ZDF-„Sommerinterview“ mit Weidel: Der Staatsfunk richtet sich selbst

ZDF-„Sommerinterview“ mit Weidel: Der Staatsfunk richtet sich selbst


Die moralische und journalistische Verwahrlosung beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland wurde an diesem Wochenende durch zwei getrennte Vorfälle wie unterm Brennglas erneut sichtbar:

ZDF-„Sommerinterview“ mit Weidel: Der Staatsfunk richtet sich selbst

Zum einen war da der überfällige Rücktritt Patricia Schlesingers nun auch als RBB-Intendantin, der auf „Bild”-Enthüllungen über das atemberaubende Ausmaß von Verschwendung, Filz und mutmaßlicher Korruption hin unumgänglich wurde (inzwischen ermittelt auch die Staatsanwaltschaft gegen Schlesinger).

Von Theo Paul Löwengrub, Ansage.org

Und dann war da noch ZDF-„Sommerinterview” mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel, das in puncto Voreingenommenheit, Einseitigkeit und Gesprächsführung keinen Zweifel daran ließ, an welchem moralischen Tiefpunkt der deutsche Haltungsjournalismus angelangt ist. Die ZDF-Moderatorin Shakuntala Banerjee
zeigte hier eindrucksvoll einmal mehr gezeigt, dass der zwangsfinanzierte öffentlich-rechtliche Rundfunk sich von jeglichem Anspruch auf neutrale Berichterstattung verabschiedet hat.

Schlesinger und Banerjee :  Totengräber des Journalismus

Statt Weidel konkrete inhaltliche Fragen zu stellen, geriet das „Interview“ zu einem stakkatohaften Verhör, in dem sich die ZDF-„Journalistin“ vor allem darauf versteifte, Weidel ständige Distanzierungen von diesem und jenem Tabuthema abzufordern – und sie vor allem kein einziges Mal ausreden zu lassen. Was Weidel eigentlich sagte, dürfte am Ende so kaum einem Zuschauer in Erinnerung geblieben sein – und genau darum ging es erkennbar auch. Denn für jeden, der an Weidels Antworten zu politischen Fragen interessiert war, geriet diese Farce zu einer Folter, da Banerjee die AfD-Vorsitzende wirklich keinen einzigen Gedanken entwickeln und zu Ende ausführen ließ. Jeder Versuch Weidels, etwas Inhaltliches zu sagen, zerschellte am inquisitorischen Eifer Banerjees, die – im Sinne ihres Senders – mit diesem „Sommerinterview“ nichts anderes bezweckte als die ausschließliche Bloßstellung Weidels. Dies ging sogar soweit, dass quälend indiskrete Fragen zu Weidels eigener Homosexualität hämisch gestellt wurden.

Unter keinen Umständen durfte es der für ihre Eloquenz und rhetorische Bewandtnis gefürchteten Oppositionspolitikerin ermöglicht werden, etwas zusammenhängend zu erläutern, damit das erziehungsbedürftige ZDF-Publikum bloß nicht mit „rechtem“ Gedankengut konfrontiert wird und am Ende noch zu der Erkenntnis gelangt, dass eine AfD-Politikerin womöglich recht hat und die von jedem im Land empfundene Störung der Lebensnormalität überzeugender erklären kann, als es linksgrüne Regierungsnarrative und ZDF-Denkschablonen vermögen. Am Ende dieses „Interviews” war das Fernsehpublikum jedenfalls bestens über die persönlichen politischen Ansichten Bannerjees informiert – zumindest jener Teil der Zuschauer, die die knapp 20 Minuten durchhielten.

Mieses Propagandastück empört Zuschauer

Dass in politisch wacheren Kreisen, die sich dieses miese Propagandastück anschließend in der Mediathek oder auf YouTube antaten, ging die überdeutliche Absicht, Weidel vorzuführen, jedoch offenbar gründlich nach hinten los – wie ein großer Teil der Kommentare zeigt :  „Ich bin kein AFD Wähler aber ich muss sagen, dieses Interview ist unter aller Sau. Unglaublich wie ruhig Frau Weidel geblieben ist. Meine Hochachtung”, war da zu lesen, oder auch :  „Mich hätte aufgrund der aktuellen politischen Situation Fr. Weidels Meinung zu Inflation und EZB, Gas-Notstand, AKW-Verlängerung bzw. Energiepolitik, Zukunft der Mobilität, Selbstbestimmungsgesetz sowie den ab Oktober geltenden Corona-Maßnahmen sehr interessiert. Denn das sind die Themen, welche die Bürger dieses Landes aktuell bewegen und umtreiben. Stattdessen ging es ständig um parteiinterne Konflikte und die Interviewte kam kaum zu Wort.

Wieder andere monierten :  „Unterirdisch, was sich ZDF und Frau Banerjee mit unseren Fernsehgebühren erlauben. Als Journalist und als ÖRR sollte man sich absolut neutral verhalten. Bei einem Interview stellt man Fragen und hört sich ohne Unterbrechung die Antworten an, und frägt dann gegebenenfalls nach. Charakterlich unterstes Niveau. Lobenswert das Frau Weidel so ruhig geblieben ist, und nicht auf das falsche Spiel der Frau Banerjee eingegangen ist”, oder auch :  „Muss mich immer wieder wundern, wie diese (angeblich neutralen) Reporter hier, bei der AFD andauernd ihre eigenen Meinigen zum Ausdruck bringen, anstatt dieser Politikerin (um die es doch eigentlich hier geht) die Möglichkeit zu geben, vernünftig auf ihre Fragen zu antworten. Das hat mittlerweile leider wohl Methode und ist ehr schäbiger Journalismus.

Kein Wort zu den drängenden Problemen der Zeit

Ein anderer schrieb :  „Ich konnte mir das Interview leider nicht bis zum Schluss ansehen, auch wenn ich es sehr gerne getan hätte, da ich mich sehr dafür interessiert habe. Aber es war einfach unerträglich für mich, dass Frau Weidel von der Interviewerin immer wieder unterbrochen wurde und sie nicht hat ausreden lassen. Das ist leider Gottes ein unverschämtes Phänomen eines fast jeden Interviewers (vor allem wenn es um die Politik geht). Egal wer vor einem sitzt, mit dem man ein Interview führen möchte und der seine Zeit für einen opfert, Rede und Antwort zu stehen, man sollte den Anstand besitzen bzw. soviel Respekt aufbringen, den Gegenüber ausreden zu lassen. Frau Weidel hat auch immer wieder zum Ausdruck gebracht, ihre Antwort doch bitte weiter ausführen zu dürfen und das äußerlich stets freundlich und gelassen, auch wenn es innerlich sicherlich anders ausgesehen haben mag. Ich ziehe meinen Hut vor Frau Weidel! Ich wäre nicht ansatzweise so gelassen damit umgegangen!

Die „Power-Frauen“ des Öffentlich-Rechtlichen, in den klimatisierten Intendantenbüros wie auch am Front-End vor der Kamera, scheinen den Niedergang des gebührenfinanzierten Staatsfunks mit aller Macht beschleunigen zu wollen :  Sie veruntreuen und verprassen das ihren unfreiwilligen Zuschauern abgenötigte Geld – und liefern dafür auch noch eine lausige redaktionelle Leistung, die einem (noch) nicht existierenden Ministerium für Grüne Volksaufklärung und Propaganda zur Ehre gereichen würde. Dieser Rundfunk gehört mittlerweile nicht mehr reformiert – er gehört komplett abgeschafft.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot YT


Dienstag, 09 August 2022

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