Unisex-Toiletten - Die liberale Antwort

Unisex-Toiletten - Die liberale Antwort


Als Unisex-Toilette wird eine Toilette außerhalb privater Räume bezeichnet, die von allen Personen, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität, genutzt werden kann.

Unisex-Toiletten - Die liberale Antwort

Von Gerd Buurmann

Unisex-Toiletten finden sich an vielen Orten und werden regelmäßig von vielen Menschen genutzt, zum Beispiel bei der Deutschen Bahn oder in vielen Flugzeugen, wo ausnahmslos Unisex-Toiletten angeboten werden. Für Menschen mit Behinderung sind Unisex-Toiletten sogar Standard, da Behindertentoiletten in der Regel nicht nach Geschlechtern getrennt angeboten werden.

Seit Jahren gibt es eine Debatte über Unisex-Toiletten in Gaststätten. Dabei ist die Lösung des Problems ganz einfach. Es ist eine liberale Lösung.

Viele Ländergesetze in Deutschlands verbieten es privaten Lokalen und Versammlungsorten, ihren Gästen ausschließlich Unisex-Toiletten anzubieten. Sie werden gesetzlich dazu gezwungen, ihre Toiletten geschlechtergetrennt anzubieten. Als liberaler Mensch frage ich da:

Ist dieses Verbot von ausschließlichen Unisextoiletten und der Zwang zur Geschlechtertrennung auf Toiletten notwendig?

Eines der ersten Theater in Köln, an denen ich gespielt habe, war das Piccolo-Theater von Ingund Mewes und Töchter. Ich spielte dort Richard in einem Gastspiel der Uraufführung des Stücks „Wir Drei“ von Elsa Bernstein in einer Inszenierung von Viktoria Burkert für das Solana Theater.

Dieses kleine, feministische Theater hatte genau zwei Toilettenräume und wollte diese Räume eigentlich ohne Geschlechertrennung anbieten, aber es wurde ihnen untersagt. Sie mussten selbst an Abenden, an denen kein Mann im Theater war, da sich für einige Stücke des Hauses das Interesse beim männlichen Publikum leider arg in Genzen hielt, Herren- und Damentoiletten bereitstellen. Ich habe das schon damals nicht verstanden.

Warum kann es nicht jedem Unternehmer und jeder Unternehmerin frei gestellt werden, wie in dem jeweilen Unternehmen die Toiletten bereitgestellt werden, solange es ausreichend Möglichkeiten gibt, die Notdurft zu verrichten?

Es gibt gewissen Dinge, die können freie Menschen auf dem freien Markt ohne Bevormundung frei und selbstbestimmt untereinander regeln. Das Gestalten von Orten zum Urinieren und Defäkieren gehört meines Erachtens definitiv dazu.

Wenn mir die gestalterische Einrichtung eines Aborts nicht gefällt oder ich mich daran störe, wen ich am Waschbecken treffen kann, dann steht es mir frei, die Lokalität zu wechseln.

Statt also noch mehr Verordnungen, Regelungen, Verbote und Zwänge zu schaffen für etwas, das nun wirklich nicht scheißkompliziert ist, wie wäre es einfach mal mit der liberalen Lösung: Freiheit.

 

Tapfer im Nirgendwo


Autor: Gerd Buurmann
Bild Quelle: Archiv


Dienstag, 05 März 2019

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