Die unheimliche Ähnlichkeit eines Thrillers mit der Wirklichkeit

Die unheimliche Ähnlichkeit eines Thrillers mit der Wirklichkeit


Normalerweise würde ich einen Thriller von Sebastian Fitzek nie gelesen haben.

Die unheimliche Ähnlichkeit eines Thrillers mit der Wirklichkeit

Von Vera Lengsfeld

Ich kann aber, wie schon oft an dieser Stelle gestanden, an keinem Give-and-Take-Regal vorbei gehen, ohne hineinzusehen. In diesem Fall habe ich den Band in die Hand genommen, um zu schauen, was dahintersteht. Dabei fiel mein Blick auf die Rückseite: „Zur Geburt Jesu Christi lebten 300 Millionen Menschen auf unserem Planeten. Heute sind es sieben Milliarden. Wie viel ist zu viel?“ Dazu der Titel Noah. Meine Neugier war geweckt und wurde durch mein Erstaunen übertroffen, als ich anfing, zu lesen.

Es beginnt mit einer beklemmenden Schilderung des Lebens einer vaterlosen Familie in einem am Rande einer Müllkippe gelegenen Slum von Manila. Alicia in ihrer 4 Quadartmeter großen Blechhütte hat keine Milch für ihr neu geborenes Baby. Ihr 7-jähriger Sohn Jay klaubt auf der Müllkippe nach Kupferdraht und Plastik. Er ist der Ernährer der Familie. Leider hat er zurzeit wenig Glück, das heißt, Alicia hat außer Wasser nichts im Kochtopf. Dann beginnt ein Hubschrauber über dem Slum zu kreisen und ein Cousin von Alicia kommt in die Hütte mit der Nachricht, dass die Polizei alle Ausgänge des Slums abriegelt. Sie müssten sofort hier raus. „Ich glaube, sie wollen uns töten“.

Zur selben Zeit erwacht in Berlin ein Mann mit einem Schulterdurchschuss aus der Ohnmacht. Er weiß nicht, wer er ist und wie er nach Berlin kam. Der obdachlose Oskar hatte den gut gekleideten Fremden auf den U-Bahngleisen gefunden, in sein unterirdisches Versteck gebracht und gepflegt. Er will natürlich wissen, wer dieser Mann mit der guten Kleidung ist, der sichtbar nicht auf der Straße gelebt hat. Einziger Hinweis ist eine primitive Tätowierung auf dem Handteller des Verletzten: Noah. Ist das sein Name, oder eine Art Code?

Beide Ereignisse spielen sich ab in einer Zeit, die von Eingeweihten die Stufe eins genannt wird. Eine extremistische Abspaltung der Bilderberger, Konzernchefs, Politiker, Top-Journalisten, die sich seit den 50er Jahren jährlich in den nobelsten Hotels der Welt treffen, um hinter verschlossenen Türen über das Schicksal der Welt zu beraten, hat sich entschlossen, nicht nur zu reden, sondern zu handeln. Der Plan, den die Gruppe unter Führung des Multimilliardärs Zaphire ausgeheckt hat, sieht drei Stufen vor. In der Stufe eins wird die Weltbevölkerung mittels Chemtrails mit einem Virus infiziert, der an sich harmlos ist. In Stufe zwei werden die Menschen mit einem zweiten Virus kontaminiert, der in Verbindung mit dem ersten heftige Grippesymptome, die neuartige Manila-Grippe auslöst.  Bald nach Auftreten dieser Grippe, wird sie zur Pandemie erklärt, was dazu führt, dass weltweit Quarantänen ausgelöst werden. Die Fernsehstationen übermitteln dramatische Bilder von abgesperrten Flughäfen, es setzen weltweit Fluchtbewegungen ein.

In dieser aufgewühlten Situation verkündet Zaphire, dem unter anderem ein Pharmakonzern gehört, der Öffentlichkeit, dass er ein Medikament gegen die Manila-Grippe entwickelt habe, das er aber hauptsächlich den Entwicklungsländern zur Verfügung stellen wolle. In Wahrheit löst dieses Medikament, dessen Verteilung die Stufe drei in Bewegung setzt, erst die tödlichen Symptome aus. Geplant ist die drastische Reduzierung der Weltbevölkerung, um den Planeten zu retten. Natürlich gibt es ein zweites Medikament, das an Auserwählte verteilt wird und gegen die Krankheit immunisiert.

Wenn man den Thriller liest, bekommt man Gänsehaut ob der Parallelen zum aktuellen Corona-Geschehen. Hier wie da bestimmen Konzernbosse; die Politiker, bei Fitzeck beispielhaft der amerikanische Präsident, wissen zwar Bescheid, wollen oder können aber nichts gegen diesem teuflischen Plan tun. Die Begründung ist auch schwer zu widerlegen. Als Noah nach qualvoller Suche endlich herausfinden musste, dass er ein Sohn des Ungeheuers Zaphire ist und sein Zwillingsbruder das tödliche Medikament entwickelt hat, kommt es, nachdem es Noah gelungen war, den Plan zu enthüllen und damit die Ausführung der Stufe drei zu stoppen, zum Showdown zwischen Vater und Sohn.

„Was glaubst Du denn geschieht mit all den Seelen, die Du gerettet hast? […] Sie sterben trotzdem. Nur qualvoller. Und ihr Todeskampf dauert länger. Sie verdursten, verhungern, schlachten sich gegenseitig in Kriegen ab und verrecken an Krankheiten für die wir ihnen die Medikamente verweigern. In vierzig Jahren geht das Öl aus. Dabei beginnen China, Indien und die anderen Schwellenländer gerade damit, die Rohstoffe zu vernichten, um die sich bald neun Milliarden Menschen die Köpfe einschlagen werden. Eine Milliarde Menschen haben schon jetzt keinen Zugang zu Trinkwasser. Beinahe sekündlich stirbt ein Baby an Unterernährung. Alle vier Minuten erblindet ein Mensch, weil er sich kein Vitamin A leisten kann. 13 Millionen pro Jahr davon sind Kinder.“

„Also ermorden wir sie lieber gleich? Wie lange hast Du schon Deinen Verstand verloren? Wir reden hier über Menschen, nicht über ein Pferd, dem man den Gnadenschuss gibt“, erwidert Noah, der aber auch keinen Ausweg aus diesem Dilemma weiß.

Die Parallelen zur Corona-Pandemie sind erschreckend. Zwar sind es nicht die klandestinen Bilderberger, oder ihre nichtexistierende extremistische Untergruppe, die für die Blaupause des Infektionsgeschehens verantwortlich sind, sondern in der Realität hat das Weltwirtschaftsforum diese Rolle übernommen, und das ganz offen. In „Covid-19: The Great Reset“ beschreibt der Gründer des WWF, Klaus Schwab, wie die „goldene Gelegenheit“ (Prinz Charles) wahrgenommen werden soll, die gesamte Welt, wie wir sie kennen, umzubauen. Nichts soll mehr so sein, wie es vor der Pandemie war. Ganze Wirtschaftszweige, Tourismus, Individualverkehr, Einzelhandel, Gastronomie sollen verschwinden. Der Mittelstand wird durch die Corona-Maßnahmen liquidiert, die Konzerne werden übernehmen. Schon jetzt konnte Amazon seine Gewinne um ein Drittel steigern. Über die verheerenden Folgen, die das besonders für die Entwicklungsländer hat, wird nicht gesprochen. Bereits jetzt kann man klar erkennen, dass die Kollateralschäden der politischen Pandemiebekämpfung größer sind, als die Schäden, die durch die Pandemie angerichtet wurden.

Was im Roman das Medikament, sind in der Realität die Impfungen. Die finden weltweit massenhaft statt, mit Mitteln, die nur eine vorläufige Zulassung haben, weil die Nebenwirkungen und Langzeitschäden nicht erforscht sind. Es handelt sich um den wohl größten Feldversuch in der Geschichte der Menschheit – und kein Noah in Sicht. Im Buch wie in der Realität spielt das Robert-Koch – Institut eine fragwürdige Rolle. Das RKI liefert die Zahlen, die als Begründung für die Verstetigung des Ausnahmezustands herhalten, obwohl sie das wirkliche Infektionsgeschehen nicht abbilden, weil auch positiv auf das Corona-Virus Getestete, die nicht infektiös sind, als Neuinfektionen mitgezählt werden.

Wie im Thriller profitieren die Konzerne an der Produktion der Impfstoffe und der Antigentests. Wie Zaphire denkt Bill Gates global. Er hat 2020 in der Tagesschau verkündet, dass sein Ziel die Impfung der Weltbevölkerung ist. Kanzlerin Merkel, die angeblich mächtigste Frau der Welt, hat dasselbe als ihr politisches Ziel verkündet.

In einem Nachwort schreibt Fitzek, dass er Teil des Dilemmas ist, das er in seinem Werk beschrieben hat. Er weiß keine Lösung, nur, dass schnell eine gefunden werden muss.

Wenn sein Thriller dazu beiträgt, das Problembewusstsein seiner Leser zu schärfen, hat er schon viel erreicht.

 

Vera Lengsfeld, Publizistin, war eine der prominentesten Vertreterinnen der demokratischen Bürgerrechtsbewegung gegen die "DDR"-Diktatur, sie gehörte 15 Jahre dem Deutschen Bundestag als Abgeordnete der CDU an. Sie publiziert u.a. in der Achse des Guten und in der Jüdischen Rundschau.


Autor: Vera Lengsfeld
Bild Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/D%C3%BCnzebacher_Stra%C3%9Fe_11%2C_1%2C_Eschwege%2C_Werra-Mei%C3%9Fner-Kreis.jpg


Montag, 03 Mai 2021

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