Wie Muslime aus Jerusalem eine heilige Stadt des Islam machten

Wie Muslime aus Jerusalem eine heilige Stadt des Islam machten


Ägypter identifieziren sich mit den Pharaonen und Syrer und Libanesen mit den Phöniziern, also entschieden die palästinensischen Araber sich zu behaupten zu den Jebusitern zu gehören, einem ausgestorbenen Stamm, der in Jerusalem lebte, bevor es von den Juden erobert wurde.

Wie Muslime aus Jerusalem eine heilige Stadt des Islam machten

Von Dr. Alex Grobman, Arutz Sheva

Präsident Donald Trumps historische Entscheidung vom 6. Dezember 2017 Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, hat einen Sturzbach negativer und positiver Reaktionen ausgelöst. Der wesentliche Punkt in Trumps Äußerung lautet:

„Heute erkennen wir das Offensichtliche an. Was macht eine Hauptstadt aus; wann wurde Jerusalem Israels Hauptstadt; wie sieht die jüdische Beziehung zu Jerusalem aus; wie übernahm Jerusalem eine solch bedeutende Position im Islam?

Die National Geographic Society definiert eine Hauptstadt als „eine Stadt, in der die Regierung einer Region verortet ist. Dort stehen die Regierungsgebäude und die Regierungsführer arbeiten dort.“ Gemäß dieser Definition ist Jerusalem Israels Hauptstadt. Die Knesset, Israels gesetzgebender Regierungszweig, der Oberste Gerichtshof und die offiziellen Residenzen des Premierministers und des Präsidenten befinden sich in Jerusalem.

Jerusalem ist Israels ewige Hauptstadt

Als König David Jerusalem ca. 1.000 v.Chr. zu Israels Hauptstadt machte, wurde Jerusalem zum Zentrum der Souveränität der jüdischen Nation. Die jüdische Geschichte hindurch ist die Stadt Israels Hauptstadt geblieben. Die Zentralität Jerusalems für Juden spiegelt sich in ihren täglichen Gebeten, Feiertagen, Ritualen und leidenschaftlichem Anflehen Gottes zu seiner Wiederherstellung.

Für Rabbi Joseph B. Soloveitchik hat Jerusalem seine Heiligkeit nie verloren. Rabbi Abraham Joschua Heschel erklärte, wie der Zionismus „aus der Erinnerung, aus Ritual und Gebet, aus Glauben an die Verheißung, aus Loyalität gegenüber den biblischen Geboten nie die eigene Herkunft zu vergessen, unsere Verbindung, nie die Hoffnung auf Zion und Jerusalem aufzugeben“ geboren wurde.

Bei Hochzeiten, an den freudigsten Ereignissen des eigenen Lebens, sagen Juden Psalm 137 auf: „Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, dann soll mir die rechte Hand verdorren.“

Wie, wann und warum entwickelte sich Jerusalem dann zu einer wichtigen muslimischen Stadt?

Der Historiker Daniel Pipes weist darauf hin, dass Jerusalem im Koran, in muslimischen Gebeten nie erwähnt wird, niemals Hauptstadt eines souveränen muslimischen Staates wurde oder Zentrum muslimischer Kultur oder Forschung war. Es kam auch nicht viel politische Bedeutung aus Jerusalem.

Im Gegenteil dazu erscheint Jerusalem in der Thora 669-mal auf und Zion (das allgemein Jerusalem oder zu anderen Gelegenheiten das Land Israel bezeichnet) 154-mal, zusammen also 823 Male.

Wie wandelte sich der Status von Jerusalem von einer vernachlässigten oder fast unbedeutenden heiligen Stadt zu einem ansehnlichen Teil des arabisch-muslimischen Lebens, fragt der Historiker Yitzak Reiter. Im Islam ist die Heiligkeit eines Ortes nicht statisch. Die Hierarchie der Heiligkeit während der formgebenden Jahre kann sich als Ergebnis politischer und sozialer Umstände verändern.

Der Historiker Mosche Gil erklärt, dass Jerusalem in den frühen Jahren des Islam Iliya genannt wurde. Muslime nutzten den Namen Iliya noch im zehnten Jahrhundert. Es war auch als Medinat Beyt al-Maqdis, Stadt des Tempels bekannt. Die Araber begannen erst im elften Jahrhundert den Namen Al-Quds, den arabischen Namen für Jerusalem, zu nutzen. Die Stadt wurde für Muslime erst in der Omayyaden-Zeit (661-750) heilig. Bis dahin war sie nur Juden heilig.

Die Verwandlung Jerusalems in eine muslimische heilige Stadt begann, nachdem Kalif Abd al-Malik den Felsendom auf dem Tempelberg baute, der vier Jahre später, 692, vollendet wurde, schreibt Gil. Der Bau der al-Aqsa-Moschee, die von Abd al-Maliks Söhnen ebenfalls auf dem Tempelberg gebaut wurde, dauerte rund zehn Jahr, von 706 bis 717.

Der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee

Einmal fertiggestellt, zogen der Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee tausende Muslime auf dem Weg nach Mekka an, übertrugen auf sie eine religiöse und spirituelle Qualität. Im Gegenzug wurden Traditionen um diese heilige Stätte geschaffen, die mit dem Koran und den Hadithen [muslimischen Traditionen von Erklärungen und Entscheidungen, die angeblich von Mohammed selbst stammen] in Verbindung stehen. Gemäß dem Hadith trug der Engel Gabriel Mohammed nach Jerusalem, von wo er in den Himmel aufstieg.

Schließlich wurde die gesamte Stadt Jerusalem für den Islam heilig. Eine umfangreiche Literatur der Mohammed zugeschriebenen Traditionen, die man als Lobrede für Jerusalem kennt, wurde produziert. Die Heiligkeit der Stadt fordert, dass Muslime an diesen Heiligtümern beten. Ein Gebet in Jerusalem zu sprechen wurde gemäß einer Berechnung 500-mal mehr wert als an jedem anderen Ort. Jerusalem, Mekka und Medina waren die drei Orte, die Mohammed den Koran gaben.

Jerusalem würde der Ort sein, an dem alle Moscheen sich am Ende der Tage versammeln werden und wo die Trompete für die Wiederauferstehung der Toten geblasen wird. Auch Palästina garantierte Lob, weil der Koran es als geheiligtes Land bezeichnet.

Arabische Quellen streiten über den Zweck dieser prachtvollen Gebäude. Mehrere Zwecke sind vorgeschlagen worden: Abd al-Malik wollte die Aufmerksamkeit von Mekka nach Jerusalem umlenken, als er regierte; sie sollten die religiöse Bedeutung Jerusalems für Muslime zeigen; sie sollten die christlichen Kirchen und Klöster an Schönheit übertrumpfen und damit die Überlegenheit des Islam vermitteln. Eine aktuelle Studie betont, das Ziel habe darin bestanden die Juden und Christen zu beeinflussen Muslime zu werden.

Reiter vermerkt, dass dreihundert Jahre nach Ende der Omayyaden-Zeit die Ayyubiden (12./13. Jahrhundert) Jerusalems Ansehen stärkten, während Muslime den Krieg gegen die Kreuzritter vorbereiteten. Zur Zeit der Kreuzritter dominierten Juden und Christen die Einwohnerschaft in Palästina. Die arabischen Stämme lebten in den Grenzgebieten.

Nachdem die Briten Palästina im Ersten Weltkrieg eroberten, überhöhte Haddsch Amin al-Husseini, der Mufti von Jerusalem, die Bedeutung der Al-Aqsa-Moschee und Jerusalem in Reaktion zur vermeintlichen Bedrohung durch den Zionismus.

Am Ende des Sechstage-Kriegs 1967, fügt Reiter an, schufen palästinensische Araber neue Mythen, indem sie lange vergessene islamische Traditionen, Interpretationen und Überzeugungen zu den Moscheen wiedereinführten. Diese neu definierten Mythen halfen muslimisch-religiöse Leidenschaften zu entzünden, um die Herrschaft über Ostjerusalem und die heiligen Stätten wiederherzustellen.

„Al-Aqsa in Gefahr“

Das führte zur Strategie „Al-Aqsa ist in Gefahr“, obwohl der Tempelberg unter der Kontrolle der muslimische Waqf steht. Reiter fügt an, dass es zur Hervorhebung der Notwendigkeit die Moschee schützen zu müssen folgendes gibt: Besuche der Moschee als Teil einer politischen Pflicht sowie als religiöse Verantwortung, Sonderkonferenzen und zahlreiche Predigten, in denen die Al-Aqsa und Jerusalem im Vordergrund stehen; und Kundgebungen sowie politische Proteste.

Teil des Versuchs besteht darin die religiöse Verbindung der Juden zu Jerusalem, der Kotel und besonders zum Tempelberg zu leugnen. Versuche alle Spuren des Tempels zu vernichten, werden tams al ma’alem genannt, Arabisch für „löschen der Zeichen“, gibt Mordechai Kedar an, ein führender Experte für arabisch-islamische Gruppen.

Vortäuschung einer historischen Vergangenheit für die palästinensischen Araber

Erfundene Geschichte ist ein weiterer Teil dieses Plans. Die Ägypter identifizieren sich mit den Pharaonen und die Syrer und die Libanesen mit den Phöniziern, also beschlossen die palästinensischen Araber, obwohl sie von der Arabischen Halbinsel stammen, zu behaupten Teil der Jebusiter zu sein, eines untergegangenen kanaanitischen Stammes, der in Jerusalem lebte, bevor es von den Juden erobert wurde.

Die palästinensischen Araber behaupten auch eine Verbindung zu Saladin zu haben, dem Gründer der Ayyubiden-Dynastie, die Jerusalem von den Kreuzrittern befreite. Ein zukünftiger Saladin, glauben sie, wird Jerusalem von den „neuen Kreuzrittern“ „befreien“ – den Juden, die Jerusalem regieren.

Einen letzte Anmerkung

Der Konflikt zwischen Israel und den palästinensischen Arabern ist ein Religionskrieg, der zu endlosen Kommissionen, Konferenzen und Übereinkommen geführt hat, die auf der wahnhaften Annahm beruhen, man könne mit Leuten verhandeln, die glauben Juden seien Ungläubige, die ihr Land stahlen.

Kedar erklärt: „Der religiöse Grund wurzelt im Konzept des Islam von sich selbst als einem Glauben, dessen Auftrag es ist sowohl dem Judentum als auch dem Christentum ein Ende zu setzen und alles, was einst jüdisch oder christlich war, zu erben: Land, Gotteshäuser und Menschen.“

Jerusalem ist tausende Jahre lang die heiligste Stadt des jüdischen Volkes gewesen. Einen frohen Jerusalem-Tag!

 

Übersetzt von Heplev


Autor: Heplev
Bild Quelle: Archiv


Sonntag, 06 Oktober 2019