Deutschland und die Türkei:

Bündnispartner

Während die offizielle Türkei in ihrem Verfolgungswahn mittlerweile selbst deutsche Journalisten als »Vertreter der PKK« und »Agenten« enttarnen und festsetzen zu müssen glaubt, muß Sami Abu Zuhri nicht mit Repressionen rechnen, besucht er das Land am Bosporus. Der »Sprecher« der Hamas weiß aber auch, was sich gehört: Kritik an Ankara hat er keine, sondern ausschließlich Lob.

So gibt der hochrangige Repräsentant der islamistischen Terrororganisation gern zu Protokoll, die Türkei sei ein überaus wichtiger Verbündeter seiner Organisation, »die aufrichtige Unterstützung der Palästinenser durch die Türkei [..] stärkt deren Standhaftigkeit«. Und seien die Beziehungen zwischen Ankara und Gaza bereits besonders eng, so würden sie zukünftig noch weiter ausgebaut.

Es ist bemerkenswert: Da riskiert Ankara mit der Festsetzung des Journalisten Deniz Yücel eine Eiszeit mit einem mehr als zurückhaltend agierenden Deutschland, während ein Vertreter einer weltweit als terroristisch anerkannten Hamas ungestört die Türkei bereisen und ausplaudern darf, was freilich ein offenes Geheimnis ist – Recep Tayyip Erdogan ist ein Pate islamistischen Terrors.

Tatsächlich ist die Türkei für Hamas-Terroristen ein Rückzugsort, von dem aus sie ihre Aktivitäten planen und koordinieren können. Und indem sie die Hamas gewähren läßt, verstößt die Türkei gegen eine Übereinkunft mit Israel, auf die sich beide Staaten vor einem Jahr verständigt hatten. Ist Deniz Yücel ein »Agent«, verdiente Recep Tayyip Erdogan die Höchststrafe, die er einführen will.

tw_24

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Montag, 06 März 2017