Folgt dem WDR: So werden die Reichen ärmer und die Armen reicher

Folgt dem WDR: So werden die Reichen ärmer und die Armen reicher


Es stimmt, wenn die Sonne untergeht, werfen sogar Zwerge lange Schatten. Zwerginnen natürlich auch. Und je später der Abend, umso mehr Freakshows gibt es im deutschen Fernsehen, bei den Privaten und bei den Öffentlich-Rechtlichen. Schauen Sie nur mal kurz in das „Sommerhaus der Stars" auf RTL rein, wo „Promipaare" gegeneinander kämpfen.

Folgt dem WDR: So werden die Reichen ärmer und die Armen reicher

Von Henryk M. Broder

Da können ARD und ZDF nicht mithalten. Aber auch sie haben niedrigschwellige Angebote im Programm, die sich an den Mann oder die Frau auf der Straße richten, die nach Orientierung suchen. Im Ersten ist es das „Wort zum Sonntag" und die „Meinung", ein Kommentarformat innerhalb der Tagesthmen. Da geht es im Prinzip immer um die gleiche Frage: Wie man sich im falschen Leben kommod einrichten kann.

Vorgestern, Dienstag, waren „die steigenden Energiekosten und die Konsequenzen für die Verbraucher" an der Reihe, dargestellt und erklärt von einem Redakteur des WDR. (Hier ab Min. 15:55) Schon der erste Satz haut wie ein Blitz bei einem Gartenfest rein. „Er ist da, der Preisschock. Gut so!“ Denn: „Nur, wenn Öl und Gas spürbar teurer werden, kriegen wir die Erderwärmung in den Griff.“

Ein bißchen Zwang hat noch keinem geschadet

Das ist so wahr, wie es wahr ist, dass Mieten „spürbar teurer" werden müssten, damit wir die Wohnungsnot „in den Griff" kriegen. Der Schlingel vom WDR, der über eine Steigerung der Energiekosten die Erderwärmung in den Griff bekommen will, hat möglicherweise ein Ölfeld unter seinem Reihenhaus angebohrt, das ihn nun kostengünstig mit Energie versorgt. Es könnte auch ein Windrad oder eine größere Fotovoltaikanlage sein, denn auch das sind verlässliche Energiequellen, deren Ausbau aber zu langsam vorangeht. „Solange können wir nicht warten und sollten froh sein, dass wir GEZWUNGEN werden, Konsum und Produktion zu ändern.“ 

Ja, so ein bißchen ZWANG stellt nicht nur Vertrauen in die alternativen Energien her, er wirkt sich positiv auf Konsum und Produktion aus, was jeder bestätigen wird, der sich noch an das gute und gesunde Leben in einer Planwirtschaft erinnern kann. Im Zuge der Zwangsmaßnahmen zur Rettung des Klimas müsste es auch einen „Umbau unseres Sozialsystems" geben, damit „die Reichen ein bisschen ärmer werden und im Gegenzug die Armen ein bisschen reicher...“ Detlef Flintz, so heißt der Mann, hat das alles durchgerechnet, kann sein, dass er sogar nach Venezuela gereist ist, um sich vor Ort anzusehen, was aus einer Gesellschaft wird, in der das Sozialsystem so lange umgebaut wird, bis alle gleich viel haben, also nichts bis gar nichts. 

So kriegen wir die Erderwämung nicht in den Griff, aber mit der Umverteilung können wir schon mal anfangen, indem wir den „Rundfunkbeitrag" an die Heilsarmee oder die Anonymen Alkoholiker überweisen - statt an den Beitragsservice der ARD und des ZDF.


Autor: Henryk M. Broder:
Bild Quelle: Elke Wetzig (Elya (talk)), CC BY-SA 3.0 , via Wikimedia Commons


Donnerstag, 14 Oktober 2021

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