Wer nicht hören will, muss fühlen. Die aussenpolitischen Abenteuer der USA waren in den Zeiten des Kalten Krieges, bis zum Niedergang des kommunistischen Sowjetreiches, teils erklärbar, aber nicht immer nachvollziehbar. Das Hauptphänomen beim Betrachten von Bündnissen oder kriegerischen bis umstürzlerischen Handlungen (Iran, Chile u.e.m.) der Amis ist deren fehlende Äquidistanz zu Verbündeten, Partnern, Gegnern oder Feinden. Im immer ungebildeteren Westen weiß vermutlich kaum noch ein Mensch, wer oder was Amerika ist – und was das gerade jetzt für uns bedeutet. Denn ein Blick zurück auf die mit Masseneinwanderung, Massenmord an indianischen Ureinwohnern und massenhaftem Sklavenhandel (mit Afrika) begonnene 246-jährige Geschichte hatte durchaus schon zu Beginn sehr abschreckende bis fragwürdige Aspekte. Die überwiegende Haltung der Vereinigten Staaten von Amerika zum internationalen System war auf lange Sicht überwiegend eine isolationistische. „Bereits Gründungspräsident George Washington fragte in seiner Abschiedsrede 1796: “Why quit our own to stand upon foreign ground?” (Warum das Eigene aufgeben, um auf fremdem Boden zu stehen?)“ Die USA zwischen Internationalismus und Isolationismus...