Jüdische Kulturinitiative: Benefiz-Festival für Kumstfreiheit und gegen Kulturboykott

Jüdische Kulturinitiative:

Benefiz-Festival für Kumstfreiheit und gegen Kulturboykott


Am 15. September findet in der Christuskirche in Bochum/NRW eine Benefizkonzert statt. Im Rahmen der Veranstaltung gibt es auch kurze Vorträge, eine Ausstellung und Informationsstände. Hierzu veröffentlichen wir heu7te ein Interview mit Gaby Spronz, einem der Initiatoren.

Benefiz-Festival für Kumstfreiheit und gegen Kulturboykott

Wie kamen Sie auf die Idee, solch ein Festival zu veranstalten und warum für die Freiheit der Künste?

Künstler werden in Deutschland doch nicht zensiert und genießen volle Freiheit.

Die gesetzlich gewährte Freiheit für Künstler in Deutschland ist zwar gesetzlich verankert, es gibt jedoch Abstrebungen jüdische Künstler zu boykottieren.

Diese Bestrebungen kommen seitens der Bewegung BDS.

BDS (Boykott Desinvestition und Sanktionen) ist eine Bewegung die auf verschiedene Wege gegen Juden agiert. Hier im Festival beschäftigen wir uns speziell mit dem kulturellen Boykott von Juden.

BDS Aktivisten randalierten bei der Vorführung eines Filmes über den Holocaust, störten beim Auftritt der Holocaust überlebende (Name?) und verweigerten den gemeinsamen Auftritt mit Juden am POP-Festival in Berlin, nur um hier ein paar Beispiele zu nennen.

BDS geht generell vehement gegen alles was zu Koexistenz oder Normalisierung der Lage mit Juden beiträgt.

Mit dem Benefiz-Festival haben wir uns entschlossen, neue Wege bei der Verteidigung unserer Rechte zu starten.

Statt frontal gegen den BDS vorzugehen, haben wir beschlossen, positiv für jüdische und israelische Künstler*innen zu wirken und jüdische Künstlern zu fördern.

Haben Sie auch weitere Ziele?

Definitiv, Es gibt in den letzten Jahre Diskussionen darüber, wie Juden in Deutschland als solche in der Öffentlichkeit noch auftreten können.

Mit der Förderung jüdischer Kultur, wollen wir jüdische Präsenz in Deutschland zeigen, die Jüdische Kultur, die die westliche Kultur stark mitgeprägt hat aufzeigen und so gegen Antisemitismus wirken.

Jüdische Kultur ist eben kein Fremdkörper in Deutschland, sondern ein wesentlicher Bestandteil und eine der Säulen auf die die deutsche Kultur steht. Auf diesem Weg wollen wir auch mentale Barrieren abbauen. Kultur ist Verständigung und Koexistenz.

Wieso Benefiz Veranstaltung?

In Israel leben die Menschen um Gaza unter fortlaufendem Terror. Sie werden mit Raketen und Mörsergranaten beschossen, Mit Brenn und Sprengsetze durch Drachen und Ballons bestreut.

Die Zeit zwischen Alarm und Einschlag von Raketen und Mörsergranaten misst sich in Sekunden. Da ist nicht viel Zeit sich in die Schutzräume zu begeben. Vor allem für Kinder und ältere Menschen bedeutet dies eine enorme seelische Belastung.

Der Schutz durch Iron Dom ist nicht perfekt und der Beschuss aus Gaza ist heftig, es kommen jährlich tausende Angriffe aus dem Gaza.

Es gab Tote und Verletzte. Auch Kindergärten wurden getroffen.

Laut Untersuchungen der Universität Tel-Aviv leiden über 80% der Kinder um Gaza unter schweren Traumata. Dies beeinflusst natürlich stark ihr Leben. Die Auswirkungen sind von Schlaf- und Konzentrationsstörungen, bis zu physischen körperlichen Auswirkungen.

ITC (Israel Trauma Coalition) ist eine Organisation, die sich auf dem Gebiet spezialisiert hat und ist bei der Behandlung von Traumata weltweit führend. ITC unterstützt bei Katastrophen weltweit. Auch in Deutschland unterstützt ITC Betroffene und betreuende Personen bei Geflüchteten.

Wir spenden zu 100% unseren Reinerlös aus dem Festival an ITC, um diesen Kindern zu helfen.

Es ist in Israel selbstverständlich, dass man allen betroffenen Menschen, ungeachtet deren Ethnie, Religion oder anderen Kriterien, hilft und behandelt. Viele Beduinen, die Moslems sind werden ja genauso behandelt.

 

Link zum Thema

Wbsite der Jüdischen Kulturinitiative

 

Morgen lesen Sie das Interview mit Gabriela Schlesiger, der Mitinitiatorin des Festivals.


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Freitag, 06 September 2019