Failed City Berlin? Angriffe auf Homo- und Transsexuelle im letzten Jahr um 62 Prozent gestiegen

Failed City Berlin?

Angriffe auf Homo- und Transsexuelle im letzten Jahr um 62 Prozent gestiegen


Bereits am 16.10.2014 fragte DIE WELT: „Was ist das? Ein Staat mit 63 Milliarden Euro Schulden, dessen Schulen so marode sind, dass zwei Milliarden Euro für deren Sanierung nötig wären, noch mal eine Milliarde Euro für die Universitäten, die auch am Ende sind, und weitere mindestens 800 Millionen Euro für die Infrastruktur der Polizei, die auch marode ist. Ein Staat, der sieben Milliarden Euro Schulden in den landeseigenen Betrieben versteckt hat.“

Angriffe auf Homo- und Transsexuelle im letzten Jahr um 62 Prozent gestiegen

In dem Kommentar werden noch einige weitere Punkte angeführt – und die Antwort lautet nicht „Eine solche Stadt ist arm, aber sexy.“

 

Schon seit Jahren gibt es warnende Berichte über Verwahrlosung und fast schon so etwas wie Verslummung ganzer Straßenzüge und Kieze, in denen das Gewaltmonopol des Rechtsstaates nicht mehr existiert, sondern stattdessen marrodierende Familienclans die Regeln bestimmen. Immer sichtbarer und größer werden jene „No-go-Areas“, die man meiden sollte, wenn man etwa als Jude oder als Homo- oder Transsexueller zu erkennen ist. Diese Entwicklung hat sich 2016 nicht nur fortgesetzt, sondern weiter beschleunigt. Einen Indikator für diese Entwicklung sind die neuen Zahlen hinsichtlich der Gewalt gegen homo- oder transsexuelle Menschen in Berlin.

 

2016 wurde im Vergleich zu 2015 ein Anstieg von Angriffen mit einem homo- oder transphoben Hintergrund um 62 Prozent registriert. Zu diesem Ergebnis kam die Beratungsstelle ReachOut.

 

2016 wurden 70 Gewalttaten gegen LGBT´s gezählt, 2015 waren es 43 Gewalttaten, zwischen 2008 und 2015 waren es jeweils zwischen 9 und 44 Gewaltübergriffe. Die meisten Übergriffe gab es in Neukölln, Kreuzberg, Mitte und Tiergarten.

 

Insgesamt verzeichnete ReachOut im vergangenen Jahr 380 Angriffe aus gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit (z.B. Antisemitismus, Rassismus, Homophobie) für das Jahr 2016. Das stellt einen Anstieg von fast 20 Prozent der 

 

Ein Berliner Senator von den Grünen fordert angesichts der Zahlen zwar ein „verstärktes Handeln von Justiz und Polizei“ - sagt aber wenig darüber, wie das praktisch aussehen soll angesichts der Tatsache, das gerade die Polizei in den letzten Jahren regelrecht kaputtgespart und Polizeibeamte fast schon gewohznheitsmäßig an den öffentlichen Pranger gestellt werden. Etwas konkreter wird da ein Vertreter der CDU, queer.de schreibt: „In einem Gastbeitrag für queer.de forderte Berlins schwuler CDU-Generalsekretär Stefan Evers Anfang des Monats mehr Videoüberwachung zum Schutz vor homo- und transphober Gewalt.“ Allerdings können Videokameras nicht fehlende Polizeikräfte ersetzen, da Videokameras bekanntlich nicht konkret eingreifen können, wenn es zu Gewalt kommt.

 

 

Izi Aharon - Foto: Plakatkampagne zur Thgematisierung von Gewalt (Foto: Screenshot)


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Freitag, 17 März 2017