Ich mach da nicht mit!

Ich mach da nicht mit!


Liebe Eltern, liebe Lehrer und Erzieher, als besorgter Familienvater und Demokrat veröffentliche ich diesen Brief an die Schulleitung der beiden Schulen (bayerisches Gymnasium und Grundschule), die meine beiden Söhne besuchen.

Ich mach da nicht mit!

Von Gastautor

Ich habe bereits vor den Osterferien der anlasslosen Testung (Prävalenz) meiner Söhne durch medizinisch nicht geschultes Personal widersprochen. Dabei liegt mir sehr daran, dass durch die Wahrung des Arztgeheimnisses keine Diagnosen (der Kinder) öffentlich gemacht werden. Ich halte das geplante Vorgehen für pädagogisch und menschlich sehr fragwürdig. Jedes Kind wird vorsätzlich der Angst ausgesetzt, positiv getestet zu werden und anschließend von allen „abgesondert“ zu werden. Bitte, es handelt sich um Kinder!

Wir alle wissen, dass Mobbing und Diskriminierung ein großes Problem in den Schulen darstellen. Ich suche nach Möglichkeiten und Verständnis dafür, dass meine Söhne nicht aufgrund der von mir als Erziehungsberechtigtem geäußerten Bedenken gegenüber den Testungen (sowie den Masken und Abstandsregeln) von Schülern oder Lehrern gemobbt werden. Insbesondere Äußerungen einer Lehrkraft, wonach die Kinder möglicherweise seine schwangere Frau und auch ihre eigenen Großeltern gefährden würden, verursachen seelische Schäden und behindern eine kindgerechte Entwicklung. Das erinnert an psychologische Kriegsführung gegen unschuldige Kinder.

Kindern sollte vielmehr beigebracht werden, wie sie ihr eigenes Immunsystem stärken und ihren eigenen Körper kennenlernen können, um Symptome beginnender Krankheiten zu bemerken und entsprechend zu (be)handeln. Stichwort: Selbstwirksamkeit. Hier sind ganz besonders auch die Eltern mit einzubeziehen. Es gibt dazu auch sehr wichtige Erkenntnisse der psycho-sozialen Auswirkungen auf das menschliche Immunsystem.
Als konkrete Maßnahme fordere ich, dazu folgende Vorschläge breit zu diskutieren:

1. Jedes Kind muss zuhause ein gesundes Frühstück ohne Zeitdruck im Kreis der Familie zu sich nehmen. Während dieser Zeit des „Kraftschöpfens“ und „Aufwachens“ haben die Eltern die Möglichkeit, den Gesundheitszustand des Kindes zu beurteilen. Zum Beispiel wäre die Bereitschaft der Nahrungsaufnahme ein guter Indikator für eine evtl. ausbrechende oder bereits vorhandene Krankheit. (In Zeiten der Pandemie wäre hierfür ein späterer Schulbeginn hilfreich, sowie die Bereitschaft der Arbeitgeber, Eltern mit kompatiblen Arbeitszeitmodellen zu unterstützen.)

2. Weitergehend und vielleicht noch wichtiger, gerade für Elternpaare die beide berufstätig sind, wäre es, Kinderkrankenpfleger in Bereitschaft zur Verfügung zu stellen. Sie können vielleicht erahnen, wie schwer es ist, innerhalb der kurzen Zeit vor Schulbeginn eine Betreuung für ein krankes Kind sicherzustellen. Natürlich sind die Eltern in erster Linie zuständig, und niemand wird leichtfertig sein krankes Kind in die Schule schicken. Doch manchmal sind die Nöte in Familien groß und die Eltern mögen sich einreden, dass das Kind schon nicht so schlimm krank sei. In solchen Situationen könnten lokal um die Schule herum kurzfristig verfügbare Kinderkrankenpfleger ernste Notlagen lindern und gleichzeitig verhindern, dass unnötige Ansteckungen in der Schule stattfinden.

Ich bitte die Schulleitung dringend, meine Bedenken hinsichtlich Testung, Maske und „social Distancing“, zusammen mit meinen konkreten Vorschlägen für eine bessere Gesundheit der Kinder in den Schulen, an ihre Vorgesetzten bis zum Kultusminister weiterzugeben. Damit diesen Forderungen Nachdruck verliehen wird, werde ich für meine Söhne bis auf weiteres die Teilnahme am Präsenzunterricht verweigern.

Ich könnte es - wie der Kultusminister selbst - mit dem dynamischen, aber immer noch diffusen Infektionsgeschehen begründen oder - wie unser Ministerpräsident - mit der großen Rolle, die unsere Schulen angeblich im Pandemiegeschehen spielen. Angst ist aber kein guter Ratgeber.

Deshalb werde ich meine Kinder erstmal krank melden. Ich bitte die Schulleitung, diese Meldung zu akzeptieren und keine Informationen an Mitschüler oder Lehrer weiterzugeben, um ein Mobbing zu verhindern. Denn was können meine Söhne dafür, dass bei ihrem Vater die „rote Linie“ überschritten ist? Beide würden liebend gern in die Schule gehen und „aus einem Gruppenzwang heraus“ alle Maßnahmen ertragen. Ich selbst erinnere mich gut an meine Schulzeit, und ich weiß, wie es sich anfühlt, Außenseiter zu sein. Vor allem haben mich vor diesem Hintergrund schon als Schüler die Geschichten und Dokumentationen über die NS-Zeit aufgeschreckt. Warum haben alle mitgemacht?

Was bedroht denn unsere Kinder heute wirklich?

Wichtig wäre meiner Meinung nach, besonders in diesen Zeiten der Pandemie, eine feinfühlige pädagogische Begleitung, die den Kindern die Ängste nimmt. Ihnen mutige und kreative Vorbilder vorstellt. Ihnen kritisches Hinterfragen lehrt. Ich erinnere mich noch heute an Deutsch oder Geschichtsstunden, in denen wir die Nazi-Propaganda ausleuchteten. Wenn man dieses Prinzip verstanden hat, dann ist man als Mensch gefestigt. Es muss nicht eine Goebbels-Rede sein; wenn sich da mancher Lehrer nicht ran traut, verstehe ich das, es reicht vielleicht schon, eine Handy-Werbung zu sezieren. Unsere Gesellschaft ist so von PR, Propaganda, Werbung und Lobbyismus durchdrungen, dass den Kindern „natürlich“ die Orientierung fehlt. Aber hoffentlich nicht ihren Lehrern, Direktoren und Schulaufsichtsbeamten?!

Was bedroht denn unsere Kinder heute wirklich? Da fallen mir erstmal die Milliarden Schulden ein. Die wir gerade zwanghaft unter anderem für PCR- und Sofort-Tests, Impfungen, Corona-Wirtschaftshilfen und Digitalisierung ausgeben. Ein anderes Problem ist die Zerstörung unserer Umwelt und der Gesundheit. Warum gelten die Erkenntnisse in der Landwirtschaft nicht auch für uns Menschen? Sind wir nicht auch Natur? Sind
wir noch Natur?

Monokulturen sind anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Und unsere Coronakultur will jede und jeden gleicher machen. Diversität könnte aber unser Überleben sichern. Böden werden ausgelaugt, mit Chemie gedüngt und die (genmanipulierte) Ernte mit Pestiziden und Insektiziden gesichert. Und der Mensch ausgebeutet, seine Gesundheit mit (mRNA-)Impfstoffen und Kunststoffmasken geschützt. Vor einem Jahr haben wir uns noch gegen Plastikmüll in den Meeren gewehrt und jetzt produzieren wir Einwegmasken und Schnelltests. Während wir bei Hunden und Katzen auf artgerechte Lebensweise und Ernährung achten, schicken wir die Kinder mit Nutella-Sticks in die Schule und verbieten ihnen Sport.

Die Schulfamilie will nicht mehr nur für Bildung sorgen, sondern hat die Gesundheit zur obersten Prämisse gemacht. Der Kultusminister fragt nicht nach „Sinn und Unsinn“ der Maßnahmen, sondern bietet als Ausweg Schnelltests, weil sie jetzt verfügbar sind. Gleiches bei der Digitalisierung. Wo ist das dahinterstehende pädagogische Konzept? Egal, Microsoft bietet billig MS Teams an, gekauft! Warum, wozu? Ich schicke meine Kinder in die Schule, damit sie eine gute Allgemeinbildung erhalten. Damit sie des selbständigen Denkens befähigt werden. Wichtiger als Mathe (kann ein Computer schneller) und andere Wissensfächer (weiß das Internet alles) wären die kreativen Fächer wie Musik, Kunst und Sport.

Nochmal: Ich leugne nicht, dass Corona existiert und bei Vorerkrankungen, hohem Alter und in seltenen Ausnahmefällen sehr schwere Infektionen auslöst (atypische Pneumonie), die auch tödlich enden können. Ich glaube auch, dass Masken und Abstandhalten in besonderen Situationen (Krankenhaus/Pflegeheim) Leben retten können. (Vielleicht auch die Impfungen.) Aber ich bitte alle Beteiligten inständig, nicht auf dem Rücken der Schwächsten, derer, die sich nicht wehren können, nämlich unseren Kindern, Symbolpolitik zu betreiben - und noch weniger Lobbypolitik (Pharma-, Digitalkonzerne). Wenn es um wissenschaftliche und eindeutige Erkenntnisse geht, dann müssen diese transparent und nachvollziehbar sein. Alle Maßnahmen müssen außerdem verhältnismäßig sein und auch die psychischen und sozialen Auswirkungen berücksichtigen. Ich möchte nicht zurück in die alte Normalität, ich möchte eine Welt mitgestalten, in der meine Kinder noch eine Chance auf ein gutes Leben haben!

Liebe Eltern, liebe Lehrer und Erzieher, gerne dürft ihr diesen Brief auch an eure Schulleitung schicken oder als Anregung für eigene Texte verwenden. Jegliche Weiterverbreitung unter dem Hashtag #ichmachdanichtmit ist ausdrücklich erlaubt und gewünscht.

 

Paul Andersson ist Vater von drei Söhnen, vom Kindergartenkind bis zum Gymnasiasten. Er hat Informatik und Journalismus studiert. Schon während seines Studiums gründete er seine erste Firma, programmierte Websites für KMUs und schrieb Artikel für verschiedene Publikationen. Seit über 20 Jahren begleitet und hinterfragt er die Entwicklung des Internets. 2019 schrieb er sein Debüt „Alice im Neuland“ als Märchen und Sachbuch für die ganze Familie.

 

ANHANG:

Urteil des Amtsgericht Weimar, Beschluss vom 08.04.2021, Az.: 9 F 148/21

„Der den Schulkindern auferlegte Zwang, Masken zu tragen und Abstände untereinander und zu dritten Personen zu halten, schädigt die Kinder physisch, psychisch, pädagogisch und in ihrer psychosozialen Entwicklung, ohne dass dem mehr als ein allenfalls marginaler Nutzen für die Kinder selbst oder Dritte gegenübersteht. Schulen spielen keine wesentliche Rolle im „Pandemie“-Geschehen.

Die verwendeten PCR-Tests und Schnelltests sind für sich allein prinzipiell und schon im Ansatz nicht geeignet, eine „Infektion“ mit dem Virus SARS-CoV-2 festzustellen. Das ergibt sich nach den Darlegungen in den Gutachten bereits aus den eigenen Berechnungen des Robert-Koch-Instituts. Laut RKI-Berechnungen, wie Gutachter Prof. Dr. Kuhbandner ausführt, beträgt bei Massentestungen mit Schnelltests unabhängig von Symptomen die Wahrscheinlichkeit, beim Erhalt eines positiven Ergebnisses tatsächlich infiziert zu sein, bei einer Inzidenz von 50 (Testspezifität 80 Prozent, Testsensitivität 98 Prozent) nur zwei Prozent. Das würde heißen: Auf zwei echt-positive Schnelltest-Ergebnisse kämen 98 falsch- positive Schnelltest-Ergebnisse, welche man dann alle mit einem PCR-Test nachtesten müsste. Ein (regelmäßiger) Zwang zum anlasslosen Massentesten an Asymptomatischen, also Gesunden, für das schon die medizinische Indikation fehlt, kann nicht auferlegt werden, weil er außer Verhältnis zu dem Effekt steht, der damit erreicht werden kann. Zugleich setzt der regelmäßige Zwang zum Test die Kinder psychisch unter Druck, weil so ihre Schulfähigkeit ständig auf den Prüfstand gestellt wird.“

Zitat Gunnar Kaiser:

„Es ist in der vorgesehenen Situation eines gemeinsam mit anderen Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrkraft im Klassenraum durchgeführten Selbsttests vollkommen unmöglich, die für einen medizinischen Vorgang notwendige Privatsphäre und Vertraulichkeit zu gewährleisten. Dies fällt um so mehr ins Gewicht, als der Selbsttest in der derzeitigen Situation eine neuartige und psychisch belastende Situation darstellt.

Die Verletzung der Privatsphäre beginnt bei der Erfragung der Bereitschaft zum Test. Es ist bei dem derzeitigen Vorgehen nicht geklärt, wie gewährleistet werden kann, dass eine Schülerin / ein Schüler nicht dem Verdacht, dem Argwohn oder der sozialen Ausgrenzung seitens sowohl der Mitschüler/innen als auch des Lehrerkollegiums ausgesetzt ist, sobald er oder sie sich nicht testen lässt, da eine solche persönliche und intime Entscheidung sofort allen Beteiligten bekannt werden muss.

Wenn z.B. die Nicht-Einwilligung zu den Selbsttests namentlich im Kollegium bekannt gegeben wird, stellt das m. E. einen Verstoß gegen die Vertraulichkeit, die in gesundheitlichen und medizinischen Fragen medizinethischer Standard ist, dar.

Die Privatsphäre der Schülerinnen und Schüler wird weiterhin verletzt, sobald es im Klassenverband zur Testsituation kommt. Zum einen stellt der invasive medizinische Eingriff, auch wenn er selbst vorgenommen wird, einen intimen Vorgang dar, der in einer vertraulichen Atmosphäre (familiär oder ärztlich) durchgeführt werden sollte. Zum anderen ist wiederum nicht gewährleistet, dass die anwesenden Personen vom Ergebnis des Testes nichts erfahren, da der/die Schüler/in das Ergebnis kundgeben muss und in der Folge von der Lehrkraft isoliert werden soll. Das bedeutet, dass in der vorgesehen Situation die Verletzung der informationellen Selbstbestimmung, der Privatheit von Gesundheitsdaten unumgängliche Voraussetzung zur Durchführung ist.

Dadurch ergibt sich eine Situation, in der der/die Schüler/in - unabhängig vom tatsächlichen Ergebnis des Testes - möglicherweise einem erheblichen Maß an Stress, Beschämung und Angst ausgesetzt ist.

Diese psychische Belastung wird noch dadurch erhöht, dass der/die Schüler/in sich bewusst sein muss, dass die Lehrperson von dem Ergebnis erfährt und es notwendigerweise zumindest indirekt öffentlich machen wird.

Zudem ist es m.E. nicht möglich, den bei einem positiven Testergebnis entstandenen Stress pädagogisch verantwortungsvoll aufzufangen und ihm gemeinsam mit dem Schüler / der Schülerin individuell und fürsorglich zu begegnen. Stattdessen wird der/die Schüler/in (sichtbar für alle anderen) isoliert und möglicherweise in seiner/ihrer Angst allein gelassen. Es ist mir in einer solchen Situation nicht möglich, meiner Fürsorgepflicht nachzukommen. Die von vielen Schulen vorgesehene Regelung, die positiv getesteten Schülerinnen und Schüler auf dem Schulhof zu versammeln, birgt m. E. die Gefahr, dass sie weiterer Beschämung ausgesetzt dass sie weiterer Beschämung ausgesetzt sind, weil sie dort von den meisten Klassenräumen aus zu sehen sind.“


Autor: Redaktion
Bild Quelle: https://www.nursetogether.com/, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons


Donnerstag, 15 April 2021