Masel Tow Rebbe - hatten Sie nichts Besseres gefunden?

Masel Tow Rebbe - hatten Sie nichts Besseres gefunden?


44 x 44 Gründe zum Jubeln, der Landesrabbiner von Mecklenburg-Vorpommern unser Freund Yuriy Kadnikov wird 44 und ist genau vier Jahre im Amt. Am ersten April 2015 wurde der junge Landesrabbiner Yuriy Kadnikov in der Landeshauptstadt Schwerin, von Mecklenburg-Vorpommern in sein Amt eingeführt. Nein das war kein Aprilscherz, aber eine gute Fügung des Einzigen.

Masel Tow Rebbe - hatten Sie nichts Besseres gefunden?

Von Torsten Kurschus

Seit dem betreut der umtriebige Gelehrte, Landsmann und dreifacher Familienvater als jüdisches geistliches Oberhaupt eines der größeren Flächenländer Deutschlands an der Ostseeküste.

Der Weg war weit. Auf der Krim in Evpatoria (Ukraina) geboren und aufgewachsen, hat der junge Jude einiges kennengelernt. Über Moskau und das heute annektierte Sewastopol ging die Reise in die Welt und zu sich selbst, wie er es vor kurzer Zeit im Freundeskreis erklärte, nach Deutschland. Dort erhielt der geistvolle Geistliche den Preis des Auslandsamtes des Deutschen Akademischen Auslands-Dienstes (DAAD) der Uni Potsdam Und wie auch fast selbstverständlich ist er ein Gewächs des international hoch renommierten Abraham Geiger Kollegs Potsdam. Warum er Rabbiner wurde, muss ich nochmal nachfragen.

Dort hatte er historisch-kritisch über Numeri 12 (die wie so oft anfangs nicht so ganz glatt laufende Miriamsgeschichte  bei Mose über Lauterkeit und Verpflichtung) gearbeitet. Selbstverständlich war der weltgewandte Akademiker auch in Jerusalem und deutschen Ecken wie Bad Pyrmont oder der alten Kaiserstadt Magdeburg tätig.

Nun ist er in Schwerin, der vielleicht die unbekanntesten Landeshauptstadt Deutschlands. Dazu fragte ich dann einmal ironisch: „nun mal im Erst, haben sie nichts Besseres gefunden als plattes Land und sowjetische Juden?“, darauf er: „ach Sie wissen doch, der Herr (Adonai) scheint ja Prüfungen an seinem Volk in unergründlicher Weise wertzuschätzen – auch wenn es oft keinen Spaß macht.
(bei einem Vortrag des Vereines deutscher Studenten zu Greifswald, 2017) Es ist doch hier ein guter Garten, Wasser, gutes Land und Leute und Vernunft mit Zukunft.“ Das hab‘ ich mir gemerkt.

Spaß zu machen scheint es dann doch auch, im Nordosten zu sein. Die Agilität lässt hoffen. Unsere jungen jüdischen Schüler und Studenten sind hungrig nach Leben und Zukunft. Das wird nirgendwo so deutlich wie in Rostock in der Gemeinde und ihrer Internationalität mit weiten Träumen und großen Hoffnungen. Dazu gehören auch die uns teuren Alten, die nach vielen Jahren endlich wieder anfangen zu erzählen; aus der Sowjetzeit und manchmal sogar noch von davor auf deutschem Boden. Dort hört Kadnykov zu, da heilt er und hört nicht auf, wie einst Jeremias Trost zu spenden und ermutigt junge Leute.

Der Rebbe hat für jeden ein offenes Herz und Ohr, er ist eine sehr lebendige Seele (Nefäsch) und der Geist (Ruach) weht sowieso überall wo er auftaucht und umherzieht. Die Diskussionen mit ihm machen Spaß.

An unserer Universität Greifswald liebt man unseren Landesrabbiner wie seinen, unseren alten Freund und Vorgänger Dr. h.c. William Wolff. Doch, das waren dann auch ziemlich große Fußstapfen, einem so alten Fuchs wie Wolff zu folgen, da muss ein junger auch schon mal an der Ostsee einiges drauf haben – dann gibt es fast nichts Besseres. Und was die vielen 4hoch4hoch4 betrifft, schauen wir erstmal in der Kabbalah was es vielleicht bedeutet und freuen uns auch die nächsten.
L‘ Shana Haba B Yerushalaim lieber Freund, Dir und den Euren und grüß uns William lieb.


Autor: Torsten Kurschus
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Samstag, 06 April 2019

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