Ist die Judenfeindlichkeit allgemein oder ist sie zuordenbar?

Ist die Judenfeindlichkeit allgemein oder ist sie zuordenbar?


Der Antisemitismus ist real, was sich am versuchten Anschlag in Halle zeigt - und Medien verbreiten islamische Krokodilstränen

Ist die Judenfeindlichkeit allgemein oder ist sie zuordenbar?

Von Albrecht Künstle

Was in Frankreich nahezu an der Tagesordnung ist, verbale und tätliche Angriffe auf jüdische Einrichtungen und Menschen, nimmt auch in Deutschland zu. Und gipfelte jetzt im versuchten Massaker an jüdischen Gläubigen, die in ihrer Synagoge in Halle Jom Kippur feierten. Nur weil sie sich nicht auf den Polizeischutz (?) verließen und das Eingangsportal selbst sicherten wie einen Tresor, konnte der Attentäter sein Vorhaben nicht realisieren – und erschoss dafür zwei andere Menschen.

Die herrschende Politik und ihre Hofberichterstatter haben indes die Verantwortlichen dingfest gemacht: Die AfD, wer sonst? Noch am Abend desselben Tages wurde diese These aufgestellt und vielfach kopiert. Aber warum stellt sich niemand dieser Meinungsmonopolisten die Frage, warum der Attentäter nicht Mitglied der AfD war, wenn diese doch seine geistige Heimat sein soll. Was sollte diesen Ostdeutschen davon abgehalten haben, der AfD beizutreten?

Um meine These vorwegzunehmen: Ich wollte eine Wette drauf abschließen, dass es sich bei dem Attentäter um einen evangelischen Christen handelt, wenn auch keinen praktizierenden.

Worauf stützt sich meine Vermutung? Um im Kleinen anzufangen, mache ich den Auftakt mit meiner nicht kleinen Verwandtschaft. Auch in dieser (angeheirateten) findet sich ein altersmäßig nicht mehr belehrbarer Judengegner. Einen einzigen, und dieser ist entgegen allen anderen katholischen Verwandten ein Evangele. Zufall?

Auf der Suche nach Antworten auf die Frage, wie der Hitler-Faschismus auch in meiner Heimat Südbaden um sich greifen konnte, analysierte ich vor vielen Jahren die Wahlergebnisse gegen Ende der Weimarer Republik. Und was musste ich feststellen? Obwohl unsere Ortschaften nur wenige Kilometer auseinander liegen, gab und gibt es immer noch geschichtsbedingt katholisch und evangelisch dominierte Gemeinden. Während die katholischen Gemeinden bis zum Schluss das Zentrum wählten, verfielen die Wähler der evangelischen Gemeinden sehr früh dem Lockruf von Hitlers NSDAP mit ihrer ausgeprägten Judenfeindlichkeit. Zufall?

Noch gegen Ende des Krieges wetterten evangelische Pastoren von ihren Kanzeln gegen Juden und duldeten Hitlers Vernichtungsfeldzug gegen die Reste des Judentums. Evangelische Widerständler gegen die Nazis lassen sich zählen. Mein Vater war bei der Luftwaffe/Radar in Dresden stationiert, als diese Stadt bombardiert wurde. Dass auch die evangelische Frauenkirche nicht von Bomben verschont wurde, war kein Zufall. Ein Domführer bestätigte mir neulich, der dortige Pastor war eine antijüdische Giftspritze, was den Alliierten wahrscheinlich nicht verborgen geblieben war. Warum wohl wurden katholische Kirchen, Münster und Dome von den Bomben eher verschont? Das Freiburger Münster blieb stehen, während rundherum alles zerstört war. Alles Zufall?

Als vor wenigen Tagen Michael Stürzenberger in Lahr gastierte, formierte sich eine gegnerische Gesangsgruppe unter der Führung der evangelischen Pfarrerin Miriam Waldmann. Pax Europa klärte in bekannter Manier auf, dass der koranische Islam eine ganz tiefe Hetze gegen Juden verbreite, noch mehr als gegen Christen. Und dass in Frankreich inzwischen 100.000 Juden dem Land den Rücken gekehrt hätten, weil der islamische Antisemitismus noch mehr verbreitet sei als bei uns. „Ist mir doch egal“, erklärte eine vermutlich ebenfalls evangelische Protestsängerin einer sichtlich betroffenen Jüdin aus unseren Reihen. Zufall?

Bei der Suche nach den Wurzeln dieser eher im evangelischen Milieu verbreiteten antijüdischen Vorbehalte braucht man nicht lange suchen. Geistiger Vater des Antijudaismus in Deutschland war Martin Luther höchstpersönlich. Ich verzichte darauf, ihn zu zitieren, weil das von ihm abgesonderte heute den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllen würde.

Aber was tun die evangelischen Kirchen? Statt das Problem Antisemitismus bei ihrem eigenen Namen zu nennen – gemeint ist an dieser Stelle nicht Bedfort Strohm – und aufzuarbeiten, kompensieren sie den fundamentalen Antisemitismus mit einer ausgeprägten Islamfreundlichkeit. Böse Zungen meinen gar, bevor die Evangelen sich wieder mit den Katholen zusammentun, bildeten sie ein evangelisch-muslimisches Kalifat in Deutschland. Jedenfalls lassen evangelische Funktionäre kaum eine Gelegenheit aus, den muslimischen Gemeinden ihre Solidarität zu bekunden, und seien sie von der schlimmsten Sorte.

Dasselbe geschieht bei den Medien. Sie rollen bei jeder Gelegenheit für die Islam-Oberen den roten Teppich aus. Als der Mitteldeutsche Rundfunk nach dem versuchten Anschlag gegen die jüdische Gemeinde die Solidaritätsbekundungen vor der Synagoge in Halle zeigte, wer war die erste Gruppe, die eingeblendet wurde? Es waren Islamfunktionäre, an der Spitze Aiman Mazyek vom Zentralrat der Muslime mit seinen nur 10.000 Getreuen von rund sechs Mio. Muslimen. Der den Begriff Zentralrat vom Zentralrat der Katholiken und dem Zentralrat der Juden in Deutschland abkupferte – gewusst wie. Und wer sitzt in der mdr-Redaktion? Auch hier würde ich wetten, dass es evangelisch sozialisierte Medienmacher sind. Und was wollen sie mit der Herausstellung der islamischen Solidarität mit den Juden zeigen? Der Islam als Speerspitze im Kampf gegen Antisemitismus? Jeder möge seine eigene Erklärung finden.

Aber andere sind nicht besser. Die Badische Zeitung vom 12.10. führte unter dem Titel „Attentäter gesteht antisemitisches Motiv“ auf, wer alles Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde Halle bekundete. Auch hier allen voran dieser Islam-Funktionär A.A. Mazyek, der nicht alle Muslime in Deutschland vertritt, sondern lediglich ca. 10.000. Natürlich um zu fordern, dass die „Gotteshäuser“ besser geschützt werden müssten – womit er in erster Linie seine Moscheen meinte. Dass Kardinal Marx von der Deutschen Bischofskonferenz zu den ersten gehörte, der auf deren Homepage sein Erschrecken über die Tat bekundete, unterschlägt dieses islamfreundliche Blatt. Schlimmer noch: Weil ich den Redaktionen der Badischen Zeitung vorwarf, dass sie u.a. die im Koran tief verwurzelte Judenfeindlichkeit penetrant ausblenden, verhängten sie mir per Mail ein Kontaktverbot mit dieser Regionalzeitung! So sieht deren Kampf gegen Antisemitismus aus.

Die evangelischen Gliederungen scheinen ein wirkliches Problem mit sich radikalisierenden Elementen zu haben. In einem Interview mit dem RAF-Forscher Wolfgang Kraushaar im DLF vom 17.10.2017 räumte dieser ein, dass drei Viertel der TOP-Terroristen „im evangelischen Milieu aufgewachsen sind“ – bei hälftigem Bevölkerungsanteil. Gudrun Ensslins Vater war evangelischer Pastor. Auch das Zufall? Eher nicht, viele Protestanten scheinen ihren Namen nicht von ungefähr zu haben. Der Protest(antismus) lässt sich politisch schlecht verorten. Was den latenten Hang zur Ablehnung von Juden nicht erträglicher macht. Insbesondere nicht, die wiederum positive Zuwendung zum Islam, der eine ausgeprägte Judenfeindlichkeit in sich trägt. Auch das Zufall?

Und die Moral von der Geschicht’: Die evangelischen Kirchen verlieren auch durch ihre ausgeprägte Islamoffenheit viele Gläubige. Und verspielen so die Chance, die Abtrünnigen innerhalb ihren Kirchen auf die gemeinsamen Wurzeln von Juden und Christentum einzuschwören. Und darauf, dass der koranische Islam mit Abstand schlimmer ist, als Martin Luther je war. Und darauf, dass wir zwar immer zwischen 10 bis 15 Prozent stramme Antisemiten hatten, diese Quote aber mit jeder Million weiterer Muslime steigt, jetzt ca. 20 Prozent beträgt – und weiter steigen wird. Und um auf die Gefahr hinzuweisen, dass die islamische Judenfeindlichkeit einmal Dimensionen annehmen könnte, die solche Terror-Versuche, wie durch den Judenhasser in Halle, in den Schatten stellen würden.

Und nun meine Abschlussfrage: Wer wettet gegen mich, dass der Attentäter eine evangelische Kinderstube „genossen“ hat?


Autor: Redaktion
Bild Quelle:


Mittwoch, 16 Oktober 2019