Erneut Antisemitismusvorwürfe gegen den SPIEGEL

Erneut Antisemitismusvorwürfe gegen den SPIEGEL


Das deutsche Nachrichtenmagazin hob in einem Artikel völlig unmotiviert den jüdischen Familienhintergrund eines Journalisten sowie seine „unbedingte Kritiklosigkeit gegenüber Israel“ hervor.

Erneut Antisemitismusvorwürfe gegen den SPIEGEL

Von Benjamin Weinthal, The Jerusalem Post

Das seit Langem anhaltende Antisemitismusproblem in den Reihen des deutschen Magazins Der Spiegel wurde am Freitag neuerlich manifest, als die Zeitschrift einen Artikel veröffentlichte, der – wie deutsche Juden und andere prominente Kritiker sagen – Judenhass gegen einen Reporter der Bild, Deutschlands meistverkaufter Zeitung, schürt.
Während der Recherchen zu einem Artikel über den Streit zwischen dem deutschen Virologen Christian Drosten und der Bildzeitung über die Coronavirus-Maßnahmen fragte der Spiegel, ob der Bild-Reporter Filipp Piatov aus der israelischen Botschaft zu dem Massenblatt gekommen sei. Der Bild-Chefredakteur Julian Reichelt machte diese Anfrage seitens des Spiegel auf Twitter öffentlich und legte nahe, dass der Spiegel damit eine anti-israelische und antijüdische Verschwörungstheorie bedienen wollte.

Piatov hatte kurz zuvor einen Artikel über Drosten veröffentlicht. Der Spiegel schrieb, Piatov sei Reichelts „Bluthund“ und hob Piatovs jüdischen Hintergrund hervor: er sei „mit seiner jüdischen Familie nach Deutschland gekommen“ und sei für seine „unbedingte Kritiklosigkeit gegenüber Israel“ bekannt.

Sigmount Königsberg, der Beauftragte für die Bekämpfung des Antisemitismus der 10.000 Mitglieder zählenden jüdischen Gemeinde Berlins, kritisierte den Spiegel auf Twitter scharf, indem er schrieb, dass man „beim Antisemitismus des Spiegel gegen Piatov nicht schweigen“ dürfe.

 

Übersetzt von MENA Watch


Autor: MENA Watch
Bild Quelle: Archiv


Sonntag, 31 Mai 2020