Berlin: Pro-palästinensische Kundgebung entgleist antisemitisch und NS-verherrlichend

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Pro-palästinensische Kundgebung entgleist antisemitisch und NS-verherrlichend


Mit einer Filmvorführung und anschließender Diskussion wurde am vergangenen Freitag im Berliner Kino Moviemento die sogenannte Israeli Apartheid Week von BDS-Berlin (Boycott, Divestment and Sanctions) und F.O.R. Palestine (For One State and Return in Palestine) eröffnet.

Pro-palästinensische Kundgebung entgleist antisemitisch und NS-verherrlichend

Aus diesem Anlass fand in unmittelbarer Nähe des Kinos eine israelsolidarische Protestkundgebung statt, an der sich rund 60 Menschen beteiligten.

 

Direkt vor dem Kino versammelten sich vor und während der Aufführung zeitweilig bis zu 50 Personen aus dem pro-palästinensischen Spektrum, die lautstark gegen die andere Veranstaltung protestierten. Wiederholt riefen die Teilnehmenden antisemitische Parolen oder äußerten sich beleidigend und antisemitisch gegenüber den jüdischen und nichtjüdischen Menschen der israelsolidarischen Kundgebung. So wurde der Gegenseite vorgeworfen, sie seien "Kindermörder", "Frauenmörder", "Faschisten", "Apartheidsschweine", "Söhne Hitlers" und "Nachkommen der Nazis".
Gerade der Vorwurf des Kindsmordes ist mit dem alten antijüdischen Vorwurf assoziiert, der den Juden den rituellen Mord christlicher Kinder unterstellt.

 

Der eliminatorische Antisemitismus drückte sich durch die skandierte Parole "From the river to the sea, Palestine will be free" aus. Dieser Slogan bedeutet nichts anderes als die Vernichtung des Staates Israels, der einzige Staat weltweit, wo Jüdinnen und Juden per Staatsdoktrin geschützt sind. Auch der Name der mitveranstaltenden Gruppe "For One State and Return in Palestine" bedeutet, dass jüdische Menschen im jetzigen Staat Israel schutzlos der Mehrheitsgesellschaft ausgeliefert wären.

 

 

Der von einer pro-palästinensischen Kundgebungsteilnehmerin geäußerte Zuruf gegen die Teilnehmer der anderen Protestveranstaltung beweist, wohin diese Schutzlosigkeit führen kann. Sie rief ihnen sinngemäß zu: Ihr sollt alle vergast werden. Auch die von den pro-palästinensischen Demonstranten gerufenen Parolen "Boykott Israel" und "Zionisten raus" erinnern an eine Zeit, die den Genozid gegen jüdische Menschen in Europa zur Folge hatte.

 

Nach Beendigung der israelsolidarischen Kundgebung wurden abziehende Teilnehmerinnen und Teilnehmer von vier männlichen Personen aus dem migrantischen Milieu bedrängt und beleidigt. In Höhe Sanderstraße zeigen die vier Personen vom gegenüberliegenden Gehweg aus mehrfach den "Hitlergruß" in Richtung der jüdischen und nichtjüdischen Menschen und riefen dabei mutmaßlich "Heil Hitler".

 

Während die vier Männer unerkannt entkommen konnten, leitete die Polizei gegen die junge Frau ein Verfahren mutmaßlich wegen Volksverhetzung ein.

 

 

Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus e.V. (JFDA) - Foto: Protest gegen Antisemitismus (Foto: JFDA)

 

 

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Montag, 07 März 2016