Knobloch zum Urteil gegen Halle-Attentäter

Knobloch zum Urteil gegen Halle-Attentäter


Das Oberlandesgericht Naumburg hat den Attentäter von Halle am Montag zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Hierzu erklärt die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Dr. h.c. Charlotte

Knobloch zum Urteil gegen Halle-Attentäter

Das heutige Urteil für den Attentäter von Halle ist die einzig richtige Antwort auf ein beispielloses Verbrechen. Mit der Höchststrafe haben die Richter gezeigt, dass der Rechtsstaat gewalttätigen Antisemitismus mit aller Macht ahndet. Das ist ein ermutigendes Zeichen. Die Verurteilung des Haupttäters darf aber keinen Schlussstrich unter die Aufarbeitung bedeuten."

Knobloch erklärte weiter: "Bis heute ist schockierend, dass das Attentat überhaupt geschehen konnte. Auch über den Tattag hinaus ist klar: Der Mann, der heute verurteilt wurde, mag die Morde allein begangen haben. Aber ihn haben in seinem Hass und Antisemitismus zahlreiche Weggefährten und Verbündete im Geiste bestärkt, die bisher nicht belangt wurden. Der digitale Sumpf des Hasses, in dem der Attentäter sich radikalisieren konnte, ist nicht annähernd trockengelegt."

Knobloch betonte abschließend die Bedeutung des Urteils für die jüdische Gemeinschaft: "Jom Kippur 2019 ist ein Datum, das die jüngere jüdische Geschichte in diesem Land in ein Davor und Danach teilt. Dass auch im Danach noch immer Teile der Gesellschaft und Parteien wie die AfD offen Hass schüren, macht viele jüdische Menschen fassungslos. Dieser Hass im öffentlichen Raum muss wirksam bekämpft werden, damit es in Zukunft nicht noch zu weiteren Anschlägen wie in Halle kommt."

 

Foto: Synagoge Halle


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Allexkoch, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons


Mittwoch, 23 Dezember 2020

Waren diese Infos wertvoll für Sie?

Sie können uns Danke sagen. Geben Sie einen beliebigen Betrag zurück und zeigen Sie damit, wie viel Ihnen der Inhalt wert ist.




weitere Artikel von: Redaktion

Folgen Sie und auf:


meistgelesene Artikel der letzten 7 Tage