Kritik? Immer! Aber bitte die Situation nicht ausnutzen!

Kritik? Immer! Aber bitte die Situation nicht ausnutzen!


Steffen Seibert nahm am 9.11. zu der Corona-Demo Stellung, die in Leipzig „aus dem Ruder“ gelaufen war, weil die Teilnehmer und Teilnehmerinnen keine Masken trugen und nicht auf Abstand achteten. Nachdem die Versammlung von der Polizei für beendet erklärt wurde, ging sie in den Seitenstraßen weiter. Dazu bemerkte der Regierungssprecher in der Bundespresselonferenz:

Kritik? Immer! Aber bitte die Situation nicht ausnutzen!

Von Henryk M. Broder

Meinungen müssen öffentlich vertreten werden können, Kritik soll und muss in einer Demokratie auch immer möglich sein. In Leipzig wurde nun die Versammlungsfreiheit zum Teil gezielt ausgenutzt. Hier ab 15:15

Dass die Versammlungfreiheit gezielt ausgenutzt wird, um für oder gegen etwas zu demonstrieren, ist natürlich eine Sauerei, die nicht hingenommen werden darf, nicht einmal zum Teil. Wo das erlaubte Nutzen aufhört und das missbräuchliche Ausnutzen anfängt, entscheidet die Bundesregierung, vertreten durch ihren Pressesprecher. 

Am Ende haben Extremisten, Chaoten, gewaltbereite Menschen nach der Auflösung der Versammlung sich ihren Weg durch Leipzig bereitet. Das ist in dieser äußerst kritischen Phase der Pandemie, in der wir als Land alle zusammen stecken, ein fatales Signal. Hier ab 9:24

Das ist asoziales Verhalten in Reinkultur. Die „Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch asoziales Verhalten“ stand in der DDR unter Strafe. Jedes Jahr wurden Tausende von „Asozialen“ zur „Arbeitserziehung durch schwerste körperliche Arbeit“ verurteilt.

Ja, es war nicht alles schlecht in der DDR.  

 

Erstveröffentlicht bei der Achse des Guten


Autor: Henryk M. Broder:
Bild Quelle: Re: Publica, CC BY 2.0 , via Wikimedia Commons


Dienstag, 10 November 2020