Reaktion auf Trump: Teherans europäische Helfershelfer

Reaktion auf Trump: Teherans europäische Helfershelfer


Während die IAF (Israel Air Force) in der letzten Nacht mehrere Stellungen der iranischen „Quds-Brigaden“ zwischen dem Golan und Damaskus neutralisiert hat, stellt sich die Frage, ob Außenminister Heiko Maas auch diese durch Sanktionen entstandenen Verluste des Mullah-Staats vom deutschen Steuerzahler finanzieren lassen möchte.

Reaktion auf Trump: Teherans europäische Helfershelfer

Von Ramiro Fulano

 

Erinnern wir uns kurz an das, was gestern geschehen ist, meine Damen und Herren. Nach der Kündigung des Iran-Atom-Deals, der die Vernichtung Israels im Interesse deutscher Wirtschaftskontakte billigend in Kauf nahm, hatte Außenminister Heiko Maas (SPD) sich beeilt, Deutschlands außenpolitische Interessen an der Seite des Mullah-Staats zu verteidigen und dem Regime in Teheran weitereichende Unterstützung durch die EU zu versprechen. Somit kann man in Teheran nicht zuletzt dank deutscher Hilfe ein Atomprogramm fortsetzen, dass letztlich die Vernichtung des jüdischen Staates anstrebt.

 

Spätestens in diesem Moment muss man - ob man will, oder nicht - wohl einsehen, dass der Unterschied zwischen nationalem und internationalem Sozialismus nur ein nomineller ist. Mit toten Juden haben die deutsche Sozialdemokratie und Muttis Gro-Ko offensichtlich weit weniger ein Problem, als mit lebenden. Aber mit dem Leben anderer Leute gehen nicht nur führende deutsche Sozialkleptokraten wie gewohnt großzügig um, sondern auch die „Euro-Mullahs“: Nicht nur das „Maas-Männchen“, auch Theresa May und Monsieur Macron haben gestern ihre Sympathien für den Mullah-Staat bekräftigt und die Kündigung des Iran-Atom-Deals durch Präsident Trump zurückgewiesen.

 

Das ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass Trumps neuer Mann in Berlin, US-Botschafter Richard Grenell, die Sanktionierung aller Staaten angekündigt hat, die die US-Sanktionen gegenüber dem Mullah-Regime zu unterlaufen versuchen. Übrigens handelt es sich um dieselbe Sanktions-Liste, die bereits in der Obama-Administration gültig war. Somit ist Außenminister Maas in einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft sich derartige Eskapaden offensichtlich immer schlechter leisten kann, dazu bereit, weitere Arbeitsplätze auf dem Altar einer ideologisch irregeleiteten Außenpolitik zu opfern - er selbst sitzt ja warm, weich und trocken. So geht „Solidarität“ bei der SPD, liebe Genossinnen und Genossen.  

 

Bei der israelischen Intervention in Süd-Syrien wurden vor allem Depot- und Aufklärungspositionen der iranischen Quds-Brigaden zerstört. Weil die syrische Regierung diese trotz vorheriger Warnung zu schützen versuchte, wurden auch syrische Luftabwehr-Stellungen neutralisiert. Außenminister Lieberman zeigte sich zufrieden mit dem Stand der Dinge.

 

In diese Nachrichtenlage hat nun auch web.de, die Schülerzeitung des journalistischen Schwachsinns, interveniert und einen alten Kameraden aus dem Hut gezaubert: Professor Hans-Joachim „Hajo“ Funke. Vater bei der NSDAP (National Sozialistische Deutsche Arbeiterpartei), Sohn beim SDS (Sozialistischer Deutscher Studentenbund). Bei ihm hat die gestrige israelische Selbstbehauptungsmaßnahme bereits zu ersten Ausfallerscheinungen geführt.

 

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: Mit Hajo Funkes Credentials konnte man im neuen Deutschland nach 1968 an der FU Berlin eine dufte „akademische“ Karriere machen; FU stand damals übrigens noch für „Freie Universität“ und nicht für „F**k You“; liebe Teenager jeden Alters.

 

Hajo Funke hat sich nach seiner Versetzung in den vermutlich verdienten Ruhestand nun als Experte für das Leben anderer Leute widererfunden. Genauer gesagt: Er ist „Nahost“-Experte geworden und bestätigt Menschen mit einer bestimmten mentalen Disposition das, was sie gerne hören möchten - wie so viele Menschen seiner ideologischen Provenienz.

 

Der realexistierende Nahe Osten hat in diesem Zusammenhang meist nur eine instrumentelle Funktion. Auch um Tatsachen geht es nur am Rande. Denn vor allem geht es darum, eine gleichermaßen moralisch hochtrabende wie intellektuell wohlfeile, vernichtende „Israel-Kritik“ in appetitlichen Häppchen zu servieren - ohne dass jemandem auffällt, um was es sich handelt. Und nichts anderes macht Funke in diesem Interview.

Zunächst gibt er sich recht handzahm und gefällig, aber schon nach dem ersten Satz holt er den Dreschflegel raus:

 

"Safety first" und unter allen Umständen – diese Sicht hat durchaus ihren Sinn angesichts der Geschichte Israels. Aber wenn sie zur einzigen Option wird, versetzt sich Israel in eine ultraradikale ideologische Position.“

Eine ultraradikale ideologische Position - das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, meine Damen und Herren. Ist das, wenn man am Leben bleiben möchte, obwohl man das als jüdischer Staat aus Funkes Sicht eigentlich nicht verdient?

 

Und welche ultraradikale ideologische Position Funkes geistige Heimat, der Sozialistische Deutsche Studentenbund, auf dem Höhepunkt des RAF-Terrors vertreten hat, will Genosse Hajo wohl zweckdienlich vergessen. Inzwischen ist ja das, was mal als linksextremer Terror galt, dank Muttis GroKo längst gesellschaftlicher Mainstream.  

 

Die zweite Perle ist dann diese Aussage zur israelischen Selbstverteidigung:

„Das Leben der Menschen in Tel Aviv wird damit nicht sicherer, sondern deren Sicherheit wird geschmälert.“

Da haben wir’s wieder: die israelische Regierung als Feind ihrer Bevölkerung, die Zionisten als Feinde der Juden! Doch warum von sich auf andere schließen, Herr Funke? Ihre Ansicht mag auf Deutschland und die EU zutreffend sein, denn hier scheinen Sozialisten wie Sie in letzter Zeit nicht immer die Interessen ihrer Bevölkerungsmehrheit zu vertreten, wenn man in aktuelle Wahlergebnisse schaut. Israel hingegen ist eine funktionierende Demokratie und der Kurs der Regierung Netanjahu wurde bereits ein paar Mal bei freien, gleichen und geheimen Wahlen bestätigt; aber Demokratie ist natürlich Teufelszeug, wenn man seine geistige Heimat im Sozialismus gefunden hat.

 

Und dann holt Herr Funke die groben Klötze raus:

 

„Netanjahu ist ein radikaler Überzeugungstäter. (…) Er ist ein Radikaler vom ganz rechten Rand der politischen Klasse in Israel.“

 

Also praktisch ein Nazi - oder eigentlich Hitler? Sagen Sie doch einfach, was Sie denken, Herr Funke. Viel verrückter kann es doch inzwischen kaum noch werden, oder?

 

In der Sache selbst hat der Herr Professor wenig mehr als zweckdienliche Verdrehungen der Fakten anzubieten. Aber so ist das nun mal, wenn man man Israel nur aus HaAretz kennt. Zur Zielsetzung der israelischen Intervention im Golan befragt, äußert sich das Berliner Nahost-Orakel wie folgt:

„Netanjahu möchte ausschließen, dass irgendjemand im Iran noch militärische Optionen hat, und dazu braucht es enorm viel Druck.“

 

Herr Funke übersieht zweckdienlich, dass der Eingriff nicht im Iran, sondern in Süd-Syrien stattgefunden hat. Sein Ziel waren nicht militärische Optionen im Iran, sondern realexistierende militärische Infrastruktur in Süd-Syrien. Vielleicht kennt Herr Funke nicht den Unterschied zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit. Vielleicht hätte er auch mal einen Blick auf die Landkarte werfen sollen. Aber wenigstens hat Herr Funke somit freiwillig-unfreiwillig bestätigt, dass die Quds-Brigaden von den Mullahs kontrolliert werden. Und dass das Ziel irgendwelcher „Quds“ Brigaden nun mal die „Befreiung“ von Jerusalem ist, in der Regel inklusive Versenkung der Juden im Meer und dergleichem, wird Herr Funke doch wohl wissen?

 

Nein, das weiß er nicht. Zumindest nicht öffentlich. Denn auf seiner demonstrativ zur Schau gestellten Unkenntnis der wahren Motive und eindeutig antisemitischen Ziele seiner politischen Bündnispartner basiert Funkes ganze Argumentation. Zur Vernichtungsdrohung aus Teheran heißt es deshalb ebenso lapidar wie autoritär:

 

„Zu dieser Befürchtung besteht kein Anlass. Der derzeitige iranische Präsident Rohani will keinen Krieg mit Israel – schon die Drohungen seines Vorgängers Ahmadinedschad waren doch nur Rhetorik.“

 

Es ist bloß eine „Befürchtung“ - wir bilden uns das also nur ein! Und außerdem hat das Mullah-Regime etliche Milliarden - unter schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen - nicht etwa in sein Atom-Programm investiert, sondern in „Rhetorik“. Das klingt wahrscheinlich wirklich plausibel, wenn man seine Gedanken aus dem Tal des geistigen Elends holt. Und apropos Rhetorik: Die Hitler-Reden in den 20er und 30er Jahren waren auch nur Rhetorik. Aber abgesehen von Herrn Funke wissen die meisten Leute, was daraus geworden ist. Oder möchte der Herr Professor den Holocaust (über den er sogar mal ein Buch geschrieben hat) ebenfalls als „rhetorisch“ darstellen und damit faktisch leugnen?

 

Abgesehen davon sind das natürlich die üblichen Beschwörungsformeln, die wir seit Jahr und Tag über das Mullah-Regime zu hören bekommen. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, dass wir uns jetzt in einer Lage befinden, in der militärische Interventionen leider die einzige sinnvolle Option darstellen, um die Sicherheitslage nicht noch weiter zu destabilisieren. Alles, was „diplomatische Lösungen“ à la Funke erreicht haben, ist, den Preis für die Selbstverteidigung des jüdischen Staats hoch zu setzen. Ein Schelm, wer dabei etwas Böses denkt. Aber mit toten Juden hat Herr Funke vielleicht nicht so ein Problem, wie mit lebenden.

 

Selbstverständlich ist das, was der Herr Professor da im Schülerblatt des ganz normalen Schwachsinns von sich gegeben hat, genau das, was man im Germany der staatstragend-linksalternativen Mullah-Freundschaft gerne hören will. Dabei wusste man in Funkes ideologischer Heimat selbst einmal: „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“. Aber das galt selbstverständlich nur, solange man selbst noch nicht weich, warm und trocken saß.

 

 

 

Foto: Unterwerfung als Prinzip - die "EU-Außenbeauftragte" Mogherini beim Mullah-Außenminister Zarif (Foto: Tasnim News Agency [CC BY 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/4.0)], via Wikimedia Commons)


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Donnerstag, 10 Mai 2018