Der Spiegel hat keine drei Tage gebraucht, um den Afghanistan-Terror auf das Niveau einer harmlosen Psycho-Macke zu reduzieren

Der Spiegel hat keine drei Tage gebraucht, um den Afghanistan-Terror auf das Niveau einer harmlosen Psycho-Macke zu reduzieren


"Die Rückkehr der Angst" betitelte die in Hamburg erscheinende Leib- und Magenspeise des deutschen Besserwissertums eine Serie von Attentaten, bei denen in der letzten Woche rund 200 Menschen von fanatischen Islamisten ermordet wurde.

Der Spiegel hat keine drei Tage gebraucht, um den Afghanistan-Terror auf das Niveau einer harmlosen Psycho-Macke zu reduzieren

Von Ramiro Fulano

Was da vor dem Abbey-Gate des Hamid Karzai Airports geschah, hat indes nur in jenem Maß mit emotionalen Wahrnehmungsstörungen zu tun, in dem man und frau beim Spiegel nicht zwischen Wahn und Wirklichkeit unterscheiden kann (und/oder will).

Denn was jetzt zurückkehrt, ist nicht die Angst, sondern jener Fundie-Terror, den der zivilisierte Teil der Menschheit sich in den letzten 20 Jahren nur mit erheblichen Opfern "auf Armeslänge" vom Leib halten konnte. Und zwar mit existenziellen Opfern, nicht bloß mit der narzistischen Kränkung von eingebildeten Gefühlen.

Vor diesem Hintergrund ist es ein Hohn, Soldatinnen und Soldaten zu attestieren, es wäre alles für die Katz gewesen, was sie da am Hindukusch getrieben haben.

Immerhin hatten wir es hier 20 Jahre lang vergleichsweise friedlich, gerade weil die Koalition ihre Truppen vor Ort hatte - und mit ihnen etliche Geheimdienstleister.

Also: Um wessen Angst geht es bei dieser symptomatisch verunglückten Spiegel-Headline? Die Angst der Taliban - oder die Angst einer generischen Spiegel-Redakteurin jederlei Geschlechts?

Die Taliban kennen keine Angst. Sie lieben den Tod und hassen das Leben. Das sagen sie immer wieder und das meinen sie auch so. Insofern kehrt bei ihnen auch keine Angst zurück.

Angst kennt man indes im Westen. Und das völlig zurecht, denn wem nichts am Dasein liegt, der gilt (zumindest aus meiner Sicht) als völlig verrückt.

Angst indes ist keine Ursache, sondern eine Reaktion auf die chronische Misere der letzten sieben Monate. Ein halbes Jahr Biden hatte schlimmere Folgen für Amerika und den Rest der Welt als 20 Jahre Krieg in Afghanistan. Und davor, dass sich das rumspricht, hat die linksalternativ gleischgeschaltete Propaganda-Journaille große Angst - existenzielle sogar. Das ist die Angst, die auch der Spiegel hat - völlig zurecht.

Angst jedoch zum Grund des islamistischen Terrors zu erklären, heißt,  den Opfern eine rhetorische (Teil-)Schuld an ihrem Elend anzukreiden - und genau das war immer schon jene Spezialität des Hauses, die diese pseudopolitische journalistische Bedürfnisanstalt aus Hamburg ihrem linksalternativ gleischgeschalteten Publikum am liebsten serviert.

Die vom Spiegel unterstellte Angst wird nur dann zum Problem, wenn man auch nach 50 Jahren verbeamteter Kulturrevolution noch immer nicht einsehen kann (und/oder will), dass man und frau alles in seiner Macht stehende dazu beigetragen hat, um jenen Untergang des Abendlandes herbeizuschreiben, den man nun mit falscher Trauer bejammert und mit echten Krokodilstränen beweint (um eine überteuerte Eigentumswohnung in Szene-Lage abzustottern).

Insgeheim muss es dem Spiegel genau so ein innerer Reichsparteitag gewesen sein, was in der letzten Woche in Afghanistan geschah, wie seinen Leserinnen und Lesern. 


Autor: Ramiro Fulano
Bild Quelle: User:Wmeinhart - Wolfgang Meinhart, Hamburg, GFDL 1.2 , via Wikimedia Commons


Mittwoch, 01 September 2021

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