Die Oslo-Mythologie

Die Oslo-Mythologie


Als größtes diplomatisches Desaster der modernen Zeit muss der sogenannte „Oslo-Friedensprozess“ genannt werden. Im Vergleich lässt er Neville Chamberlains Münchener Abkommen zur Unbedeutsamkeit verblassen. Seit seinem Beginn 1993 ist er auf unrealistischen Wünschen, Mythen und eklatanten Unwahrheiten aufgebaut worden. Noch schlimmer: das gesamte Abkommen gründete auf vielen falschen Annahmen.

Die Oslo-Mythologie

von Hal Lindsey, WorldNetDaily

 

Er ging davon aus, dass die Palästinenser wirklich Frieden wollten; dass sie mit einem Staat an der Seite Israels zufrieden sein würden; dass das Hauptmotiv des durchschnittlichen Palästinensers wirtschaftliche Sicherheit war und dass die Muslime sich mit einem Teil von Jerusalem zufrieden geben würden.

 

Die Aufbringung der Karine A im Roten Meer am 4. Januar schien mit Sicherheit der Anfang des Endes des Mythos des Staatsmanns Yassir Arafat zu sein. Nicht, dass irgendjemand ohne Vorgeschichte Mühe gehabt hätte, die Zeichen zu sehen – Zeichen wie die 18 Monate des unerklärten Kriegs gegen Israel; das Feiern der Selbstmord-Bomber durch die Autonomiebehörde und Yassir Arafat selbst; Arafats Weigerung, irgendeines der Abkommen, die er unterschrieb, einzuhalten, belegt durch Israels Erklärung, Arafat habe sich selbst „irrelevant“ für den Friedensprozess gemacht. Dies sind keine Kennzeichen eines Friedensnobelpreisträgers.

 

Statt dessen sind es Ausweise eines Terroristen – einer, der einzigartig mit einer politischen Einrichtung zur Umdefinierung der Wirklichkeit beschenkt ist, die Bill Clinton vergleichsweise als Amateur aussehen lässt.

Aber neun Jahre und unzählige mörderische Verbrechen später versuchen westliche Diplomaten immer noch so zu tun als ob… und zwar angesichts des überwältigenden Beweismaterials für das Gegenteil. Was wird nötig sein, die Welt im Allgemeinen und das US-Außenministerium im Besonderen zu überzeugen, dass die Oslo-„Friedensinitiative“ von Beginn an einfach auf unmögliche Weise mit Fehlern behaftet war?

 

Untersuchen wir die erste Annahme im Licht der bekannten, öffentlich zugänglichen Strafregisters. Auf Arabisch erklärte Arafat – von Anfang an! – seinen aufgebrachten muslimischen Anhängern, warum er das Abkommen unterzeichnete. Er sprach vom „Modell Mohammeds mit den Qureish“ als Grundlage seiner Strategie zu den Oslo-Abkommen. Diejenigen, die mit den heiligen muslimischen Schriften des Koran und den Hadithen vertraut sind, war das eine völlig zufrieden stellende Erklärung, denn sie bezog sich auf Mohammeds Friedensabkommen mit dem Stamm der Qureish, bis er stark genug geworden war und sie abschlachtete.

Solche „moderate“ Palästinenser wie Faisal Husseini verteidigten ihren Anteil an den Oslo-„Friedensabkommen“ dadurch, dass sie sagten, Oslo sei ein „Trojanisches Pferd, nur eine vorläufige Vorgehensweise, nur ein Schritt in Richtung auf etwas Größeres“. Husseini verkündete bis zu seinem Tod, dass das Endziel ein „Palästina vom Fluss zum Meer“ sei. Dieses oft wiederholte Schlagwort ist ein Deckname für einen palästinensischen Staat, der auf der Vernichtung Israels aufbaut.

 

Arafat hat ganz klar eine Kriegsstrategie eingeschlagen. Die Karine A war ein gefährlicher und verzweifelter Auftrag. In weniger verzweifelten Zeiten hätte Arafat das weniger riskante Tunnel-Netzwerk zwischen Gaza und Ägypten genutzt. Die Operation war auf jeder Ebene gefährlich – politisch, militärisch, finanziell und diplomatisch: 52 Tonnen Waffen im Wert von 100 Millionen US-Dollar, ein Schiff und eine direkte Verbindung von Arafat zu Khamenei zu einer Zeit hoher weltweiter Alarmierung, während Washington gleichzeitig einen Krieg gegen Terror durchführt und eine Atmosphäre des Friedens aufzubauen versucht. Die Schmuggeloperation war so geplant, dass sie mit dem viertägigen Besuch des US-Vermittlers General Anthony Zinni zusammen fiel. Man kann nicht viel mehr Spielsteine auf dem Brett benutzen.

Warum ein solches Risiko? Natürlich außer, man hat nichts mehr zu verlieren. Arafat hat von Beginn an auf dem Prinzip des verhandelten Konflikts agiert. Wann immer er Verhandlungen auslösen wollte, hat er den Konflikt voran getrieben. Durch Verhandlungen unter dem Drohen mit dem Konflikt, hat Israel fast alles abgegeben, was es abzugeben bereit war; und es hat die Grenze der Kompromissbereitschaft erreicht.

 

Darauf wollte Arafat immer hinaus: so viel Vorteile wie nur irgend möglich durch Verhandlungen erzielen, um dann aus seiner verbesserten taktischen Situation heraus dies als Trojanisches Pferd für einen möglichst großen arabischen Krieg auszulösen und die Reste Israels mit Gewalt zu nehmen.

 

Israelische Militärs übergaben Washington, was sie als „unbestreitbare Belege“ dafür bezeichnen, dass Ayatollah Ali Khamenei von der Waffenladung an Arafat wusste. Israel sagt, dass der Iran im Gegenzug für die Waffen dreierlei verlangte: (Geheimdienst-)Informationen gegen Israel, einen Brief, der besagte, dass Iran die Waffen zur Verfügung stellte und die Genehmigung, dass der Iran ein Krankenhaus in palästinensisch kontrolliertem Gebiet bauen darf. Diese letzte Forderung würde Iran praktisch einen Fuß in „Israels Küche“ setzen lassen.

 

Wenn es den Palästinensern nur darum ginge einen eigenen Staat zu bekommen, dann hätten sie das Angebot des früheren Premierministers Ehud Barak angenommen, der ihnen sogar einen wichtigen Teil der Altstadt Jerusalems gegeben hätte. Kein israelischer Führer hätte ihnen mehr bieten können.

 

Wenn es ihnen um wirtschaftliche Sicherheit ginge, dann hätten sie die Milliarden von Dollar, die ihnen geschenkt wurden, zum Aufbau der Infrastruktur nutzen können – statt davon Waffen zu kaufen und Israel anzugreifen.

 

Die Wahrheit ist: sie agieren auf der muslimisch gegründeten Leidenschaft, dass Israel vernichtet werden muss und die heiligen islamischen Stätten von der jüdischen Anwesenheit gesäubert werden müssen. Das zu begreifen scheint das US-Außenministerium nicht in der Lage zu sein.

 

 

 

Übersetzt von Heplev


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Sonntag, 14 August 2016