Bundestagswahl 2021: Wer braucht diese Politik?

Bundestagswahl 2021: Wer braucht diese Politik?


Um es vorwegzusagen: Abgesehen von den Statisten des deutschen Polit-Theaters - Karriere-Politikerinnen, Journalistinnen und anderen Durchgeknallten jederlei Geschlechts - braucht die Politik der letzten Jahre niemand. Sondern diese Laien-Spielschar braucht uns, als ihr zahlendes Publikum.

Bundestagswahl 2021: Wer braucht diese Politik?

Von Ramiro Fulano

Meine Damen und Herren: Haben Sie das Gefühl, für Ihre Steuerzahlungen das zu bekommen, was Ihnen zusteht? Meinen Sie, die von Ihrem Geld finanzierte Clubleitung der VEB Deutschland AG bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis? Ist Krautland Ihr Geld wert? Haben Sie den Eindruck, Ihre Abgeordneten gehen auf Ihre Wünsche, Ansichten und Bedürfnisse ein?

Wenn ja, dann gehören Sie vermutlich zu den ca. 43 % der Wahlberechtigten, die gemäß Umfragen auch am nächsten Sonntag ihre Kreuzchen bei einer der beiden „Volks-Parteien“ machen würden. Volks-Parteien ohne Volk, denn bei der letzten Bundestagswahl entfielen noch über 63 % der  Stimmen auf CDU/CSU und SPD - heute wären es ein Drittel weniger.

Und wenn nein, werden Sie meiner Analyse vielleicht zustimmen.

Beginnen möchte ich mit der sogenannten Union. Was haben wir nicht alles erlebt mit der CDU/CSU! Erst jüngst plauderte das Robert-Koch-Institut in selbstgefälliger Einfalt öffentlich aus, die Covid-19-Impfungen hätten in Deutschland „tausenden“ das Leben gerettet.

Die Meldung verschwand schneller als sie die Runde machen konnte. Immerhin hieß das ja nichts anderes, als dass ein paar tausend Menschen noch am Leben wären, wenn man früher mit dem Impfen begonnen hätte. Vielleicht sogar schon im Dezember 2020, wie in anderen entwickelten Weltgegenden - ohne die dreimonatige Verspätung, die uns die Vorsitzende des ZK der CDU und Bundeskanzlerinnendarstellerin aus Gründen der „europäischen Solidarität“ aufgenötigt hatte. Ist dieses rote Zeug da Blut an den Händen der Union?

Aber wenn sie schon keine erfolgreiche Impf-Kampagne durchführen konnten, waren Dr. Marxels schwarze Genossinnen jederlei Geschlechts wenigstens pfiffig genug, ihre Finanzen mit ein paar „Masken-Deals“ zu sanieren. Da stellt sich mal wieder die Frage: Was ist eigentlich das „Christliche“ an der Union?

Das alles nicht zuletzt, weil EU-Chefin Ursula von der Leyen (CDU) - bei bösen Zungen auch bekannt als Lady Gaga oder (weniger schmeichelhaft) Ursula von der Lying (frei übersetzt: Lügen-Uschi) - das Kleingedruckte nicht gelesen oder nicht verstanden hatte, als sie für die EU die Vakzine bestellt hat? Wenn gegen die Probleme, die „Mehr Europa!“ (= mehr EU) bereitet, nur „Noch Mehr Europa!“ hilft, muss man sich fragen, wer die Verwirklichung des „europäischen Projekts“ übererleben soll. Nichts gegen Europa - im Gegenteil: dieser charmante Kontinent hat etwas Besseres verdient als die EU.

Und dann stapfte Herr Laschet zwischen den Trümmern im Katastrophengebiet der „Jahrhundert-Flut“ herum und grinste fröhlich in die Kameras.

Irgendwie hatte er wohl nicht verstanden, dass über 150 Menschen noch am Leben wären, wenn der Katastrophenschutz funktioniert hätte. Im Vergleich dazu wirkte selbst Gerhard Schröder in Gummistiefeln auf dem Elb-Deich immerhin wie eine Art sozialkleptokratischer Moses, vor dem sich die Wasser teilten. Wenn die Sonne des Geistes sehr niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten. Aber Herr Laschet, der Leibniz-Keks von Düsseldorf, scheint die Selbstwahrnehmung einer Straßenlaterne zu haben, wenn er versucht, den Landesvater zu spielen. Wenn das die Antwort sein soll, was war dann die Frage?

Und damit zur SPD. Die erfreut sich in Umfragen eines neuen Glanzes, der aber vielleicht nur darauf zurückzuführen ist, dass die Unions-Klientel gerade im Urlaub verweilt, während die Kundschaft der deutschen Sozialkleptokratie sich hinter ihren durchgesessenen Sofas vor der bösen Corona versteckt - einer Krankheit, so widerwärtig und gemein, dass 85 % ihrer Opferinnen jederlei Geschlechts einen PCR-Test brauchen, um zu wissen, dass sie sie überhaupt hatten. Währenddessen wird der Covid-Papst der SPD nicht müde von jenem Weltuntergang zu raunen, der sich auch diesmal wieder ums Verrecken nicht einstellen will - verdammt, Herr Lauterbach! Aber anders als Ihre politische Klientel im öffentlichen Dienst konnten die meisten Menschen gerade nicht anderthalb Jahre bezahlten Urlaub auf Kosten der „Solidar-Gemeinschaft“ machen.

Aber wohin sollten die Sozialdemokratinnen jederlei Geschlechts denn auch verreisen? Es fahren ja keine Züge mehr, dank der Genossen von der Lokführer-Gewerkschaft. Kaum wurden die Waggons wieder etwas voller und die Bahn hatte die Möglichkeit, ihre Defizite zu begrenzen, tun die Angestellten so, als würden sie zu einer schwierigen, schmutzigen und gefährlichen Tätigkeit zu einem Hungerlohn gezwungen. Dem ist nicht so: Sie gehen mit monatlich 5.000 bis 6.000 Euro nachhause, 14-mal im Jahr bei sieben Wochen bezahltem Urlaub, und können mit 56 Jahren in den Vorruhestand gehen. Auch, wenn die GdL uns gerne etwas anderes weißmachen möchte: Es ist nicht so, als würden ihre Mitglieder im tosenden Schneesturm auf dem Gehsteig hocken, um Streichhölzer zu verkaufen. Die meisten Lokführer sitzen bequemer als ihre Fahrgäste - buchstäblich und im übertragenen Sinne.

Politik als Selbstbedienungsladen gibt es natürlich nicht nur bei den Volksparteien ohne Volk, sondern auch bei der Clown-Partei: den Ökopathen.

Mit ihren knapp zwanzig Umfrageprozent dürfen die deutschen Grünen dem politischen Establishment endlich „auf Augenhöhe“ begegnen. Das war jahrzehntelang ihr sehnlichstes „politisches“ Ziel, nicht mehr am Katzentisch der „Berliner Runde“ zu sitzen. Denn wenn man sich selbst für einen Nagel hält, sieht alles aus, als wär‘s ein Hammer. Mit anderen Worten: Es ging und geht der deutschen Ökopathie nicht nur in erster Linie um sich selbst - sondern auch in zweiter. Ihre politischen Forderungen sind und waren Mittel zum Zweck, denn außer einer gigantischen Umverteilung von unten nach oben wurde und wird mit grüner Politik nichts Maßgebliches bewirkt. Wenn Sie wollen, dass Benzin und Heizöl jedes Jahr um 30 % teurer werden, bevor den Leuten ab 2025 das Heizen ganz und gar verboten wird, sollten Sie am 26. September unbedingt die Ökopathen wählen.

„Klimagerechtigkeit“ ist nämlich, wenn sozial schwächere einer selbsternannten grünen Elite den Umstieg aufs E-Fahrzeug und die Solaranlage finanzieren. Deren Rohstoffe werden übrigens unter Bedingungen abgebaut, die mit Umwelt- und Naturschutz so viel Ähnlichkeit haben, wie eine Atombombe mit Strahlentherapie. Aber nach zwei Generationen vollumfänglicher Verblödung durch ein politisiertes Bildungswesen und eine gleichgeschaltete Medienlandschaft merkt die Grünen-Klientel nichts mehr davon, was an ihrer Theorie nicht stimmt. Im Gegenteil: Unsere Annalena, die linksalternative Loriot-Frau, wähnt, Kobolde treiben die Elektro-Autos an und wird von jedem Verdacht, mit der Wahrheit zu ökonomisch zu sein, sofort freigesprochen, wenn die Rede auf angebliche Unstimmigkeiten in ihrer Steuererklärung, ihrem Lebenslauf oder ihrem Bildungsabschluss kommt. Vor nicht mal 15 Jahren musste ein Merkel-Minister noch zurücktreten, weil er bei Schummeleien erwischt wurde. Aber ein mehr als instrumenteller Bezug zur Wahrheit hat nach der ökologisch-korrekten Kulturrevolution natürlich keinen Platz mehr.

Und dann sind da noch die drei kleinen Schweinchen, die Polit-Sekten FDP, AfD und Links-Partei. Für die FDP gilt das meiste des bereits erwähnten. Ich persönlich denke mit Schaudern an ihre Co-Regentschaft im Kabinett Merkel Eins, als die Partei wie ein Tiger sprang und als Bettvorleger landete. Außer einer Senkung des Märchensteuersatzes auf 7 % für die Hotellerie kam wenig Greifbares dabei heraus. Finanziert wurde der liberale Selbstbedienungsladen unter anderem durch die Praxisgebühr von damals 10 Euro (20 in heutigem Geld). Dieses Eintrittsgeld für Arztpraxen richtete einen immensen gesundheitlichen Schaden an und kostete ungezählte Menschen vor allem aus sozial schwächeren Schichten wahrscheinlich das Leben - während man sich in der FDP zur Entlastung der Sozialkassen gratulierte. Wer das noch mal in der Zeitlupe sehen möchte, wählt am 26. September bitte die FDP.

Ein spannendes Rennen um den letzten Platz liefern sich die Links-Partei und die AfD. Letztere ein überbewerteter Bürgerschreck, dem es als offizielle Oppositionspartei nicht mal gelang, von der vermutlich unfähigsten Regierung seit 1945 zu profitieren, sondern der sich mit albernem Maskentheater und personellen Kaspereien blamierte. Und die Links-Partei, nun ja, so was kritisiert sich von selbst.

Aber wenigstens hat Politik in Krautland einen gewissen Unterhaltungswert. Angesichts der sich bereits abzeichnenden geopolitischen Umwälzungen der nächsten Jahre - maßgeblich bedingt durch den Versuch der VR China, sich auf Kosten ihrer Nachbarn (und Kunden) zur Weltmacht aufzuschwingen - erinnert der deutsche demokratische Regelebetrieb an zwei Glatzköpfige, die sich um einen Kamm streiten. Die wesentliche Erkenntnis der letzten anderthalb Jahre ist nicht etwa, dass auch eine demokratisch legitimierte Regierung danach trachtet, der Bevölkerung die Freiheit zu rauben. Sondern, wie viele Menschen sich genau das wünschen.

Es wäre naiv, etwas anderes zu vermuten. Denn wen Macht korrumpiert, den (oder die) korrumpiert absolute Macht absolut. Souverän ist nun mal, wer über Ausnahmezustand verfügt. Und die epidemiologische Lage wird in Zukunft eben immer so definiert, dass die Bundesregierung am Bundestag vorbei regieren kann (nicht, dass es irgendeinen Unterschied machen würde). Aber gemach, meine Damen und Herren: 75 % aller Gesetze, die Sie regieren, werden längst von der Brüsseler Beamtendiktatur gemacht - und der EU ist es völlig egal, wie Sie das finden.


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: J. Patrick Fischer, CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons


Freitag, 13 August 2021

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