Tagesschau: Propaganda zur Prime Time

Tagesschau: Propaganda zur Prime Time


Wenn, sagen wir, die Tabakindustrie eine `Untersuchung´ in Auftrag geben würde, die im Ergebnis dazu kommt, dass Rauchen nicht ganz so schädlich ist, wie immer behauptet wird, oder weniger schädlich als der Konsum von Zucker, würde eine solche Nachricht es in die Tagesschau schaffen, und zwar gleich als zweite Meldung nach einem Bericht über die Lage in der Ostukraine?

Tagesschau: Propaganda zur Prime Time

Von Henryk M. Broder

 

Kaum anzunehmen. Wenn aber eine Vorfeldorganisationen der Grünen namens „Forum ökologisch-soziale Marktwirtschaft“ eine „Studie“ vorlegt, die von der grünen Bundestagsfraktion in Auftrag gegeben wurde, dann meldet die Tagesschau umgehend Vollzug: „Elektroautos fahren nicht nur klimafreundlicher, sie sind bei den Gesamtkosten auch günstiger als vergleichbare Verbrenner“. Der Kostenvorteil betrage, der Untersuchung zufolge, fast 12 Prozent.

Einmal ganz davon abgesehen, dass eine solche Studie eine reine Modellrechnung ist, deren Ergebnis davon abhängt, welche Variablen eingegeben werden, also Kaufpreis, Wertverlust, Reparaturkosten, Fahrweise usw., ist das Ergebnis so vorhersagbar wie die Jubelchöre des Neuen Deutschland über Rekordernten nach einer missglückten Ernte.

Die Tagesschau-Leute wissen das, deswegen schieben sie dem ersten Bericht einen zweiten minimalkritischen nach, in dem immerhin erwähnt wird, dass auch die Produktion der E-Autos nicht wirklich „klimaneutral“ ist. So würde z.B. sehr viel Energie für die Herstellung der Batterien benötigt. Wie aufwendig die Entsorgung dieser Batterien sein wird, bleibt dagegen ungesagt.

Aber bilden Sie sich selbst ein Urteil, wie verlässlich Sie von der Tagesschau auf den ökologisch-sozialen Arm genommen werden. Hier, von 2:26 bis 6:50.

 

Erstveröffentlicht bei der Achse des Guten - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung.


Autor: Henryk M. Broder
Bild Quelle:


Montag, 30 Dezember 2019