Corona, Corona, Corona: Wer dem Staatsfunk nicht glaubt, den ereilt der Tod

Corona, Corona, Corona: Wer dem Staatsfunk nicht glaubt, den ereilt der Tod


Er ist mal wieder aus der Rolle gefallen. Mit regelmäßigen Provokationen geht er auf die Jagd nach Einschaltquoten. Millionen stößt er damit vor den Kopf. Millionen andere fühlen sich hingegen darin bestärkt, ihre niedersten Instinkte auszuleben.

Corona, Corona, Corona: Wer dem Staatsfunk nicht glaubt, den ereilt der Tod

Von Ramin Peymani, Liberale Warte

ermutlich flirtet er, erregt vom angerichteten Unheil, dann mit dem eigenen Spiegelbild und fühlt sich so richtig als Gewinner. Wäre das nicht so traurig, könnte man darüber lachen. Er kann es eben nicht besser und stellt seine limitierten Fähigkeiten nur zu gerne in den Dienst der schlechten Sache. Der vermeintliche Entertainer, der hinter der aktuellen Entgleisung steckt, soll hier aber gar nicht im Mittelpunkt stehen. Am besten erwähnt man seinen Namen nicht einmal, würde doch schon dies ihm mehr Aufmerksamkeit verschaffen, als er verdient. Dass ihm der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Plattform für seine ideologischen Gehässigkeiten bietet, ist der eigentliche Skandal. Es muss rechtschaffene Bürger wütend machen, den erpressten Zwangsabgaben beim Arbeiten zuzusehen, die dafür verwendet werden, staatliche Propaganda zu verbreiten und Regierungsnarrative zu verankern. Eine ganze Armee an „Künstlern“ steht dazu parat. Wer nicht sowieso schon aus den Töpfen der milliardenschweren Rundfunk-Budgets versorgt wird, versucht mit wohlfeilen Gratismut-Slogans oder links-grüner Willfährigkeit zu glänzen, um sich das Wohlwollen der öffentlich-rechtlichen Geldverteiler zu sichern und den staatlichen Dauerauftrag zu abonnieren. Heraus kommt Schund wie jener, der vor einigen Tagen in einem der ZDF-Spartensender über die Mattscheibe flimmerte. Nach dem letztjährigen Strickmuster des WDR-Kinderchors hatten es missbrauchte Kids dabei einmal mehr auf die ältere Generation abgesehen.

Wieder suchte man sich die vermeintlich leichtesten Ziele aus, die in der Bevölkerung zu treffen sind

Ende 2019 mussten Deutschlands Gebührengeschröpfte fassungslos erleben, wie der Kinderchor des Westdeutschen Rundfunks Oma als „Umweltsau“ verunglimpfte. WDR-Intendant Buhrow hatte damals größte Mühe, die Wogen halbwegs zu glätten. Das Video zum Lied verschwand schließlich aus der Mediathek, eine halbgare Entschuldigung inklusive. Doch die Senderverantwortlichen haben offenbar nichts gelernt. Zum einjährigen Jubiläum der eingesungenen Hetze wollte das ZDF nicht nachstehen. Wieder suchte man sich die vermeintlich leichtesten Ziele aus, die in der Bevölkerung zu treffen sind. Angeblich sind ja die Älteren an jeglichem Unglück schuld, weil sie den Jüngeren die Zukunft stehlen. So jedenfalls lautet die Staatsräson in einem Land, das von den Gretas und Luisas regiert wird. Sollen sie doch endlich abtreten, die Alten. Zeit, ins Gras zu beißen. Sie schaden ja doch nur. Das lernt inzwischen jedes Schulkind. Oma und Opa bessern zwar gerne das Taschengeld auf, haben für alles Verständnis und sind bereit zu bedingungsloser Liebe. Sie haben den nachfolgenden Generationen mit ihrer Lebensleistung erst ermöglicht, ein Dasein frei von materieller Not führen zu können. Nun aber sollen die Schaukelstuhlwackler und Rollatorschubser gefälligst den Mund halten. In einer von Traditionen, Historien und Werten befreiten Welt politischer Korrektheit haben sie keinen Platz mehr. Mit ihrer Lebenserfahrung und Altersweisheit stören sie in einer Erlebnisgesellschaft der Durchschnittlichen, die Halbwissen für Expertentum und Unreife für Fortschrittlichkeit hält. Da darf ein Kinderchor ihnen gerne ein weiteres Abschiedslied singen.

Das Ganze ist derart billig und uninspiriert, dass man sich fragen muss, warum es immer wieder funktioniert

Es mussten erst das Klima, abweichende Meinungen und ein Virus zur Menschheitsgefahr erhoben werden, damit sich eine Generation überhaupt noch das trügerische, aber tief befriedigende Gefühl verschaffen kann, scheinbare Bedrohungen zu meistern. Der kollektive Kampf gegen Corona mündet dabei in einem so starken gruppendynamischen Effekt, dass jeder, dem der Gruppenzwang suspekt ist, ausgestoßen wird. Es ist die vereinende Gier nach der Apokalypse, die kollektive Massenhysterie, die Sekten zusammenschweißt. Corona bedient diese Instinkte und schafft wie kein Ereignis zuvor eine tiefe Sehnsucht nach Helden. Und weil es heute selbst für den hinterhältigsten Schurken, den unbedarftesten Taugenichts und den miesesten Charakter so einfach ist, ein Held zu sein, machen so viele mit. Es reichen Maske, Abstand und Denunziation. Keine Kosten, keine Mühe, keine Gefahr des Scheiterns. Wer das Treiben hinterfragt, ist ein „Leugner“, wer seine Grundrechte verteidigt, ein Rechtspopulist. Und einmal mehr muss also Oma herhalten als Prellbock agitierender Einpeitscher, die einfachste Mechanismen autoritärer Systeme anwenden, um die Jüngsten für ihre Zwecke zu instrumentalisieren. Das Ganze ist derart billig und uninspiriert, dass man sich fragen muss, warum es immer wieder funktioniert. Die „Lucky Kids“ der Rheinischen Musikschule der Stadt Köln durften es diesmal erledigen. Zur Melodie von „Last Christmas“, ein Wink mit dem Zaunpfahl, besangen sie, was Oma zum Problem macht: Sie hat das Vertrauen in den Staatsfunk verloren. Dass diese Sünde mit dem qualvollen Corona-Tod bestraft wird, ist das geschmacklose Fazit des öffentlich-rechtlichen Schmählieds. Sind die Zeiten, in denen man Abtrünnigen mit dem Fegefeuer drohte, wirklich vorbei?


Autor: Ramin Peymani
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Dienstag, 22 Dezember 2020