Trump auf dem `Spiegel´- Titel: Ein Medium verliert (mal wieder) jedes Maß

Trump auf dem `Spiegel´- Titel:

Ein Medium verliert (mal wieder) jedes Maß


Wenn man zwischen einem IS-Terroristen und einem US-Präsidenten nicht mehr unterscheiden kann, lieber Spiegel, wird es Zeit für den Gang zum Irrenarzt.

Ein Medium verliert (mal wieder) jedes Maß

von Ramiro Fulano

 

Das aktuelle Titelblatt des „deutschen Nachrichtenmagazins“ zeigt, was einem passieren kann, wenn man den Amis die Befreiung vom Faschismus bis heute nicht verziehen hat: Dann fühlt man sich derartig von Donald J Trump terrorisiert, dass man ihn in der Pose eines IS-Henkers imaginiert. Und selbstverständlich lässt sich für ein paar tausend jämmerliche Euro ein in den USA ansässiger Exil-Kubaner wie Edel Rodriguez dazu verlocken, die Visionen der Spiegel Redaktion auf Hochglanz zu polieren. Ergebnis: Eine politische Pornographie auf der Grenze zum snuff-movie. Daraus sind die Träume des Spiegels gemacht.

 

Es war stets mein Verdacht, dass der Spiegel genau die Bewusstseinsform ist, in der sich der deutsche Faschismus über die sich ändernden Zeiten retten kann. Tatsächlich sind die personellen Kontinuitäten zwischen der Nazi-„Elite“ und dem deutschen Nachrichtenmagazin unübersehbar. Die Besetzungsliste der ersten Spiegel-Redaktion, die der ostentativ „unpolitische“ Wehrmacht-Funker Rudolf Augstein bei den alten Kameraden, pardon: in seinen alten „Kontakten“ zusammengetrommelt hat, liest sich jedenfalls wie das Who-is-who von NSDAP, Gestapo, SS und SD.

 

All das ist altbekannt. Die Empörung darüber hat dem Spiegel in all den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg nie geschadet, sondern wahrscheinlich bloß genützt. Immer wieder gelang es dem in Hamburg erscheinenden Blatt, sich mit „provokanten“ Titeln, an denen nichts moralisch wirklich mutig oder intellektuell irgendwie ergiebig war, auf die Höhe des nationalen Zeitgeistes zu bumsen. Der Spiegel bestätigte die deutsche Seele sehr geschickt und unterschwellig dort, wo sie sich am liebsten gebauchpinselt fühlt: dass alles Elend dieser Welt an Israel und den USA liegt (sowie an Großbritannien, wie ein Blick in die aktuelle Brexit-Berichterstattung bestätigt). Interessanterweise ist der Spiegel damit unmittelbar ideologisch anschlussfähig an jeden beliebigen Lynch-Mob im islamistischen Milieu.

 

Den Polit-Märchen seiner Leib-und-Magen-Speise wird das deutsche Bessermenschentum nicht überdrüssig und die Märchenonkel und -tanten vom Spiegel erfüllen den Wunsch nach ständiger Wiederholung ihrer Dauerwebesendung für „Anti-Imperialismus“, „Anti-Kapitalismus“, „Amerika-“ und „Israel-Kritik“ nur zu gerne. Schließlich haben auch sie Hypotheken zu finanzieren.

 

Derlei Propaganda ist jedoch nicht nur anschlussfähig an das rhetorische Repertoire des Islamismus, sondern ebenfalls an die politische Sprache der Nazis. Was sich heute „Antiimperialismus“ und „Antikapitalismus“ schimpft, hieß damals „Kritik“ an den „Plutokratien des Westens“ und „Wall Street“. Wo Nazis den „Idealismus“ gegen den „Materialismus“ in Stellung brachten, schwadroniert der Spiegel von „nationalen Befreiungsbewegungen“ und wettert gegen „die Gier“.

 

Fortsetzung unter dem Foto

Auch wenn es um Israel geht, sind die "Spiegel"-Titelseiten klar ...

 

Er bedient sein Publikum nach dem alliierten Sieg über den deutschen Faschismus mit einer Rhetorik, an der intellektuell nichts wesentlich besser oder anders funktioniert als in den Sportpalastreden von Dr. Goebbels. Bis heute rutscht die Propaganda des deutschen Nachrichtenmagazins dann am besten unter dem Radar durch, wenn sie sich rhetorisch „links“ inszeniert. Sie wird deshalb im uffjeklärten Milieu besonders gerne als politisch erwünschte Einheitsmeinung zitiert. Das ist die symptomatische Folge einer „Bewältigung der Vergangenheit“, wie sie vom linksalternativen Establishment des neuen Germanys nicht politisch selbstzweckhafter betrieben werden konnte.

 

Selbstverständlich wurden nur die Begriffe modernisiert, während deren ideologische und psychologische Funktion vom sprachlichen Lifting völlig unberührt blieb: Statt „Volksgemeinschaft“ sagt man jetzt „Solidarität“, das „Gemeinwohl“ heißt „soziale Gerechtigkeit“ und „etwas um der Sache selbst zu machen“ nennt sich „Mehr Europa“. Mit anderen Worten: Raider heißt Twix, sonst ändert sich nix. Nationalsozialismus kann man auch in zwei Worten schreiben, und dass auch der nächste Faschismus von links kommen könnte, hat bereits Winston Churchill geahnt, denn nationaler und internationaler Sozialismus sind nun mal zwei Backen vom selben Arsch.

 

Spiegel-Leser wissen mehr, nur leider nicht das Richtige. Interessant wird es meist, wenn ausgerechnet Germany den USA zu erklären versucht, was „unamerikanisch“ wäre. Das macht man natürlich nicht nur mit „den Amis“: Die politisch uffjeklärten Milieus linker Couleur „wissen“ schließlich ebenfalls, dass die Damen und Herren vom Islamischen Staat gar keine „richtigen“ Moslems sind; selbstverständlich wird auch der Spiegel niemals müde, darauf hinzuweisen.

 

Ich persönlich kann es kaum erwarten, wenn unsere nationalen Sozialisten ihre diesbezüglichen Wahnvorstellungen mal mit den Betroffenen vor Ort ausdiskutieren: am besten in Raqqah oder Kabul. Bitte macht Selfies, liebe Linke!

 

Vor diesem Hintergrund muss es nicht verwundern, wenn Martin Schulz von den Sozis bereits Mitte der letzten Woche bemerkt hat, dass nicht nur die IS-Terroristen keine „echten“ Moslems sind, sondern US-Präsident Trump auch gar kein „richtiger“ Amerikaner. Nun ist es zum Glück nicht Herrn Schulzens Ding, durch logisches Denken zu eigenen Schlüssen zu gelangen, denn als Lackmus-Test für die ideologische Versäuerung im linkalsternativen Milieu würde er sonst nicht so erstaunlich gut funktionieren. Und vermutlich hat er das, was er öffentlich regurgitiert, sowieso bloß aus dem Spiegel in sich reingefressen.

 

Im germanischen Bessermenschentum ist anscheinend jeder ein Experte fürs Leben der anderen Leute. Das wäre nicht weiter verwunderlich, wenn es nicht die eigene Existenz wäre, die gerade den Bach runtergeht. Dass man die Welt retten möchte, ist ja schön und gut und inzwischen vielleicht überfällig. Aber warum fängt man damit nicht vor der eigenen Haustür an?


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Sonntag, 05 Februar 2017