Israel mal wieder am Pranger doitscher Medien Spiegel-online: Der deutsche „Guardian“

Israel mal wieder am Pranger doitscher Medien

Spiegel-online: Der deutsche „Guardian“


Dass „Die Juden“ eben doch die "besseren Rassisten" sind, lässt sich wieder mal bei Spiegel-online lesen. Doch diesmal nicht von Ulrike Putz aus Jerusalem, sondern von Juliane v. Mittelstaedt aus Safed. Die liefert ein nur mühsam als Bericht getarntes Meinungsstück mit dem emotional maximal entlastenden Spin deutscher „Vergangenheitsbewältigung“ in die Wohnstuben des „modernen“ und „aufgeklärten“, eben des „demokratisch geläuterten“ deutschen juste millieus.

 

von Gerrit Liskow

 

Unter der Überschrift: „Kampf gegen Araberhass - Holocaust-Überlebender wirft Israel Rassismus vor“ wird nichts versprochen, was der Text nicht halten kann; und für ihren „Bericht“ kann die Autorin einen Zeugen präsentieren, der wie dafür gemacht ist, das zu sagen, was alle aufrechten Deutschinnen und Deutsche von Spiegel-online so gerne gesagt bekommen. Nämlich: "Ich habe den Holocaust überlebt, mir macht nichts mehr Angst" – in der Logik von Frau v. Mittelstaedt und ihren Groupies heißt das: noch nicht mal Israel.

Nun werden es Frau v. Mittelstaedt ebenso wie alle aufrechten deutschen Spiegel-online Leser weit von sich weisen, wenn behauptet würde, vergleichen hieße gleichsetzen. Nein, das tut der ebenso unangemessene wie haltlose Vergleich nicht, wenigstens zum Schein. Denn tatsächlich legt der zitierte O-Ton den Verdacht sehr nahe, es wäre der jüdische Staat schlimmer noch als Nazi-Deutschland, und genau dieser Verdacht soll wohl auch entstehen: Dass man erst eine Shoah überleben muss, um Israel moralisch gewachsen zu sein; auch, vor allem aber auch als Deutscher.

Es ist beim Spiegel nicht ohne Grund davon auszugehen, dass in seiner Redaktion einmal eine ganze Menge, sagen wir mal: praktischer Kompetenz in Sachen Völkermord versammelt war: Etwa in Gestalt von SS-Brigadeführer Franz Alfred Six und SS-Hauptsturmführer Horst Mahnke , die sich beide noch von der „Einsatzgruppe B“ her kannten, als sie in Polen und in der Sowjetunion „Partisanen, Saboteure, kommunistische Funktionäre“ bekämpften, also die Zivilbevölkerung ermorden und durch die „physische Beseitigung des Ostjudentums dem Judentum die biologischen Reserven entziehen“ sollten.

So hieß der an die beiden späteren Spiegel-Redakteur ergangene Auftrag zum Völkermorde im Original, in der Sprache eines deutschen Staats, der trotz aller bürokratisch-euphemistischen Tarnformulierungen keinen Zweifel daran ließ, dass die Vernichtung des polnischen und russischen Judentums nur der Anfang der von ihm beschlossenen Vernichtung aller Jüdinnen und Juden der ganzen Welt sein sollte; mangels juristischer Aufarbeitung wird sich das genaue Ausmaß der Schuld beider Herren Six und Mahnke übrigens niemals beweisen lassen.

Six und Mahnke jedenfalls hatten eine Funktion im Völkermord, und nach dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition warnten sie beim Spiegel im Stil der berüchtigten „Stillen Hilfe“ ihre ehemaligen SS-Kollegen vor sogenannten „Lockspitzeln der CIA“, per Artikel im „Deutschen Nachrichtenmagazin“.

Mahnke und sein Kollege Georg Wolff , der er es im Nationalsozialismus ebenfalls bis zum SS-Hauptsturmführer gebracht hatte, verfassten schließlich 1950 mit „Am Caféhandel beteiligt“ ein Bilderbuchbeispiel antisemtischer Hetze, das den in Displaced Persons‘ Camps auf ihre Ausreise nach Israel wartenden Überlebenden der Shoah unterstellte, mit dem „Kaffeeschmuggel“ den deutschen Staat um Steuermilliarden zu prellen; diese Artikelserie beflügelte beider Journalisten Karriere und qualifizierte sie im Hause Augstein schließlich für Ressortleiter-Postionen.

Und nun kommt also Juliane v. Mittelstaedt und will dem jüdischen Staat Rassismus nachweisen; sie schreckt auch vor der Behauptung nicht zurück, Israel praktiziere Apartheid:

Juden und Araber leben in getrennten Städten, lernen in getrennten Schulen und wählen getrennte Parteien.

Darüber, dass Harburger und Bergedorfer, oder Spandauer und Köpenicker, „in getrennten Städten“ wohnen, regt sich in Deutschland kein Mensch auf; dass sie „in getrennten Schulen“ lernen, ist vor diesem Hintergrund so selbstverständlich, dass die Blödheit zu offensichtlich wäre, wenn man sich darüber ereifern würde. Jedoch: Im Falle Israel ist dasselbe natürlich ganz etwas anderes, nicht wahr, Frau v. Mittelstaedt?

Wo diese Spiegel-online Autorin allerdings den Schmonzes von den „getrennten Parteien“ aufgeschnappt hat, ist unklar, aber es ist auch unerheblich. Kann sein, dass sie nicht den Unterschied versteht oder nicht verstehen mag, der zwischen den beiden Begriffen „getrennt“ und „unterschiedlich“ besteht.

Bis zuletzt jedenfalls waren die Wahlen zur Knesset immer frei, gleich, und geheim, und es wurden auch keine Wahlzettel ausgegeben, die nach Juden und Arabern „getrennt“ gewesen wären.

Fakt aber ist, dass es eine Lüge wie diese in die online-Ausgabe des Spiegels schafft. Die Infamie, mit der sich die deutsche öffentliche Meinung eine Entlastung zu verschaffen versucht, indem sie „Die Juden“ zu den besseren Rassisten macht, ist beachtlich.

Es geschieht derlei nicht ohne Grund, und es erfüllt das Geschreibsel von Frau v. Mittelstaedt vermutlich ebenso ein individuelles Bedürfnis als auch eine soziale Funktion. Wozu ein ethisch restlos enthemmtes Presseorgan fähig ist, beweist vor allem The Guardian; nicht zuletzt auch anhand der Kommentare seiner Leserinnen und Leser. Spiegel-online versucht, daran zu reichen.

Wie zum Beweis ihrer These zitiert Frau v. Mittelstaedt „ein halbe Dutzend diskriminierender Gesetze“, die die Regierung in Jerusalem in die Knesset eingebracht habe. Bei diesem „halben Dutzend“ handelt es sich indes um genau 4 – in Worten: vier – aber um das zu erkennen, müsste man natürlich zählen können.

Was wiederum beweist, dass Vernichtung von Intelligenz nicht allein durch die gesellschaftliche Abschaffung der Möglichkeiten, von ihr Gebrauch zu machen, sondern auch durch den freiwilligen Verzicht auf sie geschehen kann.

Das v. Mittelstaedtsche „halbe Dutzend“ von genau vier „diskriminierenden Gesetzen“ jedenfalls beinhaltet, abgesehen vom sogenannten Treueschwur, zudem keinerlei bereits verabschiedete Gesetze, sondern lediglich Vorschläge.

Dass in Israel Gesetzesvorschläge in Parlament und Öffentlichkeit diskutiert werden, ohne hernach zwangsläufig Rechtsverbindlich zu werden, wie das in Deutschland der Fall ist, entspricht vielleicht nicht Frau v. Mittelstaedts Vorstellung von Demokratie; ihrem Bedürfnis, den jüdischen Staat schlecht aussehen zu lassen, entspricht dieses Indiz für demokratische Reife hingegen umso mehr – ob zwischen beidem ein Zusammenhang besteht? Rhetorische Frage, honi soit qui mal y pense.

Worum es Frau v. Mittelstaedt geht, sagt sie selbst in aller zu Gebote stehenden Klarheit:

„Es geht darum, dass die jüdische Mehrheit sich nicht mehr verpflichtet fühlt, die Minderheit im Land zu tolerieren.“

Diese Behauptung bleibt indes durch nichts begründet; der Beweis für diese ernst zu nehmende Beschuldigung bleibt aus, ersatzweise schwadroniert Frau v. Mittelstaedt nur wieder von ihren Eindrücken aus Safed – im einer journalistische Tat, die aus dem Vorurteil eine Tatsache machen soll.

Frau v. Mittelstaedts Wahrnehmung, die Wirklichkeit mit den Vorgängen in ihrem Kopf verwechselt, scheint weniger der Wahrheit, als vielmehr dem Wahn geschuldet.

Warum klingt es, wenn Frau v. Mittelstaedt ausruft: „Es scheint, dass der offene Araberhass der nationalistischen Regierung Wurzeln geschlagen hat“, denn bloß so überaus deutlich nach einem verzweifelten Hilferuf, mit dem die Spiegel-online Autorin auf ihren eigenen, offenen Judenhass aufmerksam machen möchte?

Warum ist es für sie so wichtig, der „nationalistischen Regierung“ einen „offenen Araberhass“ zu unterstellen? Warum ist es für Frau v. Mittelstaedt entscheidend, die Regierung in Jerusalem als „nationalistisch“ zu kennzeichnen, in deutlich erkennbarer Absicht, sie zu brandmarken?

Es scheint, sie schlägt „Die Juden“, und meint doch nur sich selbst, denn angesichts der eigenen Geschichte gibt es in der Tat wenig vernünftige Gründe für Nationalismus.

Die durchaus zutreffende Behauptung, Israels Politik sei an sei an den kollektiven Interessen des jüdischen Volks ausgerichtet, soll die Notwendigkeit des jüdischen Staates in Abrede zu stellen, indem sie seine Politik als „nationalistisch“ denunziert.

Daraus den Schluss zu ziehen, Nationalismus auch und vor alle in der Form einer „Antwort auf den Antisemitismus“ (Herzl) sei generell verkehrt, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Erstens misst dieses als Argument getarnter Vorwurf, das anti-israelische Ressentiment, Israel am Maß des deutschen Nationalismus. Und es versucht diese als Vorwurf verstandene Behauptung zweitens, Geschichten miteinander zu verrechnen, die sich nicht verrechnen lassen, weil sie unterschiedlicher nicht sein könnten: die deutsche und die jüdische.

Man kann in Versuchen, wie dem von Frau v. Mittelstaedt, eine Täter-Opfer-Umkehr erkennen, die dann besonders symptomatisch ist, wenn Deutsche sie vollziehen.

Obwohl die Bedrohung offensichtlich ist, der jüdisches Leben überall auf der Welt, gerade auch in Deutschland, ausgesetzt ist, propagiert Frau v. Mittelstaedtsche im selben Maß und wie nebenbei einen neuen deutschen Chauvinismus, der es möglich machen soll, nicht trotz, sondern wegen Auschwitz gegen „Die Juden“ zu sein; ersatzweise eben gegen den jüdischen Staat.

Als aufrechte Deutschin, als aufrechter Deutscher aber in jedem Fall als Meister der „wahren“ Moral, der „Den Juden“ schon klar machen wird, wie „Vergangenheitsbewältigung“ wirklich geht.

Voilà, das moralische Herrenmenschentum, das – nach der Entscheidung über Leben und Tod – sich nun auch noch die Entscheidung über Gut und Böse anmaßen möchte; vor allem im eigenen Interesse, um selber besser auszusehen, versteht sich.

Welche objektiven Belege – abgesehen von der wahnhaft strukturierten selektiven Wahrnehmung einer Autorin, die offenbar nicht bis sechs zählen kann – können Frau v. Mittelstaeds ungeheuerliche Behauptungen beweisen?

„In Umfragen sank der Anteil der Araber, die Israels Existenzrecht akzeptieren, von 81 Prozent im Jahr 2003 auf jetzt 60 Prozent.“

Abgesehen von dieser nicht weiter überprüfbaren Behauptung: keine. Es sieht vielmehr so aus, als würde Frau v. Mittelstaedt ihre subjektiven Eindrücke aus Safed maßlos aufblasen, um aus ihnen jenes pars pro toto zu machen, das belegen soll, was aus Sicht der Autorin vorher schon fest stand – dass Israel ein rassistischer, vulgo: ein böser Staat wäre; einer, der keine Sympathie verdient und keine Legitimität und eigentlich schon lange abgeschafft gehört – vielen Dank, Spiegel-online, es gab wirklich noch nicht genug davon.

„Das führt dazu, dass sich manche Araber radikalisieren und letztlich bestätigen, was ihnen viele Israelis unterstellen: dass sie Landesverräter sind, eine fünfte Kolonne mit feindseligen Motiven.“

Mit der Ansicht, „Die Juden“ wären mithin an ihrem Unglück „selber schuld“, ist Frau v. Mittelstaedt nicht alleine, sondern in prominenter Gesellschaft, obwohl sie sich womöglich gerade angesichts dieser ideologischen Volte ganz besonders originell wähnt.

Es ist Josephus Flavius‘ zweifelhaftes Verdienst, nach der Zerstörung des Zweiten Tempels einen geschichtlich frühen Beleg der Diskurschimäre und Propagandakonstruktion überliefert zu haben, wonach „Die Juden“ ihren Untergang selbst bewirke. Durch die Zeit der Kreuzzüge bis zum Dritten Reich ist sich diese Konstruktion stets treu geblieben; unbedarft-fröhliche Urstände feiert sie nun auch bei Frau v. Mittelsaedt.

Diese Ansicht bietet zwei wichtige Vorteile: Sie reduziert nicht die Komplexität auf ein erträgliches Maß, und sie macht deutlich, was Frau v. Mittelstaedt und ihre Groupies für erträglich halten.

Zwar geschieht diese Reduktion um den Preis der Wahrheit, zumal sie den Israelisch-Palästinensischen Konflikt dehistorisiert und dekontextualisiert, aber angesichts der Vorteile dieser Reduktion landet die Wahrheit aus Sicht von Spiegel-online anscheinend völlig zu recht auf dem Müllhaufen des Qualitäts-Journalismus‘.

Wenn dem so ist – und es ist Frau v. Mittelstaedts gutes Recht, eine Meinung zu haben, denn an irgendetwas muss man schließlich glauben – dass „Die Juden“ eben „selbst schuld“ an „ihrem Unglück“ wären, dann sollte sie ein Meinungsstück schreiben. Vielleicht eine Kolumne, einen Kommentar, eine Glosse, und ihre Ansichten und Vorstellungen so anschaulich und überzeugend darzulegen versuchen, wie es in ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten liegt; wenn das nicht gleich klappt, muss sie eben bei Wilhelm Marr nachschlagen, das wird ihr vielleicht helfen.

Die Mühe, sich und die Leser auf eine Reise durch die verworrenen Pfade ihrer Phantasie zu schicken, und anlässlich ihrer Reise nach Safed eine Karawanentour zu subjektiven Fatah Morganas, Halluzination und Projektionen zu unternehmen, die dann nicht etwa als Reisetagebuch einer Introspektion, sondern als Darstellung der externen Wirklichkeit präsentiert werden, könnte sich Frau v. Mittelstaedt dann in Zukunft sparen, zumal die Wirklichkeit offenbar nur in der Funktion relevant für sie ist, in der sie beweist, was sich schon vorher über sie denken ließ.

Frau v. Mittelstaedt hätte ihr Geschreibsel bequem von zuhause am Schreibtisch aus besorgen; kategorial ist sie ausreichend gegen jede Anfechtungen durch die Empirie isoliert und in Sachen Verschiebung, Verdrängung und Projektion steht sie den Talenten von Six, Mahnke und Wolff nicht nach – quintessentielle Voraussetzungen für eine Tätigkeit beim Spiegel.

Das Gute an Frau v. Mitelstaedts Täterschaft mit journalistischen Mitteln ist, dass sie der Empirie nicht bedarf, um zu Annahmen über die Wirklichkeit zu gelangen; das Schlechte daran ist nicht, dass sie deshalb nur Aussagen über sich selbst machen kann. Sondern dass Ideologien und Ideologeme wir die ihren solange gesellschaftlich wirksam bleiben, wie sich die Referenz auf das ausgeschlossene Dritte gesellschaftlich und individuell unbewusst machen lässt.

Wider alle Wahrscheinlichkeit stünde demnach zu hoffen, dass die Öffentlichkeit sich schon bald davon überzeugt, so etwas „Gutes“ wie Frau v. Mttelstaedt gar nicht verdient zu haben.

Wenn sich nunmehr der Eindruck eingestellt hat, bei Frau v. Mittelstaedt handele es sich um eine Person, bei der Ahnung und Meinung in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zu einander stehen, seien zur Unterfütterung dieses Eindrucks ein paar „Perlen“ zitiert; nämlich die Passagen, die sich auf eine ganz persönliche, aber dennoch typische Art und Wiese aufs Judentum beziehen:

„Durch die Straßen (von Safed, G.L.) schlurfen Gestalten wie aus dem Märchenbuch, Männer mit weißem Rauschebart, schwarzem Mantel, unter dem Arm ein Buch.“

Es soll noch Menschen geben, die lesen und lernen, aber was für ein Buch mag das bloß sein – ein Telefonbuch vielleicht? Es fragt sich auch, welche Märchen Frau v. Mittelstaedt kennen gelernt hat: Die deutsche Romantik, angefangen von Jacob Grimm über Achim v. Arnim bis hin zu Theodor Storm und Annette Droste-Hülshoff liefert reichlich Stoff für flamboyanten Antisemitismus. Oder ist das „Märchenbuch“, das hier in Rede steht, vielleicht Spiegel-online selbst?

„Es geht in Safed um mehr als einen Nachbarschaftsstreit, um mehr als ein paar fundamentalistische Rabbis.“

Na klar, Fundamentalismus ist wie Mundgeruch – sowas haben immer nur die andren. Nicht umsonst heißt es schließlich: Der Mörder ist immer der Rebbe. Das Bedürfnis nach Abgrenzung ist eben dort am dringendsten, wo sich der ungeglaubte Glauben durch „andere“ Transzendenz behelligt fühlt. Beschuldigt und verurteilt wird, wodurch der ungeglaubte Glaube sich bedroht sieht, weil er sich als eine zum Credo erhobene Form der Immanenz erweisen könnte.

„Für den Bürgermeister ist Safed die magische Hauptstadt von Kabbala und Klezmer.“

Und für Frau v. Mitelstaedt ist offenbar beides gleichermaßen esoterische Folklore.

„Dass jedes Jahr 1,2 Millionen Besucher leichtbekleidet durch Safed laufen, scheint dagegen kein Problem. Ruhestörung durch Touristen wird akzeptiert. Durch Araber nicht.“

„Kein Problem“ ist offensichtlich ganz allein, dass Frau v. Mittelstaedt ein Problem zu konstruieren trachtet, von dem sie möchte, dass „Die Israelis“ es gerne hätten. Es ist leichte Bekleidung indes im selben Maße kein Problem, in dem Kleidung nicht die Macht eingeräumt wird, Menschen zu definieren. Es steht Frau v. Mittelstaedt in Israel frei, sich zu verhüllen, nur zu ihrem allergrößten Bedauern wird ihr Wunsch sich dann womöglich nicht erfüllen, von „Den Juden“ diskriminiert zu werden.

„Tausche Israelis gegen Araber“

Diese Zwischenüberschrift richtig zu verstehen, heißt den Urgrund des Stumpfsinns in seiner ganzen Tiefe zu ermessen: Dass die heutigen Israelis zu einem Fünftel aus Menschen mit arabischen Wurzeln bestehen und es deshalb ein Ding der logischen Unmöglichkeit wäre, dass eine durch das andere zu „tauschen“, scheint der Spiegel-online-Redaktion – oder Frau v. Mittelsteadt selbst – entgangen zu sein. Das kommt davon, dass man nicht liest, was man geschrieben hat, oder es nicht versteht, oder eben beides.


Autor: haolam.de
Bild Quelle:


Montag, 29 November 2010

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