Medien und palästinensischer Terror: Komplizen

Medien und palästinensischer Terror:

Komplizen


Geht es um »palästinensischen« Terrorismus, wirkt die Sprache von Agenturen und deren Kunden, so sie sich überhaupt für ihn interessieren, seltsam zurückhaltend. So meldet am Montag etwa die Deutsche Presse-Agentur (dpa), »eine Rakete aus dem Gazastreifen ist in der Nähe der israelischen Küstenstadt Aschkelon gelandet« – »gelandet« und nicht etwa eingeschlagen oder niedergegangen.

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Zwar richtete die Rakete bei ihrer Landung nach israelischen Angaben keinen Schaden an, doch dürfte der Alarm, den sie dennoch auslöste, seine Wirkung nicht verfehlt haben, der Angriff, den die Agentur so nicht nennen will, im Sinne der Angreifer, die als aktiv Handelnde keine Erwähnung finden, erfolgreich gewesen sein: Der Klang von Sirenen am Vormittag hat Menschen verunsichert.

 

Die Formulierung, »eine Rakete« sei »gelandet«, wird dem tatsächlichen Geschehen nicht gerecht. Sie verniedlicht und verharmlost, sie leugnet letztlich die zweifellos hinter dem Abschuß der Rakete stehende (massen-)mörderische Absicht. Und indem die Rakete als ein handelndes – landendes – Subjekt dargestellt wird, verschwinden auch noch die Terroristen, die sie abgeschossen haben.

 

Terrorismus endet nicht mit dem Einschlag von von Menschen gebauten und mit Absicht auf zivile Ziele abgefeuerten Raketen; er findet seine Fortsetzung, wird er von Agenturen und Redaktionen sprachlich weichgespült. Ihre verharmlosenden Worte verspotten und beleidigen die, denen der Angriff galt. Wer Raketen »landen« läßt, macht sich mit den Verbrechern gemein, die sie zündeten.

 

 

tw_24


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Mittwoch, 08 Februar 2017