Iran verzögert die AtomgesprächeIran verzögert die Atomgespräche
Der deutsche Außenminister warnt, dass die Option zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 nicht ewig offen bleiben wird.
Bundesaußenminister Heiko Maas sagte am Freitag, der Iran verzögere die Gespräche zur Rettung des Atomabkommens von 2015 und warnte davor, dass die Option zur Wiederbelebung des Abkommens nicht für immer offen bleibe.
"Ich sehe mit wachsendem Unbehagen, dass der Iran einerseits die Wiederaufnahme der Atomverhandlungen in Wien verzögert und sich andererseits immer weiter von den Kernelementen des Abkommens entfernt", sagte Maas dem Spiegel in einem Interview.
„Wir wollen eine Rückkehr zum JCPOA, und wir sind fest davon überzeugt, dass dies im Interesse aller liegt“, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf das Akronym für Joint Comprehensive Plan of Action, das der offizielle Name des Abkommens von 2015 ist.
„Klar ist aber, dass uns diese Option nicht ewig offen steht“, sagte Maas.
Der Iran hat seine Einhaltung des Abkommens von 2015 als Reaktion auf den Rückzug des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump aus dem Abkommen im Jahr 2018 schrittweise reduziert , aber indirekte Gespräche mit der Biden-Regierung über eine Rückkehr zum Abkommen geführt.
Der Iran hat die Gespräche jedoch kürzlich unterbrochen und angekündigt, dass sie nicht vor dem Amtsantritt einer neuen Regierung im August nach den von Ebrahim Raisi gewonnenen Präsidentschaftswahlen wieder aufgenommen werden.
Maas' Äußerungen spiegeln die des US-Außenministers Antony Blinken wider, der am Donnerstag sagte, dass die Atomgespräche mit dem Iran "nicht auf unbestimmte Zeit fortgesetzt werden können", Washington aber "vollständig vorbereitet" sei, die Verhandlungen fortzusetzen.
"Wir sind der Diplomatie verpflichtet, aber dieser Prozess kann nicht unbegrenzt weitergehen... wir schauen, was der Iran bereit ist zu tun oder nicht und bleiben voll und ganz bereit, nach Wien zurückzukehren, um die Verhandlungen fortzusetzen", sagte Blinken während einer a Besuch in Kuwait.
"Der Ball bleibt beim Iran", betonte er.
Autor: Redaktion
Bild Quelle: Von Olaf Kosinsky - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=95797012
Montag, 02 August 2021