Protokoll einer Wohnungserstürmung: Keine 72 `Jungfrauen´ für den Jihad-Terroristen von Toulouse?

Protokoll einer Wohnungserstürmung:

Keine 72 `Jungfrauen´ für den Jihad-Terroristen von Toulouse?


Keine 72 `Jungfrauen´ für den Jihad-Terroristen von Toulouse?

Der jihadistische Serienmörder von Toulouse, Mohammmed Merah ist tot - nach einem 32-stündigen Nervenkrieg, der zeitweilig zur Farce zu werden drohte nachdem bereits in den französischen Medien spekuliert wurde, ob der Jihadist überhaupt noch in der umzingelten Wohnung ist.

Um 10 : 30 Uhr entschied die Polizei unter Anwesenheit des französischen Innenministers, in das Mehrfamilienhaus zu gehen und die Wohnung zu erstürmen.

10 : 45 Uhr: Elitepolizisten betreten das Wohnhaus und nähern sich langsam und vorsichtig der Wohnung, in der der Jihadist sich verschanzt hat und über ein größeres Arsenal von automatischen Waffen verfügt.

11 : 00 Uhr: Die Polizei stürmt die Wohnung - und findet zunächst niemanden. Wohn- und Schlafzimmer sowie Küche und Toilette sind leer. Dann stürmt der Jihadist mit mehreren Schußwaffen bis auf die Zähne bewaffnet aus dem Badezimmer und beginnt sofort wie wild um sich zu feuern - mehrere Polizeibeamte werden teilweise schwerverletzt - er schießt sich den Weg zu einem Fenster regelrecht frei und springt dann aus dem Fenster. Noch im freien Fall schoß der Jihadist um sich. Insgesamt wurden innerhalb von 5 Minuten mehr als 300 Patronen in der Wohnung während des Schußwechsels abgefeuert.

Über den weiteren Verlauf gibt es zwei unterschiedliche Berichte in den Medien. Zumindest in einigen französischen Medien wird berichtet, der Jihadist kam durch den Aufschlag auf dem Boden zu Tode - was bedeuten würde, das er durch Selbstmord starb und keine eigene Wolke mit "72 Jungfrauen" bekommt, jedenfalls nicht wenn es nach den Wahnvorstellungen der Islamisten geht. Nach einer zweiten Versich soll es so gewesen sein, daß der Jihadist im Fall von Kugeln der französischen Polizei getroffen wurde und beim Aufprall bereits tod war. In diesem Fall wäre er dann nach jihadistischer Ideologie ein "Märtyrrer".

 

Die Nacht vor dem Ende

Die Nacht in Toulouse, in der sich Mohammed Merah schwerbewaffnet in einer von der Polizei umstellten Wohnung verschanzt hält, war ebenso dramatisch, wie sie auch Fragen aufwirft.

Nachdem der Jihadist von der Polizei ein Handy bekam - im Tausch dafür hatte er gestern eine Pistole aus dem Fenster geworfen - wurden immer wieder auf telefonischem Wege Verhandlungen über eine Aufgabe geführt. Unklar ist, warum dies nicht per Festnetz gemacht werden konnte und der Jihadist eine Handy wollte. Wie der ermittelnde Oberstaatsanwalt, Francois Molins berichtete, soll sich Merah bei den Telefonaten gebrüstet haben, dem islamistischen Terrornetzwerk Al-Kaida anzugehören und am heutigen Mittwoch geplant zu haben, weitere französische Soldaten zu ermorden. Bei den Gesprächen zeigte er keinerlei Bedauern - außer darüber, das er bislang nicht noch mehr Menschen ermordet hat. Zuletzt hatte er am Montag einen Terroranschlag auf die jüdische Schule verübt und dabei 4 Menschen aus unmittelbarer Nähe erschossen - davon 3 Kinder. Eines seiner Opfer hatte er an den Haaren festgehalt5en, damit das Mädchen nicht fliehen konnte - er ermordete die Tochter des Rabbiners durch einen Kopfschuß.

Nach Augenzeugenberichten kam es in der Nacht zu Donnerstag zu mehreren Explosionen, u.a. wurden dadurch mehrere Fensterscheiben der Wohnung zerstört- Nach Polizeiangaben sollte dadurch verhindert werden, das Merah sich ausruht, schlafen kann oder sich aufwärmt. Die Strom- und Gasversorgung wurde ebenfalls von der Polizei unterbrochen, um so den Druck zur Aufgabe zu erhöhen. Allerdings räumte die Polizei Donnerstag Vormittag ein, seit Mittwoch Abend keinen Kontakt mehr zu dem Jihadisten zu haben - in den Medien wurde spekuliert, ob er noch am Leben ist bzw. ob er überhaupt noch in der Wohnung oder dem weiträumig abgeriegelten Haus ist.

Der Oberstaatsanwalt hat in einer Pressekonferenz erklärt, die Morde des Jihadisten seien das "Schicksal der Palästinenser", die französische Beteiligung am alliierten Einsatz in Afghanistan und das Verbot des Ganzkörperschleiers für Frauen in Frankreich.

Der Jihadist ist in der Vergangenheit wiederholt durch Gewaltdelikte aufgefallen und war mindestens einmal in Afghanistan und Pakistan - mutmaßlich in Ausbildungscamps des Terrornetzwerkes Al-Kaida. Vor diesem Hintergrund ist auch die Frage interessant, woher der Jihadist das Geld für solche Reisen und für das umfangreiche Waffenarsenal hat, zumal er von Sozialhilfe lebt.

 

jfa / Foto: Merah (Foto: YouTube)

Ein Privatvideo, das Merah zeigt:


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Donnerstag, 22 März 2012

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