam werden wir sie noch schneller besiegen.

 

Wir müssen vereint stehen, entschlossen in dem Glauben, dass alle Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, unabhängig von ihrer Herkunft, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, dass alle Menschen eine Würde haben und Respekt verdienen.“

 

 

 

Übersetzt von Gerd Buurmann/Tapfer im Nirgendwo


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Montag, 20 Juni 2016