Kanaren bauen Lager für tausende Migranten

Kanaren bauen Lager für tausende Migranten


Zur Eindämmung der Migrationskrise auf den Kanaren will Spanien auf den Atlantik-Inseln provisorische Aufnahmezentren für insgesamt 7000 Menschen errichten.

Kanaren bauen Lager für tausende Migranten

Diese Lager würden „schon in wenigen Wochen“ zur Verfügung stehen, habe Migrationsminister José Luis Escrivá bei einem Besuch in Las Palmas de Gran Canaria versprochen. Sie sollen auf den Inseln Gran Canaria, Teneriffa und Fuerteventura den Angaben nach auf Grundstücken oder in Gebäuden des Verteidigungsministeriums errichtet werden. Daneben werde man auch an dem Bau „stabilerer Zentren“ arbeiten, habe Escrivá erklärt. Verkehrsminister José Luis Ábalos, der am Mittag ebenfalls Gran Canaria besuchte, habe unterdessen mehr Mittel für den Seenotrettungsdienst versprochen.

Dieses Jahr seien bisher auf den Kanarischen Inseln mehr als 18.000 Migranten aus Afrika eingetroffen. Das bedeute nach amtlichen Angaben eine Steigerung von 1000 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Etwa 5500 dieser Migranten seien derzeit übergangsweise in 17 Hotels untergebracht. Wegen der Corona-Krise seien die Kanaren zur Zeit nicht so ausgebucht wie sonst zu dieser Jahreszeit.

Regionalpolitiker hätten der Zentralregierung vorgeworfen, die Kanaren in der Krise im Stich zu lassen. Rettungsdienste und Polizei seien völlig überfordert. Madrid weigere sich derweil, die Migranten auf das Festland zu bringen. Man wolle nicht die Botschaft vermitteln, dass die Kanaren als Sprungbrett nach Europa dienten. Bis auf wenige Ausnahmen strebe Madrid die Rückführung aller Migranten an, die auf den Kanaren ankommen, habe die Zeitung „El Mundo“ unter Berufung auf das Außenministerium berichtet.

Bei einem Besuch in Marokko habe Innenminister Fernando Grande-Marlaska betont: „Die Migrationspolitik wird von der EU bestimmt, nicht von Spanien allein.“ Es gehe darum, die illegale Migration zu bekämpfen. Mit seinem marokkanischen Kollegen Abdelouafi Laftit habe er nach Medienberichten über schnellere Abschiebungen verhandelt.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Pixabay


Samstag, 21 November 2020

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