Antisemitismus im „Spiegel”: Wer Netanjahu wählt, braucht sich über Judenhass nicht zu wundern

Antisemitismus im „Spiegel”: Wer Netanjahu wählt, braucht sich über Judenhass nicht zu wundern


In einem Kommentar zur Wahl in Israel hat der Spiegel wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er seinen Antisemitismus nur noch hinter hohlen Phrasen versteckt, die er selbst nicht glaubt.

 Antisemitismus im „Spiegel”: Wer Netanjahu wählt, braucht sich über Judenhass nicht zu wundern

Nachdem ein rechtes Bündnis unter dem Ex-Premierminister Benjamin Netanjahu die jüngste Wahl gewonnen hatte, verstieg sich Spiegel-Autor Richard C. Schneider zu einem unsäglichen, wohl vorsichtshalber hinter einer Bezahlschranke versteckten Beitrag, in dem er raunte, mit dem Zustandekommen einer „rechtsradikalen“ Regierung in Israel drohe „eine neue Welle des Antisemitismus – gegen Juden in Europa und Deutschland“.

Was sich in Israel zusammenbraue, so Schneider weiter, „könnten nicht nur alle jene zu spüren bekommen, die sich ich Israel als ein demokratisches Land wünschen“, auch für Juden in Deutschland, „die überzeugte Demokraten sind, würde eine extreme rechte israelische Regierung eine Herausforderung bedeuten“. Kein deutscher Jude heiße Rechtsextremismus gut, auch nicht, wenn es um „jüdischen Rechtsextremismus“ gehe, glaubt er zu wissen.

Geistige Verrenkungen

Dann behauptet Schneider allen Ernstes, es würde sich wahrscheinlich „ein gewisser Reflex einstellen, der seit langer Zeit eingeübt“ sei: Man werde die neue israelische Regierung, „wenn sie denn wirklich eine illiberale Politik a la Viktor Orban ausüben wird, wohl kaum öffentlich angreifen. Aus Angst, damit den Antisemiten in die Hände zu spielen“.

Na klar: Es ist also nicht etwa die unkontrollierte und staatlich geförderte islamische Massenmigration, die den Antisemitismus in Deutschland und Europa befeuert, sondern das  Recht des israelischen Volkes, sich eine eigene Regierung zu wählen, die westlichen Linksmedien nicht gefällt. Zu derartigen geistigen Verrenkungen muss man erst einmal in der Lage sein!

Feigenblatt: Der Verfasser ist selbst Jude

Schneider verwendet damit ein uraltes antisemitisches Sujet: wenn die Juden sich nicht so verhalten, wie es ihnen vorgeschrieben oder von ihnen verlangt wird, dann müssen sie sich auch nicht wundern und schon gar nicht beschweren, wenn der Antisemitismus ansteigt. Schließlich sind sie ja ausdrücklich von Leuten, die es nur gut mit ihnen meinen, gewarnt worden.

Die Tatsache, dass Schneider selbst Jude ist, genügt dem „Spiegel“ offenbar als Feigenblatt, um sich gegen diesen Vorwurf zu wappnen – dabei machte es die Sache nur noch schlimmer, denn Schneider müsste es besser wissen. Es gibt übrigens auch orthodoxe Juden, die gemeinsam mit Arabern für die Vernichtung des „zionistischen Staates” (Israel) eintreten.

Für Fassungslosigkeit sorgte die Entgleisung auch in den sozialen Medien. Der AfD-Politiker Georg Padzerski, Sohn eines polnischen Zwangsarbeiters und durchaus mit den schrecklichen Folgen der Judenverfolgung in seiner väterlichen Heimat vertraut, twitterten:

 

Es ist schier unfassbar, auf welche Weise hier groteske Zusammenhänge hergestellt werden, um den Juden – säkularisiert-transponiert auf die Feinabgrenzung „Israelis“ – wieder einmal zu unterstellen, selbst am Hass auf sich schuld zu sein. Die Wahrheit ist, dass es überhaupt keine plausible Begründung für Antisemitismus gibt, ebenso wenig wie für jeden anderen kollektiven Hass auf ganze Völker. Man darf gespannt sein, ob der Spiegel sich in irgendeiner Weise von dieser völlig wirren Entgleisung distanziert.


Autor: Redaktion
Bild Quelle: Screenshot


Dienstag, 15 November 2022

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