Grüne tun sich mit Biontech und Ugur Sahin schwer

Grüne tun sich mit Biontech und Ugur Sahin schwer


Deren Homepage wirbt für AstraZeneca – Biontech: Fehlanzeige - Grüne wollen solche Erfinder um Abermillionen „erleichtern“

Grüne tun sich mit Biontech und Ugur Sahin schwer

Von Albrecht Künstle

Auch wenn Özlem Türeci und ihr Mann Ugur Sahin einfach gute, erfolgreiche Unternehmer sind, haben diese mehr als viele andere das Bundesverdienstkreuz verdient, meine ich. In kurzer Zeit entwickelten sie einen guten Impfstoff, der Corona- und andere Todesfälle von älteren Menschen verhindern kann. An die Impfzweifler: Alleine schon der Glaube an die hohe Wirksamkeit von Biontech ist Gold wert. Die beiden verdienen damit gegönnte Millionen und das Unternehmen ist jetzt Milliarden wert. Warum also nicht auch dieses Ehrenkreuz? Mich freut zusätzlich, dass die beiden Türkischstämmigen die Ehrung angenommen haben, auch wenn es ein Kreuz ist.

 

Türeci und Sahin gründeten 2002 ihr erstes Unternehmen. Sie studierten beide in Deutschland. Frau Türeci als Tochter eines Arztes Medizin, also keine brotlose Kunst wie viele andere. Aber für solche Ausbildungen zahlt unsereins gerne Steuern, auch für das Studium von Ugur Sahin, dessen Vater selbst Steuerzahler in Deutschland war. Denn er gehörte zur ersten Türkengeneration, den sogenannten Gastarbeitern. 2016 verkauften sie ihr Unternehmen an ein japanisches Pharmaunternehmen. Zu einem Angebot das man schlecht ausschlagen konnte. Schon jene Unternehmung war sehr lukrativ – der Lohn der Tüchtigen.

 

Schon 2008 gründeten die beiden die zweite Firma Biontech in Mainz, wo Sahin auch Professor an der dortigen Uni ist. Dort bauten sie die modernste Forschungsstätte für eine sogenannte mRNA-Technologie auf. Knowhow reicht aber nicht, es bedarf auch vieler Penunzen, um aus Wissen Produkte zu machen. Diese brachten zwei andere Pharma-Investoren ein und waren die entscheidenden Geldgeber. Die Pioniere entwickelten ihre mRNA-Technik sogar zur Krebsbekämpfung und machten sie auch in der Corona-Abwehr nutzbar. Hut ab.

 

Warum aber tun sich die Grünen mit diesen Migrationshintergründlern so schwer? Auf der Homepage dieser Partei suchte ich vergebens nach Türeci und Sahin, nach Biontech und Bundesverdienstkreuz. Stattdessen machen die Grünen Werbung für AstraZeneca mit einer Unterschriftenkampagne:

 

„AstraZeneca ist ‚sicher und wirksam‘ – das hat die europäische Arzneimittelbehörde EMA heute abschließend mitgeteilt. Das sind sehr gute Nachrichten! Die Bundesregierung muss jetzt so schnell wie möglich die Impfkampagne wieder ankurbeln. Wir fordern Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu auf, die Impfungen mit AstraZeneca unverzüglich wieder aufzunehmen und das Vertrauen in den Impfstoff durch eine Kommunikationsoffensive und Aufklärungsmaterialien wieder herzustellen. Das Impfen in Hausarztpraxen muss ermöglicht werden, damit es bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie endlich vorangeht. Unterzeichne jetzt den Appell!“

 

Gut, dieser Astra-Impfstoff wird zwar von einer ausländischen Firma hergestellt, und für Ausländer haben die Grünen ja bekanntlich ein größeres Herz. Allerdings ist Biontech keine Firma von weniger geachteten Einheimischen, sondern von Migranten der zweiten Generation. Vielleicht hat das Grünen-Herz für den Konkurrenz-Impfstoff einen anderen Grund? Was dem einen sein Maskengeschäft, ist anderen etwas anderes? Wie dem auch sei …

 

Eine andere Erklärung für die Enthaltsamkeit der Grünen in Sachen Biontech-Erfinder könnte der politische Spagat sein, der erforderlich wäre. Denn gemäß ihrem neuen Parteiprogramm wollen sie auch die Biontech-Inhaber schröpfen. Die Firma ist inzwischen Milliarden wert, die Inhaber und Geschäftsführer gehören zu den ungeliebten Gut- und Spitzenverdienern. Und für Unternehmer soll dasselbe gelten wie für Haus- und Wohnungseigentümer. Wer zwei hat, der gebe uns eine, die wir keine haben – oder so ähnlich. Und niemand soll mehr Geld machen als wir Parteipolitiker und Abgeordnete im Nebenjob. Das bedeutet …

 

Aus dem neuen Grünen-Programm:

 

„… ab einem Einkommen von 250.000 bzw. 500.000 Euro … eine weitere Stufe mit einem Spitzensteuersatz von 48 Prozent. Zusätzlich werden hohe Managergehälter oberhalb von 500.000 Euro nicht mehr zum Abzug als Betriebsausgaben zugelassen… Die Vermögensteuer sollte für Vermögen oberhalb von 2 Millionen Euro pro Person gelten und jährlich 1 Prozent betragen.“ Die Verdienstkreuzträger würde es als voll erwischen.

 

„Alles ist drin“, lautet das Motto der Grünen – nach dem Motto, uns ist alles zuzutrauen? Ob die Pioniere Türeci/Sahin ihre Firma Biontech dann noch in Deutschland belassen werden? Aber vielleicht ist das den Grünen so egal wie der Kanzlerin. Der im deutschen Mainz entwickelte Impfstoff sollte nach ihrem Willen nicht den Deutschen zugutekommen, auf das sie einen Eid geleistet hat (zum Wohle des deutschen Volkes), sondern Impfstoff für irgendjemand anderen in Europa. Und ihr Wille wurde Befehl.

 

Es könnte sein, dass ich das Parteiprogramm der Grünen mit dem der Roten verwechselte. Aber das beträfe nur die Farbe, der Inhalt ist zum Verwechseln ähnlich. Pioniere wie die Türeci’s und Sahin’s hätten bei Grün-Rot in Deutschland kaum eine Zukunft. Bei einer solchen Verbandelung ändert auch ein Bundesverdienstkreuz am Bande nichts.


Autor: Albrecht Künstle
Bild Quelle: Arne Müseler / www.arne-mueseler.com, CC BY-SA 3.0 DE , via Wikimedia Commons


Mittwoch, 24 März 2021