Dieter Nuhr, die DFG und die historische Rolle der Juden im Sexhandel

Dieter Nuhr, die DFG und die historische Rolle der Juden im Sexhandel


Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat ein Statement, um das sie Dieter Nuhr gebeten hatte, nach heftigen Protesten aus Kreisen der linken Volksgemeinschaft von der DFG-Seite gelöscht. Die WELT und die ACHSE haben über die Causa berichtet.

Dieter Nuhr, die DFG und die historische Rolle der Juden im Sexhandel

Von Henryk M. Broder

Was dazu noch gesagt werden muss: Die DFG, formal ein eingetrager Verein, praktisch eine staatliche Agentur, die von Bund und Ländern finanziert wird, fördert tausende von Projekten, von denen viele – wenn nicht die meisten – ungefördert blieben, wenn sich die DFG ihrer nicht annnehmen würde. Darunter auch Projekte, die so absurd sind, dass sie nicht einmal von der Deutschen Gesellschaft für Kaffeesatzkunde zur Förderung angekommen würden, z.B. über Jüdische Zuhälter, Prostituierte und Frauenrechtler in einem transnationalen deutschen und britischen Kontext, 1875-1940.

Das Projekt mit der Hausnummer 429039799 beschäftigt sich mit jüdischen Akteuren im globalen Sexhandel, mit einem besonderen Fokus auf zentrale Orte in Großbritannien und Deutschland, es wird von ausgewiesenen Experten aus den Gender Studien, der Jüdischen Geschichte, der Antisemitismus- und der Migrationsforschung geleitet. Und es will Licht in ein bisher finsteres Kapitel der Geschichte bringen. Schauen Sie, was die ausgewiesenen Experten sich so vorgenommen haben.

"Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden Juden, die sich im Sexhandel betätigen, als Antisemiten bezeichnet. Bis heute ist nur sehr wenig über die jüdischen Akteure und deren Alltag in diesem Gewerbe bekannt. Bislang gibt es nur vereinzelt Studien aus dem Bereich der jüdischen Geschichte oder der Antisemitismusforschung, die sich mit diesem Thema auseinander setzen. Erst in den letzten Jahren hat sich die Forschung diesem brisanten Thema unter der Bezugnahme neuer Methoden angenommen. In dem beantragten Forschungsprojekt werden zwei PostDocs über einen Zeitraum von 31 Monaten, Juden im Sexhandel, 1875–1940, untersuchen. Dieses Forschungsprojekt wird nicht an einer Betrachtung der institutionellen Zusammenhänge haften bleiben, die das Alltagsleben von jüdischen Prostituierten im Zeitalter der großen jüdischen Migration lange Zeit bestimmt haben. Unsere Studie wird hingegen zeigen, dass jüdische Prostituierte zu keiner Zeit nur passive Objekte waren, über die Männer Macht ausgeübt haben. Mit unserer Studie wollen wir die Frauen in den Mittelpunkt des Interesses stellen und ihr Handeln im Schatten von Moralpolitik, Kriminalität und männlichen Fantasien, offenlegen. Ein derartiger Zugang ermöglicht uns, den Fokus weg von Politikern, Staatsreformern und Frauenrechtlern und hin auf die jüdischen Akteure zu richten. Dadurch kann die Erfahrung von jüdischen Frauen als handelnde Subjekte dargelegt und gezeigt werden, wie diese versucht haben, ihre Beziehungen zu Männern (Zuhältern, Ärzten, Richtern und Polizisten) aktiv zu gestalten, die ihren Körper versuchten zu beherrschen. Großbritannien und Deutschland eignen sich als Brennpunkte der Prostitution in Europa ganz besonders für ein derartiges Forschungsprojekt. Ausgehend von zentralen Plätzen des Sexhandels, zu denen die Häfen von Bremen, Hamburg, Portsmouth und Southampton zählen, wollen wir zu einem neuen Verständnis von transnationaler Mobilität in einer globalisierten Welt gelangen.Neben der historischen Aufarbeitung von Juden im Sexhandel ist es uns ein zentrales Anliegen, in den Dialog mit einer nichtakademischen Öffentlichkeit zu treten. Dies soll anhand von Netzwerktreffen, öffentlichen Workshops und Veranstaltungen zu den Themen Sexarbeit, Migration und Menschenhandel geschehen. Damit soll ein Gegenwartsbezug hergestellt werden, der einen Beitrag zur Bekämpfung von Menschenhandel leistet."

Dieser antisemitisch durchtränkte Dreck, dessen Urhebern es um die historische Aufarbeitung von Juden im Sexhandel geht, wird also von der DFG gefördert.

Da hat Dieter Nuhr noch mal Schwein gehabt, dass sich die DFG rechtzeitig von ihm distanziert hat. Sonst wäre es ihm vielleicht nicht aufgefallen, mit welchem akademischen Abschaum er es zu tun hat.

 

Erstveröffentlicht bei der Achse des Guten - Zweitveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Autors.


Autor: Henryk M. Broder:
Bild Quelle: Martin Jonas (Autor) / CC BY-SA (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)


Montag, 03 August 2020