NGOs unter der Lupe: Breaking the Silence außerhalb Israels

NGOs unter der Lupe:

Breaking the Silence außerhalb Israels


Breaking the Silence außerhalb Israels

NGO Monitor, 29. November 2011

 

NGO Monitors Recherchen zu Breaking the Silence (BtS) – eine NGO, die behauptet sich an ein israelisches Publikum zu wenden – hat offen gelegt, dass umfangreiche europäische Finanzierung der Gruppe erlaubt zahlreiche Veranstaltungen für internationales Publikumzu veranstalten. Diese Auslandsaktivitäten stehen in scharfem Widerspruch zum Auftrag der NGO „die israelische Öffentlichkeit den gewohnheitsmäßige Situationen des Alltagslebens in den besetzten Gebieten zu zeigen… die israelische Gesellschaft dazu zu drängen sich der Realität zu stellen, deren Schaffung sie ermöglicht hat“.Wie in dem unten angeführten Op-Ed bei YNet erklärt wird: „Im vergangenen Jahr hat BtS vor dem irischen Parlament gesprochen, vorr einer Menge in Washington, in der sich auch der UNO-Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate und der erste Sekretär Pakistans bei der UNO befanden, sowie an zahlreichen Colleges in den USA; dazu kamen weitere ähnliche Veranstaltungen. Bei einer davon in Schweden erklärte BtS-Aktivist Yonatan Shapiro sogar: „Wir sind die Besatzer, wir sind diejenigen, die täglich die Menschenrechte verletzen. Im Grunde schaffen wir den Terror gegen uns.“

Mehr als 75% des Budgets der Organisation kam aus Finanzquellen von Regierungen. Der New Israel Fund (NIF) trug 2010 auch bei, mit $152.540.

Weitere Informationen zur Finanzierung der BtS und ihren Aktivitäten sind in NGO-Monitors Bericht „Breaking the Silence Outside of Israel“ verfügbar. NGO-Monitor veröffentlichte auch ein Op-Ed zu diesen Recherchen in der hebräischen Tageszeitung Ma’ariv.

Sprachrohr für Europa

 

Op-Ed: Israelische Gruppen wie Breaking the Silence verstärken israelische Schuld, arabische Unschuld

 

Anne Herzberg, Naftali Balanson, YNetNews.com, 20. November 2011

Vom 13. bis 16. November sponserte die Hebräische Universität eine Konferenz zu „Die mögliche Rolle der Übergangsjustiz im laufenden Konflikt“. Mehrere der Panels sprachen den arabisch-israelischen Konflikt an und was örtliche Gruppen, um seine Lösung zu fördern. Insbesondere hoben die Podiumsteilnehmer die Arbeit von Braking the Silence (BtS) hervor. Die schlossen, dass BtS eine interessante Perspektive zum Konflikt anbieten könnte, deren Einfluss aber letztlich fraglich ist.

Obwohl die Podiumsteilnehmer einige der Gründe für die begrenzte Effektivität von BtS berührten, wurden die wichtigsten Gründe nicht diskutiert – nämlich, dass die Organisation sich im Gegensatz zur Auffassung, dass BtS in der israelischen Zivilgesellschaft verwurzelt ist und sich an die israelische Öffentlichkeit wendet, auf Lobbyarbeit und Eintreten vor Auslandspublikum konzentriert. BtS veranschaulicht ein ernstes Problem, das eine stramme Debatte in der israelischen Öffentlichkeit und der Knesset über die Rolle von NGOs und NGO-Finanziers ausgelöst hat.

Breaking the Silence beschreibt die eigene Mission als „Offenlegung der Routine-Situationen des Alltagslebens in den besetzten Gebieten für die israelische Öffentlichkeit … die israelische Gesellschaft zu bedrängen sich der Realität zu stellen, sie zu schaffen sie ermöglicht hat“. Doch wie NGO-Monitor in seinen Berichten zu den regelmäßigen internationalen Kampagnen israelischer NGOs dokumentiert hat, führt BtS einen beträchtlichen Anteil seiner Aktivitäten außerhalb Israels durch.

Im vergangenen Jahr hat BtS vor dem irischen Parlament gesprochen, vor einer Menge in Washington, in der sich auch der UNO-Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate und der erste Sekretär Pakistans bei der UNO befanden, sowie an zahlreichen Colleges in den USA; dazu kamen weitere ähnliche Veranstaltungen. Bei einer davon in Schweden erklärte BtS-Aktivist Yonatan Shapiro sogar: „Wir sind die Besatzer, wir sind diejenigen, die täglich die Menschenrechte verletzen. Im Grunde schaffen wir den Terror gegen uns.“

Im Mai 2011 brach ein Streit aus, als ein weiterer BtS-Offizieller auf einer Veranstaltung in Ramallah sprechen sollte; Gastgeber war eine deutsche NGO. Die Veranstaltung wurde dann abgesagt.

Im jüngsten Beispiel sprach am 20. November BtS-Repräsentant Oded Na’aman an der University of Pennsylvania, auf einer Pro-Boykott- und antiisraelischen Organisation Penn for Palestine (ehemals Studenten für Gerechtigkeit in Palästina) gesponserten Veranstaltung. Man muss fragen, warum eine Gruppe, die behauptet die israelische Gesellschaft beeinflussen zu wollen, so viel Zeit damit verbringt vor antiisraelischem Publikum im Ausland zu sprechen und das Bild des israelischen Soldaten als bösartig Handelndem und „Kriegsverbrecher“ zu verstärken.

 

Verprellung des Mainstreams

Ein weiteres signifikantes Problem ist, dass BtS Stammkunde mehrerer europäischer Regierungen ist. Mehr als 75% des Budgets der Organisation von 2010 – die letzten verfügbaren öffentlichen Dokumente – kam aus Geldquellen von Regierungen, unter dem Vorwand der Unterstützung von Menschenrechten und Demokratie.

Wie aber wiederholt von Vertretern von BtS betont wurde, „ist die politische Bedeutung der einzige Grund, das zu tun“. Innerhalb Israels ist die politische Agenda von BtS nicht illegitim, liegt aber am Rand. Aber Unterstützung durch Regierungen des Auslands für diese Agenda ist absurd.

Es ist unvorstellbar, dass irgendein europäisches Land eine Situation akzeptieren würde, in der eine andere demokratische Regierung Gelder für eine Organisation zur Verfügung stellt, deren oberstes Ziel darin beseht die bewaffneten Kräfte dieses Landes vor feindseligem Publikum zu demontieren.

Daher kann man sich kaum fragen, ob BtS ein genuiner Ausdruck israelischer Geisteshaltung ist oder ob seine Repräsentanten einfach als Sprachrohr von Europäern dienen. Wenn das Ziel „politisch“ ist, handelt es sich dann nicht um Subversion und Manipulation der israelischen Demokratie? Es ist gleichermaßen verstörend und beleidigend, dass europäische Offizielle für diese Fragen blind und taub zu sein scheinen.

Zusammen mit Europa finanziert auch der New Israel Fund (NIF) BtS. Doch angesichts der Unzahl von BtS-Aktivitäten außerhalb Israels muss die Frage gestellt werden: Warum zahlte der NIF im Jahr 2010 $152.540 an BtS? Wäre BtS eine Gruppe, die sich auf Israel fokussiert, würde das Sinn machen, da der NIF „stark daran glaubt, dass es sein Job ist innerhalb Israels die demokratische Verantwortlichkeit sicherzustellen“. Doch die Wirklichkeit sieht, wie oben erörtert, grundlegend anders aus.

Am schlimmsten ist: Die Spender aus Europa und des NIF bekommen für ihr Geld nichts. Wie NGO-Monitor dokumentiert hat, bestehen die Publikationen von BtS auf anekdotenhaften, anonymen und nicht verifizierbaren Darstellungen von Soldaten in untersten Diensträngen und basieren oft auf Hörensagen. Ein genaues Lesen ihrer „Zeugenaussagen“ zeigt, dass Fehlverhalten von der israelischen Armee bestraft wird, was eine der zentralen, politisierten Behauptungen von BtS aushöhlt.

Obwohl die Gelehrten auf der Konferenz der Hebräischen Universität postulierten, dass Gruppen wie BtS eine Aussöhnung zwischen Israelis und Palästinensern begünstigen könnten, sind die Aktivitäten von BtS kontraproduktiv. Sie verstärken schlicht das Narrativ, bei dem die Israelis als einzige für den Konflikt verantwortlich und Palästinenser untadelige Opfer ohne Vertretung oder Verantwortung für die derzeitige Lage sind.

Wichtiger ist: BtS hat es geschafft die israelische Mainstream-Gesellschaft zu verprellen, während man gleichzeitig zum Publikum des Auslands abdriftete. BtS ist daher nichts außer einem Beispiel dafür, wie die Finanzierungspraktiken Europas und des NIF den Frieden nur noch schwerer erreichbar machen.

 

Übersetzung: Heplev


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Sonntag, 04 Dezember 2011

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