Bischof Oster kritisiert Synodalen Weg: »Offene Debatte« von vorneherein nicht gewolltBischof Oster kritisiert Synodalen Weg: »Offene Debatte« von vorneherein nicht gewollt
»Dass in allen vier Foren diejenigen, die deutliche inhaltliche Veränderungen in Lehre, Praxis und Leitungsformen der Kirche wünschen, die klare Mehrheit stellten, zeigte sich früh und war ohne Frage von den eigentlichen Konstrukteuren des Synodalen Weges auch so gewollt,« so Oster.
Der Passauer Bischof Stefan Oster hat in einer beeindruckenden Klarheit in einem längeren Beitrag für die katholische Zeitschrift COMMUNIO aus seiner Perspektive als Beteiligter zusammengefasst, wie der Synodale Weg zustande kam, berichtet die neue konservative Initiative Neuer Anfang.
Oster beschreibt in seiner Stellungnahme, welche Bedingungen und Themen ihm auch aufgedrängt wurden, warum er von Anfang an keine offene Diskussion gewollt war.
Der Passauer Bischof schreibt: »Der einleitend von Papst Franziskus betonte und als nötig erachtete «geschützte Raum» war und ist in der Synodalversammlung zu keiner Zeit gegeben und damit war und ist es auch zu keiner Zeit eine Versammlung, die jenseits von kirchenpolitischen Agenden, Allianzen und Zielen ausschließlich an der Sache entlang diskutiert.«
Auch vor der 4. Vollversammlung des Synodalen Weges, der in dieser Woche vom 8.-10. September in Frankfurt stattfinden wird, steht entsprechend nicht fest, was mit den Ergebnissen dieses Prozesses überhaupt verändert wird, wo und für wen sie gelten.
Oster: »Wie genau die «Verbindlichkeit» des Synodalen Weges sich am Ende darstellen wird, ist bis dato nicht klar, weil zugleich in der beschlossenen Satzung (Artikel 11.5) des Weges auch betont wurde: «Beschlüsse der Synodalversammlung entfalten von sich aus keine Rechtswirkung.«
»Dass in allen vier Foren diejenigen, die deutliche inhaltliche Veränderungen in Lehre, Praxis und Leitungsformen der Kirche wünschen, die klare Mehrheit stellten, zeigte sich früh und war ohne Frage von den eigentlichen Konstrukteuren des Synodalen Weges auch so gewollt. Die Frage ist: Entspricht diese Mehrheitsbildung in geschätzt 80 Prozent der jeweiligen Gremien auch den tatsächlichen Mehrheitsverhältnissen etwa bei solchen Katholiken in Deutschland, die einigermaßen regelmäßig am kirchlichen Leben teilnehmen?«
Osters Wahrnehmung zufolge, sei erkennbar, dass sich »die inhaltlichen Weichenstellungen beim Synodalen Weg in allen vier Foren direkt oder indirekt auf Sexualität und/oder das Verhältnis der Geschlechter zueinander beziehen – und dass sie damit womöglich, ohne es deutlich zu sagen oder auch ohne es zu sehen (oder ohne es sehen zu wollen?), letztlich die sakramentale Verfassung der Kirche wenigstens antasten oder in der Konsequenz auf lange Sicht sogar aushöhlen.« (…)»Zölibat ist eigentlich Thema des Forums II und der Zugang von Frauen zu Ämtern Thema des Forums III.«
Hier unter dem Link findet sich auf der Internetseite von Bischof Oster persönlich verfasste einleitende Worte zu dem Text. Das Originaldokument findet sich hier unter dem Link als PDF und kann auch heruntergeladen werden.
Dieser Artikel wurde zuerst hier veröffentlicht.
Autor: Freie Welt
Bild Quelle: Symbolbild
Samstag, 10 September 2022
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