Abbas zu Gast in Deutschland: Wertegemeinschaft

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Bevor er sich am vergangenen Freitag offiziell als Staatsgast in Berlin empfangen ließ, trat der auch als Mahmoud Abbas bekannte »Palästinenserpräsident« Abu Mazen am Donnerstag in der Konrad-Adenauer-Stiftung auf, um vor geladenen Gästen über die »Zukunft der Zweistaatenlösung« zu referieren, also über zahllose Verfehlungen Israels seit dessen Wiedergründung im Jahr 1948.

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Auf die mit Applaus bedachte Rede folgte eine kritische Fragerunde: »Sie erleben Rückschläge und Rückschläge und Rückschläge. Es geht mal einen Millimeter vor, dann geht es wieder zwei zurück. Woher nehmen sie eigentlich persönlich die Kraft? Sie sitzen hier, positiv und gutgelaunt, und machen immer wieder weiter. Woher nimmt man diese Kraft, um das hinzukriegen, Herr Abbas?«

 

Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) wurden 2016 in der deutschen Hauptstadt 470 judenfeindliche Vorfälle gemeldet, die von Sachbeschädigungen über Beleidigungen bis hin zu körperlicher Gewalt reichten. Antisemitismus scheint danach ein nur allzu alltägliches Phänomen. Und ist 2017 auch noch jung, wird es sich wohl mit 2016 messen können.

 

Und dabei wird der freundliche Empfang Abu Mazens durch eine Stiftung, die immerhin mit einer Regierungspartei eng verbunden ist, wohl nicht einmal als Vorfall gezählt werden. Dabei ist es aber vielleicht doch die Selbstverständlichkeit, mit der der Fatah-Anführer begrüßt und ihm Beifall gespendet wird, an der die Alltäglichkeit des Antisemitismus ablesbar ist. Er fällt nicht mehr auf.

 

Abu Mazen ist der »Präsident« eines Regimes, das selbst Sportveranstaltungen für Kinder nutzt, um für antisemitischen Terror zu werben. Schulen werden nach ihnen benannt, in deren Räumen der »Märtyrertod« besungen wird. Mit »Ehrenpensionen«, die die Mindestlöhne deutlich übertreffen, belohnt Abu Mazens Regime Terroristen oder deren Hinterbliebene. Haß auf Juden ist Alltag.

 

Doch statt wenigstens den Versuch zu unternehmen, ihn als einen der Verantwortlichen dafür zu stellen, wird Abu Mazen beklatscht und umgarnt, »woher nehmen sie eigentlich persönlich die Kraft?« Und ein paar Kilometer weiter wird ihm sogar ein Preis verliehen, der für »Geradlinigkeit, Offenheit, Menschlichkeit und Toleranz« stehen soll. Ramallah liegt mitten in Deutschland.

 

 

 

tw_24


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Dienstag, 28 März 2017